Radevormwald Keine Entlastung für den Verwaltungsrat der Sparkasse

Radevormwald · Der Jahresabschluss der Sparkasse ist dagegen von Zweckverbandsversammlung einstimmig genehmigt worden.

 Nach einem kurzen Gespräch zwischen Hückeswagens Bürgermeister Dietmar Persian und dem neuen Sparkassen-Vorstandsvorsitzenden Frank Jäschke wurde die Diskussion über den Verwaltungsrat nichtöffentlich geführt.

Nach einem kurzen Gespräch zwischen Hückeswagens Bürgermeister Dietmar Persian und dem neuen Sparkassen-Vorstandsvorsitzenden Frank Jäschke wurde die Diskussion über den Verwaltungsrat nichtöffentlich geführt.

Foto: Scholl

"Verschoben", hieß es am Montagabend, als es um die Entlastung des Verwaltungsrates der Sparkasse ging. Der Jahresabschluss 2016 und die Entlastung dieses Vorstandsgremiums standen auf der Tagesordnung der Zweckverbandsversammlung der Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen, dem höchsten Entscheidungsgremium. Die Sitzung wurde, als es um Personen im Verwaltungsrat ging, auf Vorschlag des Hückeswagener Bürgermeisters Dietmar Persian nichtöffentlich weitergeführt. Der Verwaltungsrat entlastet den hauptamtlichen Vorstand, die Zweckverbandsversammlung mit Vertretern beider Kommunen den Verwaltungsrat. Wann die Entscheidung der Zweckverbandsversammlung nachgeholt wird, steht noch nicht fest, berichtete gestern Sparkassen-Pressesprecher Michael Scholz.

Annette Pizzato (FDP) hatte zuvor gefragt, warum es 45 Sitzungen des Verwaltungsrates und der Unterausschüsse im Jahr 2016 gegeben habe - das wäre statistisch fast eine Sitzung pro Woche gewesen. Von 2013 auf 2016 sei die Zahl der Sitzungen um 75 Prozent gestiegen, hieß es. Olaf Jung (CDU Radevormwald) erklärte, dass er sich nicht in der Lage sehe, über eine Entlastung abzustimmen, nachdem die Frage mit "Ja" beantwortet worden war, ob er auch über die Person des früheren Verwaltungsratsvorsitzenden Christian Viebach abstimmen müsse. Scholz berichtete gestern, dass die Entlastung des Verwaltungsrates insgesamt abgestimmt werden müsse und nicht personenbezogen abgestimmt werden könne.

Vorstandsmitglied Thomas Palus und Thomas Voß (Gremienbeauftragter der Sparkasse) berichteten auf Nachfrage von Dietmar Buch (CDU Radevormwald) und Petra Ebbinghaus (AL, Radevormwald), dass es 45 protokollierte Sitzungen mit offizieller Einladung gegeben habe. Für diese Sitzungen seien den Mitgliedern Vergütungen gezahlt worden. Weitere Gesprächstermine seien nicht honoriert worden. Erklärt wurde, dass es neben der Zweckverbandsversammlung und dem Verwaltungsrat seit 2014 noch einen Haupt-, einen Risiko- und einen Bilanzprüfungsausschuss gibt. Thomas Palus erklärte, dass lediglich ein Unterausschuss gesetzlich vorgeschrieben sei.

Insgesamt sind, so der Vorstand, für Gremiensitzungen im Jahr 2016 Vergütungen in Höhe von 68.000 Euro an die Mitglieder gezahlt worden. 12.800 Euro habe der Verwaltungsratsvorsitzende erhalten, 6400 Euro sein Stellvertreter. Als wenig befriedigend empfand Annette Pizzato diese Antworten.

Als weitere Fragen zu Details zum Verwaltungsrat kamen, beantragte Hückeswagens Bürgermeister Dietmar Persian nach Rücksprache mit dem Vorstandsvorsitzenden Frank Jäschke, nichtöffentlich weiter zu tagen, um dem Sparkassengesetz gerecht zu werden.

Der Jahresabschluss war zuvor ohne Nachfragen aus dem Gremium schnell einstimmig verabschiedet worden. Thomas Palus berichtete über 2016 mit Zahlen, die schon im Frühsommer mitgeteilt worden waren. Der Jahresgewinn mit 148.000 Euro wird nach dem Beschluss der Kommunalpolitiker der Sicherheitsrücklage der Sparkasse zugeführt. Zum Auftakt der Sitzung hatte sich der neue Vorstandsvorsitzende Frank Jäschke vorgestellt. Er sei jetzt vier Wochen hier, erfahre immer mehr Details und spreche mit vielen Mitarbeitern. "100 Tage Zeit habe ich nicht", sagt er und erklärte zwei seiner Aufgaben. Er habe den Auftrag, ein Vorstandteam zu finden und die Neuausrichtung des Hauses zu bestimmen.

(RP)
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