Radevormwald Hoffnung auf Integration der Flüchtlinge in Betriebe

Radevormwald · Zu einer Info-Veranstaltung kamen nur wenige Vertreter von Unternehmen. Sie haben Interesse an einer Beschäftigung.

Geflüchtete Menschen, die in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen sind und hier auch bleiben wollen, sollen möglichst schnell in den Arbeitsmarkt integriert werden. Welche rechtlichen Vorschriften Unternehmer dabei beachten müssen, welche Ausländer überhaupt in Deutschland arbeiten und welche Tätigkeiten sie ausführen dürfen, erklärte die Wirtschaftsförderung des Oberbergischen Kreis bei einem Treffen in Rade. Uwe Cujai, Leiter der WFG Oberbergischer Kreis, informierte gemeinsam mit weiteren Vertretern des "FachKraftWerk Oberberg" über die Integration von Fachkräften.

Heinz Engstfeld, Geschäftsführer von Glow2B (Gewerbegebiet Ost) hat im letzten Jahr versucht, einen Flüchtling in einem Arbeitsverhältnis für einen Minijob in seiner Firma anzustellen. Gelungen ist das nicht. "Wir haben keine Arbeitserlaubnis für ihn bekommen. Heute wird sich vielleicht aufklären, wo das Problem lag und worauf wir in Zukunft achten müssen", sagte er. Grundsätzlich sieht er die neuen Mitbürger als Chance für Unternehmer wie ihn. "Fachkräftemangel betrifft uns schließlich alle. Ich würde mich freuen, Flüchtlinge anzustellen und hoffe, dass das Verfahren bald erleichtert wird." Torsten Selbach ist Geschäftsführer von Getränke-Technologie Selbach und war in erster Linie erstaunt über die wenigen Zuhörer des Info-Abends. "Wir stehen als Unternehmer in der Pflicht uns zu informieren und für die Integrierung von Flüchtlingen zu sorgen", sagte er. Insgesamt waren zu der Veranstaltung im Bürgerhaus nur drei Unternehmer und wenige Vertreter von sozialen Einrichtungen gekommen. Im Unternehmen von Torsten Selbach gab es bisher nur bei einem Praktikum Berührungspunkte mit einem Flüchtling. Das soll sich in den nächsten Monaten ändern. "Viele haben bereits jetzt ihre Aufenthaltserlaubnis. Ich hoffe, wir können bald die ersten Arbeitsverträge festzurren", sagte er.

Rainer Schaumburg war als Privatperson zu der Veranstaltung im Mehrzweckraum gekommen. Er und seine Frau betreuen eine mazedonische Familie, die seit 2013 in Deutschland lebt. "Der Familienvater hat zwei Ausbildungsabschlüsse und spricht schon gut deutsch. Inwieweit die Aufnahme von Arbeit möglich ist, möchte ich heute erfahren", sagte der ehemalige Grundschulleiter.

Frank Nipken, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und Bürgermeister Johannes Mans wechselten nach der Begrüßung auf die Seite der Zuhörer, um eigene Fragen zur Integration neuer Fachkräfte beantwortet zu bekommen. Sie wollen die wichtigsten Informationen an Mitarbeiter weiterleiten und eine weitere Veranstaltung initiieren. "Wir müssen mehr Unternehmer erreichen. Jetzt ist uns das leider nicht gelungen", sagte Mans.

(trei)
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