Radevormwald Inga Kuhnert spielt die Orgel am Markt

Radevormwald · Seit Oktober ist die neue Kirchenmusikerin für die Reformierte Gemeinde im Einsatz. Sie will neue Konzepte entwickeln.

 Inga Kuhnert möchte sich in den kommenden Monaten um eine neue musikalische Ausrichtung der Reformierten Kirchengemeinde kümmern. Das alte Instrument in der Kirche am Markt bietet ihr da viele Möglichkeiten.

Inga Kuhnert möchte sich in den kommenden Monaten um eine neue musikalische Ausrichtung der Reformierten Kirchengemeinde kümmern. Das alte Instrument in der Kirche am Markt bietet ihr da viele Möglichkeiten.

Foto: jürgen moll

Inga Kuhnert ist die neue Kirchenmusikerin der Reformierten Kirchengemeinde. Sie ist nicht nur von der alten Kirchenorgel, sondern von der gesamten Gemeinde begeistert. Offiziell hat sie ihre nebenamtliche Stelle am 1. Oktober angetreten. Ihren ersten Gottesdienst spielte sie allerdings schon im Sommer in Radevormwald.

"Zu dem Bewerbungsverfahren haben nicht nur Gespräche, sondern mit dem Gottesdienst auch ein praktischer Test gehört. Inga Kuhnert hat alle begeistert, am Ende des Gottesdienstes wurde geklatscht. Das ist nicht selbstverständlich", sagt Pfarrer Dr. Dieter Jeschke. Er ist glücklich über die musikalische Unterstützung innerhalb der Gemeinde und arbeitet mit der Kirchenmusikerin an neuen Konzepten für das Gemeindeleben: Ihre Arbeit geht weit über das Spiel an der Orgel von 1826 hinaus. "Wir wollen neue Chöre und Spielkreise gründen und Musiker aus der Gemeinde mehr in die Gottesdienste einbinden", sagt Inga Kuhnert.

Die 46-Jährige gibt der musikalischen Gestaltung der Kirche am Markt neuen Schwung, integriert neue Ideen und Methoden. Für sie ist das Lob Gottes in Form von Musik ein Traumberuf. "Ich arbeite mit Menschen zusammen, widme mich geistlicher Musik und kann mich weiterentwickeln", sagt sie. Bereits als Kind und Jugendliche hat sie sich der Musik verschrieben, die C-Ausbildung zur Kirchenmusikerin neben dem Abitur gemacht und nach der Schule Blockflöte, Cembalo und Chorleitung in Wuppertal und Würzburg studiert. Mit ihrem großen Wissen und ihrer Leidenschaft für Kirchenmusik ist sie eine Bereicherung für die Reformierte Gemeinde. Sie wird in Zukunft auch die musikalischen Beratungen für Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen übernehmen.

Mit den Radevormwaldern hat sich Kuhnert, die zuletzt viele Jahre in der Nachbarstadt Hückeswagen gearbeitet hat, bereits angefreundet. "Die Aufnahme war herzlich, offen und sympathisch. Gemeinsam mit dem Presbyterium kann ich hier viel erreichen." Die große Bandbreite der Kirchenmusik, von der Renaissance bis zur Moderne, will sie ausschöpfen. Nicht nur an der Orgel. Inga Kuhnert wechselt während eines Gottesdienstes auch gerne mal an das E-Piano. "Das war für uns alle neu, aber wir sind begeistert", sagt Jeschke.

Die Vorbereitung seiner Gottesdienste verläuft jetzt in einem Dialog mit der Kirchenmusikerin, damit das musikalische Konzept rund und stets abwechslungsreich ist. Dass beide auf einer Wellenlänge liegen, wurde schon früh beim Bewerbungsgottesdienst im Sommer deutlich. "Pfarrer Jeschke hat unwissend eines meiner Lieblingsstücke ,Soll ich meinem Gott nicht singen' ausgesucht. Das war natürlich ein toller Einstieg", sagt die 46-Jährige. An der Königin der Instrumente, der Orgel, wird sie sich in Zukunft austoben. Das alte Instrument bietet ihr neue Möglichkeiten. "Die Register sind außergewöhnlich schön. Damit können sich ganz neue Kombinationen ergeben."

In Teamarbeit werden sich Inga Kuhnert und Dieter Jeschke in den nächsten Monaten um eine neue musikalische Ausrichtung ihrer Kirchengemeinde kümmern.

(RP)
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