Radevormwald Großes Interesse an dualen Studiengängen

Radevormwald · Zum vierten Hochschultag strömten gestern die Oberstufenschüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums in die Aula an der Hermannstraße. 17 Universitäten, Fachhochschulen und andere Institutionen hatten dort ihre Infostände aufgebaut.

 Die Oberstufenschüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums bekamen gestern sogar zwei Freistunden, um sich an den zahlreichen Ständen in der Aula umfassend über das zu informieren, was nach dem Abitur möglich ist.

Die Oberstufenschüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums bekamen gestern sogar zwei Freistunden, um sich an den zahlreichen Ständen in der Aula umfassend über das zu informieren, was nach dem Abitur möglich ist.

Foto: jürgen moll

Die Oberstufenschüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums (THG) wissen, was sie wollen. Das bewiesen sie wieder beim vierten Hochschultag, zu dem sich gestern in der Aula an der Hermannstraße insgesamt 17 Universitäten, Fachhochschulen und andere Institutionen vorstellten. Sie zeigten Möglichkeiten, wie es nach dem Abitur weitergehen kann.

"Wir organisieren diese Präsentation zum vierten Mal", sagte Nina Heinze, stellvertretende Schulleiterin. Alle zwei Jahre findet die Informationsveranstaltung statt, bei der die Schüler der Oberstufe die Gelegenheit haben, Vertreter der verschiedenen Ausbildungsinstitute persönlich zu befragen.

Eine Chance, die auch Melissa Broja (17) und Pia Jung (17), beide aus der Q1, nutzten. "Wir wollen in Richtung Management", erzählten sie. Die beiden holländischen Schulen kommen für sie dabei nicht infrage. "Eine zusätzliche Sprache zu lernen, scheint uns dann doch zu schwierig." Die Privatschulen dagegen kommen für sie schon eher infrage. "Ja, wir wissen, dass sie teuer sind, aber wenn man davon überzeugt ist, gibt man auch das Geld dafür aus", sagte Melissa Broja. Und Pia Jung ergänzte: "Ich arbeite nebenher und kann auch schon jetzt Geld fürs Studium zurücklegen."

Beide begrüßen die Möglichkeit, in der Aula persönliche Kontakte mit den Vertretern der Unis knüpfen zu können. Für sie ist es ein entscheidender Vorteil, direkt Fragen stellen zu können und sich mit den Antworten sofort auseinandersetzen zu können.

Neben den Informationsständen gab es auch Vorträge einiger Hochschulvertreter. Sie beinhalteten Themen wie den Ablauf des Studienalltages, die Möglichkeiten des dualen Studiums oder eines Auslandsjahres. Wichtig, insbesondere mit Hinblick auf die vielen Info-Stände der privaten Unis, war der Vortrag der Sparkasse, der über die Möglichkeiten eines Studienkredites beriet. Um während des Studiums kein Geld zu brauchen, sondern im Gegenteil schon welches zu verdienen, waren die dualen Studiengänge von großem Interesse für die Schüler.

Besonders engagiert warben die Vertreter der Finanzverwaltung NRW für ihre Hochschule. Louisa Piontek und Annika Olschewski schwärmten geradezu für die dortigen Studienmöglichkeiten. "Steuerrecht ist spannend, und die Vorurteile sind absolut nicht berechtigt. Dazu kommt, dass man schon während des Studiums viel Geld verdienen kann - und auch das Schloss Nordkirchen als Studienort bietet einen tollen Rahmen", sagten sie. Das Studium sei zwar sehr schwer, aber mit dem bestandenen Studium gebe es praktisch eine lebenslange Jobgarantie.

Ein Argument, dass auch Raphael Duri (16) und Daniel Miller (17) aus der Q1 überzeugte. "Die Schwere des Studiums schreckt uns nicht ab", sagten sie. "Dagegen steht ja die Chance, Beamter zu werden und einen festen Job sicher zu haben."

Alle Stände waren über die komplette Zeit sehr gut besucht. Fragen zu Studienangeboten und den Inhalten, Vorkenntnissen oder Zulassungsbeschränkungen wurden souverän beantwortet.

Die Schüler erhielten auch ganz praktische Auskünfte - zum Beispiel auf Fragen wie "Wie bewerbe ich mich eigentlich?", "Wie wird ein Stundenplan erstellt?" oder "Wie erreiche ich die nötige Stundenzahl für die Zulassung zum Masterstudium?". Viele Schüler sind einfach noch zu jung und unerfahren, um den Wechsel vom durchgestalteten Schulalltag zum selbst zu organisierenden Uni-Leben zu schaffen, wissen Carol Lesniak und Stephanie Bastian von der zentralen Studienberatung der Uni Siegen. Dort wird folgerichtig ein Vorstudium angeboten, in dem Abiturienten die Möglichkeit haben, in verschiedene Studiengänge hinein zu schnuppern. Sie lernen dort, ihr Zeitmanagement und ihre Selbstorganisation zu verbessern, erstellen Präsentationen und lernen hautnah das wissenschaftliche Arbeiten kennen. Ein wichtiger Schritt in den Beruf.

(gede)
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