Radevormwald Handgemachtes lockt Besucher

Radevormwald · Der kleine Kunsthandwerkermarkt im historischen Gemäuer des Wülfingmuseums in Dahlerau ist im Herbst immer ein Magnet. Die Aussteller ließen sich beim Arbeiten über die Schultern schauen und präsentierten ihre Waren.

 Angelika Stemmermann und Dagmar Knepper aus Radevormwald sucht am Stand von Karin Pickenpack aus Wermelskirchen hübsche Accessoires.

Angelika Stemmermann und Dagmar Knepper aus Radevormwald sucht am Stand von Karin Pickenpack aus Wermelskirchen hübsche Accessoires.

Foto: Jürgen Moll

Der angekündigte kleine Kunsthandwerkermarkt zog am Wochenende erneut viele Besucher in die ehemalige Tuchfabrik Wülfing. Der große Café-Raum des Wülfingmuseums hatte sich in einen gemütlichen Marktplatz verwandelt, der zum Bummeln und Verweilen geradezu einlud. Die Stände reihten sich im Kreis aneinander, mittendrin die Tische, an denen Besucher Kaffee und Kuchen genießen konnten. "Die Atmosphäre hier ist einfach ein Gedicht", schwärmte Edelgard Starink.

Diese Behaglichkeit habe für sie den Ausschlag gegeben, wieder teilzunehmen. 2016 hatte sie im Wülfingmuseum als "Kunsthandwerkerin" ihre Premiere. Starink übt sich seit einigen Jahren in der Juwelierkunst. Halsketten und Armbänder aus Halbedelsteinen bilden dabei die Basis, schönes Geschmeide herzustellen. "Ich arbeite zuhause direkt an einem großen Fenster. Gutes Licht ist ein Muss", erzählt die Hobby-Künstlerin. Perle für Perle fädelt sie bei Tageslicht auf Edelstahldraht. Winzige Halbedelsteine wie Rosenquarz oder Picasso-Jaspis in Stäbchenform kreiert sie zu Ovalen, die vorwiegend Damen schmücken. Armbänder aus Süßwasserperlen oder Fußbändchen aus Glasperlen gehören ebenfalls zu ihrem Sortiment, wie die schwarz-roten Lava-Schaumkorallenketten. "Ich bin ganz zufällig bei einem Messebesuch auf Halbedelsteine gestoßen und habe sofort gewusst, dass dies auch eine Handwerkskunst für mich ist", erzählt sie. Inzwischen ist die Lüdenscheiderin für ihr Kunstgewerbe über die Stadtgrenzen bekannt - wie auch Gudrun Kalkum. An ihrem Stand zeigte sich die gehobene Strickkunst, die auf große Beachtung stieß.

"Ganz prächtige Mützen für Babys strickt sie. So eine wundervolle Arbeit habe ich noch nie zuvor gesehen", schwärmte Leni Wehrberger. Kleine gehäkelte Feuerwehrautos oder winzige Röschen zierten die Mützen. "Ich arbeite in meiner Kellerwerkstatt. Da kann ich nach Herzenslust auf filzen", sagte die Künstlerin aus Solingen-Burg. An beiden Tagen des Wochenendes hatte sie auch eine Auswahl an niedlichen Filz-Zwergen mitgebracht sowie filzige Pulswärmer und Handtaschen.

Ihr gegenüber standen kleine Figuren in Reih und Glied wie Kätzchen, Hunde und anderes Getier. Regina und Manfred Ziesmer hatten sie aus Bienenwachs hergestellt. Das Imkerpaar aus Radevormwald bot nach einer mehrjährigen Pause wieder Honigproben und Honigkerzen an. "Wir haben heute inzwischen schon 20 Bienenvölker. Da kommt schon einiges zusammen", sagte Manfred Ziesmer stolz.

Seine "Nachbarin" setzte auf Patchwork für die Küche. "Mug Rug", die kleinen Schwestern von Tisch-Sets, erfunden in Amerika, präsentierte Ulrike Dörk aus Breckerfeld. Topflappen und Decken im genähten Patchwork-Stil rundeten ihr Debüt-Angebot ab. Zünftige Holzarbeiten war auf dem Handwerkermarkt eine Präsentation von "Rudis Holzdekore" aus Wuppertal. Holzschmuck und Holzstatuen gehörten ebenso zum Angebot. "Wir freuen uns sehr, wenn auch Herren einen Stand mieten. Das ist in diesem Jahr mehrfach der Fall. So bieten wir ein buntes Bild, das für jeden Geschmack etwas bereit stellen kann", fasste Organisatorin Tanja Behnke vom Verein Wülfingmuseum zusammen. Mit der Resonanz des Marktes zeigte sie sich sehr zufrieden.

(sig)
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