Radevormwald Immobilienpreise steigen 2016 weiter an

Radevormwald · Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Oberbergischen Kreis hat die Immobilien in den 13 kreisangehörigen Kommunen mal genauer in den Blick genommen. Die Fachleute werteten im ersten Halbjahr 1650 Kaufverträge aus.

 Wer ein eigenes Haus kaufen möchte, muss dafür immer höhere Preise zahlen. Dennoch lohnt sich ein Kauf angesichts der niedrigen Zinsen oftmals.

Wer ein eigenes Haus kaufen möchte, muss dafür immer höhere Preise zahlen. Dennoch lohnt sich ein Kauf angesichts der niedrigen Zinsen oftmals.

Foto: Tobias Hase (dpa)

Nicht nur an der Rheinschiene steigen die Immobilienpreise. Auch der Oberbergische Kreis liegt da voll im Trend. Die Anzahl der Grundstückskäufe hat sich im ersten Halbjahr 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwar nicht wesentlich verändert (minus 1,5 Prozent), allerdings sind die Preise meist gestiegen. Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Oberbergischen Kreis wertete bislang 1650 Kaufverträge aus. Hauptteilmärkte Hier stellt sich die Entwicklung unterschiedlich dar. Bebaute Grundstücke wurden um etwa vier Prozent (740) und Wohnungs- und Teileigentum um ein Prozent (314) häufiger verkauft. Bauland (ohne Gewerbebauland) fiel hingegen um vier Prozent (226) und forstwirtschaftliche Grundstücke gaben um 31 Prozent nach (93). Lediglich der Handel mit landwirtschaftlich genutzten Grundstücken liegt mit 76 Verträgen auf dem Niveau des Vorjahres. Trotz des leichten Rückgangs der Verkäufe lag der Gesamtgeldumsatz bei etwa 225 Millionen Euro und damit etwa 13 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Auch der Gesamtflächenumsatz stieg um 22 Prozent auf 753 Hektar. Land- und forstwirtschaftliche Preise Sie sind im ersten Halbjahr 2016 stark gestiegen. Der Durchschnittswert für landwirtschaftlich genutzte Flächen liegt mit 1,40 Euro pro Quadratmeter deutlich über dem Niveau des aktuellen Bodenrichtwerts von 1,20 Euro/Quadratmeter. Die Preise von Waldflächen sind gegenüber dem Vorjahr ebenfalls angestiegen. Für Laubwald wurde (jeweils auf den Quadratemeter bezogen) im Mittel 1,50 Euro gezahlt, für Mischwald 1,25 Euro und für Nadelwald 1,70 Euro. Zum Vergleich 2015: 1,25 Euro (Laubwald) beziehungsweise 1,15 Euro (Mischwald) und 1,30 Euro (Nadelwald). Der Preis von Waldflächen ohne Aufwuchs liegt mit 45 Cent auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahreszeitraum. Bauland (ohne Gewerbebauland) Hierfür wurde in den ersten beiden Quartalen fast neun Millionen Euro ausgegeben. So kostete der durchschnittliche Bauplatz von 720 Quadratmeter Größe 72.000 Euro. Die Spanne reichte von 48.500 Euro im Südkreis (790 Quadratmeter) über 61.500 Euro im Mittelkreis (690 Quadratmeter) bis 89.000 Euro im Nordkreis (680 Quadratmeter), zu dem auch Hückeswagen gerechnet wird. Die durchschnittlichen Preise pro Quadratmeter schwanken zwischen 65 Euro im Südkreis und 135 Euro im Nordkreis. Im Mittelkreis liegen sie bei 90 Euro. "Anhand von Auswertungen kann unterstellt werden, dass das Preisniveau von Bauplätzen des Vorjahres gehalten wird", teilt der Gutachterausschuss mit. Das Preisniveau der Straßen und Orte können sich Interessierte über die Bodenrichtwertkarten online aufrufen unter www.boris.nrw.de oder www.rio.obk.de. Bebaute Grundstücke Der Geldumsatz von bebauten Grundstücken (ohne Gewerbeflächen) stieg um 27 Prozent auf 148 Millionen Euro. Die Preise für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser (Grundstücksgrößen zwischen 350 und 800 Quadratmetern) liegen im Schnitt bei 180.000 Euro (plus acht Prozent). Je nach Baujahr, Lage, Ausstattung und Beschaffenheit wird unterschiedlich viel für eine Gebäudeimmobilie gezahlt. Im Nordkreis lag der Durchschnittswert bei 212.000 Euro (plus sieben Prozent), im Mittelkreis bei 176.000 Euro (plus zwei Prozent) und im Südkreis bei 154.000 Euro (plus elf Prozent). Bisher wurden 15 Millionen Euro für bebaute Gewerbegrundstücke ausgegeben - 17 Prozent weniger als im Vorjahr. Neubaueigentumswohnungen Mit im Schnitt 2200 bis 3000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche liegen neu gebaute Eigentumswohnungen deutlich über dem Mittelwert von 2015 (2230 Euro/Quadratmeter). Im ersten Halbjahr wurden diese Preise vorwiegend in Lindlar, Gummersbach und Wiehl registriert. Der Durchschnittspreis einer Neubauwohnung lag im ersten Halbjahr bei 49.000 Euro. Gebrauchte, wiederverkaufte Eigentumswohnungen Sie lagen je nach Alter zwischen 770 Euro (minus ein Prozent) pro Quadratmeter Wohnfläche (Baujahresgruppe 1950-1974), 1170 Euro (plus zwei Prozent) pro Quadratmeter Wohnfläche (Baujahresgruppe 1975-1995) und 1250 Euro (minus sieben Prozent) pro Quadratmeter Wohnfläche (Baujahresgruppe 1996 bis 2005). Im Einzelnen ist der Wert einer Eigentumswohnung natürlich stark von Lage, Baujahr, Bauausführung und Ausstattung abhängig.

Informationen und Auswertungen Geschäftsstelle des Gutachterausschusses, Tel. 02261 8862-30, -31.

(RP)
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