Radevormwald Großer Einsatz für kleines Gotteshaus

Radevormwald · Ehrenamtliche füllen die Lenneper Kirche an der Stadtgrenze zu Radevormwald mit Leben: Gottesdienste und vor allem das Café locken viele Menschen an. Geöffnet ist an jedem ersten Sonntag im Monat - nächster Termin also am 5. Juni.

 Irmgard Girolstein und Hans-Werner Rehborn setzen sich seit Jahren dafür ein, dass die idyllisch gelegene Waldkirche an der Stadtgrenze zu Radevormwald als Verkündigungsstätte erhalten bleibt.

Irmgard Girolstein und Hans-Werner Rehborn setzen sich seit Jahren dafür ein, dass die idyllisch gelegene Waldkirche an der Stadtgrenze zu Radevormwald als Verkündigungsstätte erhalten bleibt.

Foto: jürgen Moll

Mit Rückblick auf den diesjährigen Saisonauftakt zum "Café Waldkirche" vor gut einer Woche geht dem Vorstand des Förderkreises Waldkirche das Herz auf. Bei milden 18 Grad und heiterem Wetter strömten die Menschen zum beschaulich gelegenen Gotteshaus an der Wupper-Talsperre. Die freiwilligen Helfer kamen kaum nach, um die Radfahrer, Spaziergänger und Wanderer mit Waffeln, selbst gebackenen Kuchen und Reibekuchen zu verwöhnen.

"Wir sind keine Konkurrenz zu einem professionellen Café. Unser Ziel ist einfach und alleine, diese Kirche zu erhalten. Und dazu sind die Erlöse des Cafés Waldkirche der wichtigste Baustein", sagt Vorstandsmitglied Hans-Werner Rehborn. Seit zehn Jahren sorgt der emsige Vereinsvorstand dafür, dass die Waldkirche in Krebsöge am Damm der Talsperre an der Stadtgrenze zu Radevormwald überhaupt als Gottesdienststätte erhalten bleiben kann.

Nach wie vor ist die Evangelische Kirchengemeinde Lennep Eigentümerin, die Verwaltung und Unterhaltung des denkmalgeschützten Gebäudes samt seiner umliegenden Grünanlagen obliegt dem Förderkreis als eingetragenem Verein. Als das Presbyterium im Jahr 2005 nach langer Überlegung mitteilte, die Kosten für die Kirche nicht mehr tragen zu können und in Erwägung zog, sich von ihr zu trennen, war es federführend Pfarrer i.R. Artur Girolstein, der sich für die Gründung eines Fördervereins stark machte. Ihm schlossen sich engagierte Gemeindeglieder an, denen am Gebäude selbst, aber auch am Erhalt des Ortes als Verkündigungsstätte viel lag.

Nach dem Tod ihres Mannes im Januar 2009 folgte Irmgard Girolstein seinem Vermächtnis und übernahm das Amt der Vereinsvorsitzenden. Im Kirchenkreis Lennep verfügt sie über viele Kontakte. So gelingt es ihr, dass die Kanzel an jedem Sonntag von einem Theologen - zumeist Pfarrer im Ruhestand - besetzt ist und die Orgel erklingt.

Auch wenn sich immer mal wieder Ehrenamtler für eine Mitarbeit gewinnen lassen, verhehlen die Aktiven an der Vereinsspitze nicht, dass ihre Kräfte nachlassen. Trotz vieler Ideen für ein erweitertes Rahmenprogramm in und rund um die Waldkirche wolle man sich nicht verzetteln, betont Hans Werner Rehborn. Man lebe nach der Devise: "So lange es geht, tun wir unsere Aufgaben mit viel Spaß und Optimismus bis zum letzten Tag." Blickt der Vorstand aber in die Zukunft, so heißt der drängendste Wunsch "Nachwuchs für die Vereinsarbeit" zu finden. Jüngere Menschen und hier vor allem Männer, die beispielsweise bei der Gartenarbeit helfen, seien für den Fortbestand des Förderkreises wichtig.

"Mein Verein" - dies zu sagen, trifft auf die Vorstandsmitglieder des Förderkreises besonders zu. Ihr Ziel, eine der kleinsten Kirche im Bergischen Land dauerhaft für die Öffentlichkeit zu erhalten, wurde anfangs auch mit Skepsis betrachtet. Dass sie ihr Vorhaben wahr werden ließen und aus der Waldkirche sogar eine beliebte Begegnungsstätte gemacht haben, erfüllt die Gründungsmitglieder mit Freude. "Darauf sind wir richtig stolz", sagt Hans-Werner Rehborn und lächelt.

(RP)
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