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Radevormwald Geschlechter-Trennung ist längst passé

Radevormwald · Klassentreffen von 27 ehemaligen Radevormwalder Realschülern des Abschlussjahrgangs 1970 im Lokal "Am Matt".

 In der Schulen waren sie nach Geschlechtern getrennt gewesen, bei den Klassentreffen verzichten die ehemaligen Realschüler des Abschlussjahrgangs 1970 natürlich darauf.

In der Schulen waren sie nach Geschlechtern getrennt gewesen, bei den Klassentreffen verzichten die ehemaligen Realschüler des Abschlussjahrgangs 1970 natürlich darauf.

Foto: Jürgen Moll

Die seit 1985 alle fünf Jahre stattfindenden Klassentreffen sind so beliebt, dass bei den Organisatoren bereits nach viereinhalb Jahren die Telefonleitungen glühen - die immer gleiche Frage lautet dann: "Wann ist der nächste Termin?" Jetzt war es wieder so weit: 27 ehemalige Realschüler trafen sich im Restaurant "Am Matt", um über Anekdoten aus der Schulzeit zu plaudern, alte Erinnerungen aufleben zu lassen und darüber zu sprechen, wie es ihnen in den vergangenen Jahren ergangen ist.

Damals, vor 45 Jahren, hatten 24 Mädchen und 28 Jungen ihre Mittlere Reife an der Realschule abgelegt. Es war der letzte Jahrgang, der die Schulzeit noch konsequent getrennt nach Geschlechtern verbracht hatte. Selbst die Abschluss-Klassenfahrten führten die jungen Damen und Herren an unterschiedliche Ziele: Die Mädchen fuhren nach London, die Jungen ins Salzburger Land nach Österreich. "Darüber waren wir Jungs ein bisschen sauer, wir waren neidisch auf die Mädels", erinnerte sich Lothar Fechtner und lachte "Bei uns grassierte während der Tour ein Magen-Darm-Infekt. Als wir einen Opern-Abend in Salzburg besuchten, wurde es im Zuschauerraum ganz schön unruhig, weil wir alle ständig aufs Örtchen mussten."

Gemeinsam mit Ellen Sieberg, Christa und Michael Held sowie Anke und Axel Schröder hatte Fechtner die Klassentreffen organisiert. Die Paare Held und Schröder fanden bereits in der Realschulzeit zueinander und sind bis heute zusammen - inzwischen als traute Ehepaare.

Gerne erinnern sich die ehemaligen Realschüler an das "Highlight" am Ende ihrer Schulzeit: Das war damals der wöchentliche Tanz-Unterricht, für den eigens ein Lehrer von der Tanzschule Wachtmeister aus Essen in die Radevormwalder Gaststätte Berg (heute Wohnraum) kam. Das Besondere für die Schüler und daher besonders beliebt war dabei: Zum Tanz-Unterricht wurde die Geschlechter-Trennung aufgehoben.

"Da hat sich bis heute einiges geändert. Die meisten unserer Eltern hatten überhaupt kein Auto, wir gingen alle zu Fuß zur Schule", erinnerte sich Ellen Sieberg. Und Lothar Fechtner ergänzt mit einem Augenzwinkern: "Wenn die Kinder heute zu Fuß zur Realschule gehen würden, würden viele Eltern angesichts des Verkehrs wohl einen Herzinfarkt kriegen." In trauter Runde mit seinen ehemaligen Klassenkameraden stellte Fechtner noch einen wesentlichen Unterschied zur heutigen Zeit fest: "Wir haben mal durchgezählt, wer von uns alles eine Backpfeife bekommen hat - und das waren reichlich. So was geht heute natürlich nicht mehr."

Auch beim Klassentreffen schlug die Schnupfen-Welle zu: Sieben krankheitsbedingte Absagen musste das Organisatoren-Team hinnehmen. Dennoch kamen einige der Ehemaligen aus ganz Deutschland zurück nach Radevormwald: Petra Wagenstetter aus Rosenheim, Brigitte Tomschick aus München, Frank Weyerstahl aus Hamburg oder Franz-Jürgen Römmeler aus Freiburg. Gewiss ist, dass sich der Realschul-Abschlussjahrgang, dessen Klassenzeitung im Juni 1970 unter dem Titel "Schlußlicht" erschien, auch in fünf Jahren wieder zum Stöbern in Foto-Alben, Klönen und Plauschen treffen wird.

(RP)
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