Radevormwald Gymnasium braucht mehr Räume für G9

Radevormwald · Ab dem Schuljahr 2019/2020 kehrt das Theodor-Heuss-Gymnasium zur alten Regelung zurück: Die neuen Fünftklässler beenden ihre Schulzeit nach neun Jahren. Im April wird im Schulausschuss ein neuer Schulentwicklungsplan vorgelegt.

Jetzt also doch wieder Abitur nach neun Jahren. Ab dem Schuljahr 2019/2020 sollen nach den Vorstellungen der neuen Landesregierung alle Fünftklässler etwas mehr Zeit bekommen, ihr Reifezeugnis abzulegen. Alle anderen Jahrgänge müssen noch nach acht Jahren Abitur machen. Die erneute Veränderung der Modalitäten nach etwas mehr als 14 Jahren ist für die Kommunen, aber auch für Schulen, Eltern, Lehrer und betroffene Schüler eine enorme Herausforderung.

Das bezieht sich vor allem auf die räumliche Situation, denn die wird sich auch am Theodor-Heuss-Gymnasium, dessen Entscheidungsträger sich geschlossen für G 9 entschieden haben, gravierend verändern. "Die Kosten dafür sind zwar zum jetzigen Zeitpunkt noch überhaupt nicht absehbar, aber einen Bedarf an mehr Räumen wird es ganz sicher geben", sagt Schulleiter Matthias Fischbach-Städing, der sich ebenfalls für G9 als Regelfall an seiner Schule ausgesprochen hatte. Denn obwohl die Schule durch die Umstellung auf G8 einen Jahrgang verloren habe, seien im Laufe der Zeit an die 100 Schüler mehr am THG angemeldet worden.

Durch G9 erwartet Fischbach-Städing weitere 80 Schüler, "so dass ich im Schnitt mit etwa 800 Schülern ab Sommer 2019 plane", sagt er. Zurzeit besuchen 700 Kinder und Jugendliche die Schule an der Hermannstraße. Und für diese 100 Kinder mehr müsste dann eben auch zusätzlicher Raum geschaffen werden. "Außerdem werden die Schülerzahlen laut Schulentwicklungsplan in den kommenden Jahren steigen, so dass sich auch daraus ein erhöhter Raumbedarf ergeben wird", sagt der Schulleiter.

Das Schulamt arbeitet mit Hochdruck an der neuen Herausforderung. Die Planungen für G9 laufen auf Hochtouren. Zurzeit wird an einem ergänzenden Schulentwicklungsplan gebastelt, der im April im Schulausschuss vorgestellt werden soll und der dann auch konkrete Aussagen zu den zusätzlichen Kosten und zum Raumbedarf am Gymnasium machen soll. Hierfür hat die Stadt nochmals den externen Planer Heinz Gniostko beauftragt, die entsprechenden Zahlen und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. "Und das vor dem besonderen Hintergrund, dass wir nächstes Jahr von G8 auf G9 umstellen", sagt Britta Knorz vom Amt für Schule, Kultur und Sport.

Am Theodor-Heuss-Gymnasium werden die konkreten Planungen und Umstellungen der Lehr- und Stundenpläne wahrscheinlich im Sommer beginnen, hatte Fischbach-Städing im November 2017 im Gespräch mit unserer Redaktion angekündigt. Er hat in den vergangenen Jahren beobachtet, dass die meisten Abiturienten nach ihrer zwölfjährigen Schulzeit noch keine klare Vorstellung von ihrer Zukunft haben. "Viele waren einfach noch sehr jung und haben nach dem Abitur erst mal ein Jahr frei gemacht und sich zum Teil in verschiedene Richtungen orientiert. Das war auch nicht schlecht, aber ich hoffe, dass die Schüler durch G 9 wieder mehr Orientierung bekommen", sagte der Schulleiter vor vier Monaten.

Wer als Fünftklässler im September 2019 am Gymnasium startet, wird also 2028 sein Abitur in Rade ablegen - nach neun Schuljahren.

(RP)
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