700. Geburtstag der Stadt Fünf Chöre gemeinsam auf der Bühne

Radevormwald · Männerchor, Hobby Singers, Serenita Önkfeld, Männergesangverein Hahnenberg und Melodienreigen sorgen für einen Kunstgenuss im Bürgerhaus. 150 Sänger machen der Stadt zum 700-jährigen Bestehen ein ganz besonderes Geschenk.

 Beim fulminanten Finale wurde es voll auf der Bühne im großen Saal des Bürgerhauses: Alle fünf weltlichen Chöre sangen gemeinsam "Freude, schöner Gotterfunken".

Beim fulminanten Finale wurde es voll auf der Bühne im großen Saal des Bürgerhauses: Alle fünf weltlichen Chöre sangen gemeinsam "Freude, schöner Gotterfunken".

Foto: nico hertgen

Freunde des Chorgesanges erlebten im voll besetzten Bürgerhaus ein Gänsehautgefühl. Etwa 150 ausgebildete Stimmen erhoben sich zu einer Hommage an Ludwig van Beethoven. Seine königlich klingende Hymne "Freude schöner Gotterfunken" wurde zum krönenden Abschluss eines Konzertes, das den 700. Geburtstag der Stadt großartig zu würdigen wusste.

Vorausgegangen war ein munteres Wechselspiel von Chören auf der großen Bühne. Sänger und Sängerinnen reihten sich in die lange Gratulantenreihe ein, um ihrer Stadt ein herzliches Ständchen zu bringen. Die Atmosphäre war feierlich und fröhlich.

Eberhard Wolf, Vorsitzender des Radevormwalder Männerchores führte als Moderator unterhaltsam durch den Abend. Wie sehr ihm der 700. Geburtstag am Herzen liegt, unterstrich er mit der Äußerung, Rade sei für einige Stunden der Nabel der Welt.

Dazu passend hatten sich die "Eisbrecherinnen", die Damen der "Hobby Singers", eine musikalische Weltreise ausgedacht. Lieder aus verschiedenen Nationen verpackt in ein klangvolles Potpourri sang der Frauenchor unter Leitung von Adriana Gerl. "Auf dem Berg im Abendfriede ruht unser Städtchen Radevormwald. Ein neuer Morgen wird dich erwecken, mein liebes Städtchen Radevormwald" war zu hören. Still lauschten die Konzertbesucher. Um so lauter fiel der Beifall aus. Und bei einem Lied über Radevormwald blieb es nicht. Auch weitere Chöre zeigten viel Herzblut für ihre Stadt. "Min Rua" (hochdeutsch "Mein Radevormwald") sang der Männergesangverein Hahnenberg unter Frank Scholzen. Den Text schrieb einst Heimatdichter Karl Höltken. Erhard Schaumburg komponierte die Melodie. "Wo dä Sunne fröger as angerschwo blinket hoch över dä Eikenböm" sangen die kräftigen Männerstimmen. Weitere Lieder wie "Du bist die Stadt" und "Ich wollte nie erwachsen sein" lauteten die weiteren Beiträge. "Wir haben schon im Januar mit den Proben zu diesem Konzert begonnen", erzählte Rainer Meskendahl.

Der gemischte Chor Serenita Önkfeld setzte unter der Leitung von Frank Scholzen den akustischen Mittelpunkt mit "Sierra" und "Lieder so schön". "Wir haben unsere Lieder geprobt und fühlen uns sicher. Aufgeregt sind wir nicht", sagte die Vorsitzende Ingeborg Schreiber. Auch Ulla Hebrock vom "Melodienreigen" war ruhig. "Wir waren fleißig, da wird jeder Ton sitzen", sagte sie. Mit einem Augenzwinkern meldeten die Sängerinnen: "Für Frauen ist das kein Problem" - ein Lied, das Max Raabe bekannt gemacht hat.

Einen richtigen Kracher brachte die Hobby-Texterin Sabine Sondern. Sie hatte aus dem bekannten Chanson "Aux Chaussee elysee" schlicht "Oh Radevormwald" gemacht. Auch ihr Text wurde zur Liebeserklärung ans Geburtstagskind. Der Männerchor sang unter neuer Führung von Rolf Lange. Es waren vorwiegend romantische Lieder. "Einige sind aus unserem alten Fundus. Wir mussten sie wieder aufs Neue studieren", sagte Dieter Dörner, der seit 60 Jahren dem vielfach ausgezeichneten RMC die Treue hält. Die fünf Chöre sorgten für ein brillantes Konzert und machten der Stadt ein besonderes Geschenk.

(sig)
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