Radevormwald Jugendamt hat Kita-Abläufe verbessert

Radevormwald · Die Feststellungen und Empfehlungen der Gemeindeprüfanstalt waren jetzt Thema im Jugendhilfeausschuss. Fazit: Das Anmeldeverfahren wurde optimiert. Eltern können ihre Kinder jetzt auch schon direkt in den Kindergärten anmelden.

Radevormwald: Jugendamt hat Kita-Abläufe verbessert
Foto: Hertgen Nico

Schulamtsleiter Sönke Eichner nahm jetzt im Jugendhilfeausschuss Stellung zu Feststellungen und Empfehlungen der Gemeindeprüfanstalt (GPA), die für das Amt Schule, Kultur und Sport (ASKS) ausgesprochen wurden. Eine intensivere Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern der Jugendhilfeplanung und der Tagesbetreuung bewertet Eichner dabei als erledigt. "Die Planerinnen tauschen sich bereits aus und unterstützen sich", sagte er den Mitgliedern des Ausschusses.

Die GPA empfiehlt der Stadt Radevormwald außerdem, die Anmeldungen der Kindergartenplätze zu vereinfachen, indem sie zentral im Jugendamt abgewickelt und somit besser geplant und überschaut werden können. Weil die Eltern allerdings das Recht haben, die Kindertagesstätte ihres Kindes vor der Anmeldung kennenzulernen und den Betreuungsplatz ihrer Mädchen und Jungen selbst wählen können, muss das Jugendamt Abstand von der eigenständigen Zuweisung zu Kindergärten nehmen. "Eine zentrale Anmeldung über das Jugendamt macht deswegen keinen Sinn. Wir brauchen den Zwischenschritt der Kindergärten", sagte Brigitte Gajdzinski. Sie ist im Fachbereich Jugend und Bildung in Radevormwald für die Kindertagesstätten zuständig.

Petra Ebbinghaus (AL) befürchtet, dass diese Zweiteilung zu falschen Bedarfsplanungen und "bösen Überraschungen" führt. Diesem Problem aus der Vergangenheit beugt Brigitte Gajdzinski jetzt allerdings vor. "Wir gleichen die Anmeldelisten der Kitas mit unseren Bedarfsanzeigen der Eltern ab. Das ging in den vergangenen Jahren aus Datenschutz nicht", sagte sie. Wer sein Kind jetzt auf die Anmeldeliste einer Kita setzt, gibt schriftlich seine Einstimmung für den Austausch zwischen Kita und ASKS ab.

Zu Diskussionen im Ausschuss kam es auch, als die Elternbeitragssatzung und die Geschwisterkindregelung Thema waren. In Radevormwald ist die oberste Einkommensgrenze bei einem Einkommen von mehr als 87 000 Euro festgelegt. Die GPA empfiehlt die Einkommenshöchstgrenze auf 125.000 Euro hochzusetzen, damit Mehrverdiener in Zukunft intensiver an den Kosten zur Betreuung der Kinder in Radevormwald beteiligt werden. Sönke Eichner sieht diese Empfehlung aber äußerst kritisch. "Die Belastung der Eltern ist in Radevormwald mit einem Höchstbeitrag von 479,25 Euro für U3 Kinder bereits sehr hoch."

Laut GPA soll die Stadt auch überprüfen, inwieweit freiwillige Zuschüsse gekürzt werden können, die von der Stadt je Betreuungsplatz freier Träger gezahlt werden. Sönke Eichner erklärte den Ausschussmitgliedern, dass alle freien Träger ihre Einrichtungen nur mit den freiwilligen Leistungen der Stadt führen können. "Bei Senkung oder Wegfall würden sie ihre Trägerschaft aufgeben und die Kita an die Stadt zurückgeben. In diesem Fall wären die Aufwendungen deutlich höher."

Die meisten Empfehlungen der GPA sieht der Schulamtsleiter als erledigt an, denn die Prozesse um die Kindertagesstätten sind in Radevormwald bereits optimiert und einer strukturellen Umwandlung unterzogen worden, sagte er.

(trei)
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