Radevormwald Kinder malen Träume auf Papier

Radevormwald · Das Angebot "Bibel zum Anfassen" hat Pfarrer Dieter Jeschke geschaffen, um Kinder bereits im Grundschulalter mit der Kirchengemeinde und der Bibel vertraut zu machen. Die monatlichen Treffen sind eine Einladung zum Träumen.

 Im Dietrich-Bonhoeffer-Haus hat Pfarrer Jeschke (hinten, 2. v.r.) den Kindern Lucas, Matz, Leonie, Nora, Zoe, Lukas und Luke die "Bibel zum Anfassen" vermittelt. Sie malten Lebenshäuser mit Räumen für die Familie, Gott und sich.

Im Dietrich-Bonhoeffer-Haus hat Pfarrer Jeschke (hinten, 2. v.r.) den Kindern Lucas, Matz, Leonie, Nora, Zoe, Lukas und Luke die "Bibel zum Anfassen" vermittelt. Sie malten Lebenshäuser mit Räumen für die Familie, Gott und sich.

Foto: Jürgen Moll

Pfarrer Dieter Jeschke hat den Ablauf des Konfirmationsunterrichts in der Reformierten Kirchengemeinde umgestellt und bereitet spätere Konfirmanden bereits im Grundschulalter auf ihren großen Tag vor. Damit zwischen der ersten und zweiten Unterrichtseinheit nicht zu viele Jahre ohne Berührungspunkte mit der Kirche vergehen, hat er die Veranstaltungsreihe "Bibel zum Anfassen" in den Gemeindealltag integriert. An jedem letzten Samstag im Monat können Kinder im Grundschulalter spielerisch in biblische Geschichten eintauchen und ihr Verständnis zu ihrem Glauben verstärken.

Am vergangenen Wochenende traf sich die Gruppe von sieben Kindern zum zweiten Mal. Nach der musikalischen Aufwärmphase lernten sie die Geschichte von Jesus und Zachäus kennen. "Dabei geht es darum, dass Jesus für jeden von uns Platz in seinem Herzen macht und wir auch Platz für ihn machen müssen", sagte Jeschke. In den Jugendräumen des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses sollten die Kinder ihr Verständnis der Geschichte malerisch verarbeiten. Viele Buntstifte und ein leeres Lebenshaus dienten ihnen dafür als Material. "Die Kinder sollen zeigen, was und wer in ihrem Leben Platz hat und ihr eigenes Lebenshaus malen. Es ist auch eine Einladung zum Träumen", sagte Jeschke. Die Jungen und Mädchen malten ihre Häuser kunterbunt an, räumten Platz für Familie, Freunde und Haustiere ein, träumten von Hängematten und riesigen Spielzimmern, Kühlschränken neben dem Bett und von einem verwunschenen Garten zum Spielen und Lesen. "Ich lese sehr gerne und will auch ein Zimmer für Musik haben. Ich spiele Blockflöte", sagte Luke.

Leonie stellte ihr Lebenshaus stolz vor. "Hier habe ich ein Baumhaus gemalt und da fliegt ein Hubschrauber. Mit meiner Familie könnte ich hier schön leben." Lukas hat Pfarrer Jeschke bei der Anfertigung seines Lebenshauses geholfen und dabei den Platz für Gott nicht vergessen. "Hier haben wir ein Kreuz hingemalt. Für einen Andachtsraum", sagte er.

Schnell griffen die anderen Kinder wieder zu ihren Buntstiften, um auch in ihrem Haus den Platz für Gott zu finden. Mal direkt am Eingang, bei anderen landete das Kreuz auf dem Spitzboden des Hauses, andere zeichneten das Kreuz mitten in ihr lebendiges Haus voller Träume.

"Platz für Gott in unserem Alltag zu schaffen, ist nicht immer leicht, aber jeder findet für sich den richtigen Platz. Man muss sich nur Zeit nehmen", sagte Jeschke. Er bezieht auch ehemalige Konfirmanden mit in das Angebot "Bibel zum Anfassen" ein, um sie nach ihrer Konfirmation mit dem Gemeindeleben vertraut zu machen und ihre Stärken zu nutzen. Kevin hat die Konfirmation schon erfolgreich hinter sich gebracht und half den Grundschulkindern. Ob kochen oder basteln - was die Kinder im Juni erwartet, weiß der Pfarrer noch nicht, "aber wir werden die Bibel schmecken, riechen und fühlen".

(RP)
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