Radevormwald/Witten Julia Gottlieb wechselt wohl nach Witten

Radevormwald/Witten · Die Technische Dezernentin Julia Gottlieb ist in der Stadt Witten erste Anwärterin auf den Posten der Baurätin. Die SPD-Fraktion soll sich für sie ausgesprochen haben, die CDU-Fraktion, mit der die SPD eine Liste bildet, entscheidet noch.

 Julia Gottlieb mit Citymanager Dr. Siegbert Panteleit (l.) und dem Citymanagement-Vereinsvorsitzenden Dr. Martin Ottenstreuer bei der Vorstellung des Besucherleitsystems am Schlossmacherplatz.

Julia Gottlieb mit Citymanager Dr. Siegbert Panteleit (l.) und dem Citymanagement-Vereinsvorsitzenden Dr. Martin Ottenstreuer bei der Vorstellung des Besucherleitsystems am Schlossmacherplatz.

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

Julia Gottlieb ist auf dem Sprung aus dem Radevormwalder Rathaus nach Witten zur Bauverwaltung. Sie soll dort Wahlbeamtin als Beigeordnete werden. In der westfälischen Stadt wird sie als heiße Favoritin für die Nachfolge des Stadtbaurates Markus Bradtke gehandelt. Julia Gottlieb (42) ist seit 2007 Baudezernentin in Radevormwald. Sie war damals aus dem niedersächsischen Burgdorf in ihre Heimat Bergisches Land gewechselt.

Wie aus Witten zu erfahren ist, soll sich die dortige SPD-Fraktion bereits für die Technische Dezernentin aus Rade ausgesprochen haben. Eine Reihe kleinerer Fraktionen, darunter Grüne und WBG, wollen sich offenbar einem Mehrheitsentscheid anschließen. Noch nicht ganz klar ist, wie sich die CDU entscheidet, die mit der SPD eine gemeinsame Liste bildet.

Rund 15 Bewerbungen waren auf die ausgeschriebene Stelle in Witten eingegangen. Vier Kandidaten wurden in dieser Woche zu den Sitzungen der Fraktionen eingeladen. Ein Kandidat sprang noch ab. Er hatte in der Vorwoche den Zuschlag für das Amt eines Stadtbaurats in Niedersachsen bekommen. Ein weiterer Bewerber soll einen so unqualifizierten Eindruck gemacht haben, dass seine Person nicht weiter zur Debatte stand.

Blieben Jutta Gottlieb und ein weiterer Kandidat, Amtsleiter in einer großen Ruhrgebietsstadt. Für beide würde die Wahl einen Karrieresprung bedeuten. Julia Gottlieb würde als Dezernentin von einer mittleren Kleinstadt in eine größere wechseln (99.000 Einwohner, größte Stadt des Ennepe-Ruhr-Kreises). Beide würden zum ersten Mal Wahlbeamte werden. "Beide sollen einen überzeugenden Eindruck gemacht haben", hieß es aus Kreisen der SPD. Teilnehmer der Vorstellungsrunden sprechen vom "Foto-Finish", einem ganz knappen Kopf-an-Kopf-Rennen mit Vorteil für die Radevormwalder Dezernentin.

Julia Gottlieb hat nach ihrem Dienstbeginn in Radevormwald als Baudezernentin den Umbau der Innenstadt mit Projekten wie Marktplatz, Kaiserstraße und der Fußgängerzone Schlossmacherplatz maßgeblich vorangetrieben. Offen ist im kommenden Jahr noch der Umbau des Kreisverkehrsplatzes Hohenfuhrstraße. Zuletzt hatte sie einen zweitägigen bundesweiten Workshop zu Innenstadt-Projekten nach Radevormwald geholt. Nach ihrem Amtsantritt hatte sie auch die Sanierung des städtischen Teils des Wülfing-Komplexes wieder in Gang gebracht.

Julia Gottlieb sei vom Fach und habe sich auch genau mit Wittener Themen wie der "Sozialen Stadt" auseinandergesetzt, heißt es nach der Vorstellung in den Fraktionen. In der Ruhrstadt warten große Aufgaben wie Rathaussanierung oder Kornmarktgestaltung - und das bei knappsten Haushaltsmitteln.

Wie ihr Vorgänger Markus Bradtke, den es in seine Heimatstadt Bochum zog, ist die 42-Jährige parteilos. Sie könnte im Rat am Montag, 23. November, für acht Jahre gewählt werden. Ihre Stelle ist mit 7000 Euro monatlich dotiert. Auch Bürgermeisterin Sonja Leidemann soll nichts gegen eine zweite Frau im Verwaltungsvorstand haben - der dann wieder komplett wäre.

(RP)
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