Radevormwald Footballer wechseln nach Hückeswagen

Radevormwald · In Hückeswagen wird morgen, Mittwoch, ein neues Sportkapitel aufgeschlagen. Denn dann trainieren die Footballer des ASC Phoenix erstmals an der Schnabelsmühle. Der Stadtsportverband hatte ihnen die Trainings- und Spielstätte angeboten.

 Beim American Football geht's sehr ruppig zu, was aber auch den Reiz dieser Sportart ausmacht.

Beim American Football geht's sehr ruppig zu, was aber auch den Reiz dieser Sportart ausmacht.

Foto: Phoenix (archiv)

Nein, es war nicht das Jahr von Christian Fröhlich. Seine ASC Phoenix liegen auf dem letzten Tabellenplatz der Landesliga, der zweitniedrigsten Liga im deutschen Football. Dann ist da der Streit mit dem TSV Hämmern, der die Football-Abteilung zum Ende des vorigen Jahres aus dem Verein geworfen hatte (siehe unten stehenden Bericht). Und schließlich verlor auch noch seine Lieblingsmannschaft im American Football, die Oakland Raiders, in der ersten Playoff-Runde gegen die Houston Texans - nichts war's mit dem erhofften ersten Sieg im Super Bowl seit 1983 für "seine" Raiders.

Doch jetzt soll alles besser werden. Den ersten Schritt wollen die Footballer des American Sport Clubs (ASC) Phoenix und ihr Trainer und Vorsitzender morgen, Mittwoch, gehen. Denn dann treffen sich die Footballer erstmalig auf dem Sportplatz Schnabelsmühle. Zudem sind alle zum Probetraining willkommen, die einmal erleben möchten, wie es sich hautnah anfühlt, Football zu spielen (siehe Info-Kasten). Möglich gemacht hat das Ganze Hans-Georg Breidenbach, Vorsitzender des Stadtsportverbands (SSV). War er es doch, der den Phoenix' eine Trainings- und Spielfläche zur Verfügung stellte, nachdem sie in Wipperfürth heimatlos geworden waren.

Fröhlich hatte nach der Absage der Nachbarstadt, die dem Verein keinen Rasenplatz fürs Training und die Spiele zur Verfügung stellen wollte, die Verwaltungen in den umliegenden Kommunen angeschrieben. "Wir hatten einen guten Kontakt zu Radevormwald", sagt der Trainer im Gespräch mit unserer Redaktion. Nicht zuletzt rekrutiert sich die Nachwuchsmannschaft (U 16) größtenteils aus Jugendlichen aus der Bergstadt. Doch die Schloss-Stadt war offenbar schneller. Fröhlich: "Durch Zufall sind wir mit Hückeswagen ins Gespräch gekommen." Der SSV-Vorsitzende habe großes Interesse gezeigt, die Footballer an die Schnabelsmühle zu holen. "Und dann ging alles relativ zügig", erzählt Fröhlich. Anfang Juni war alles fix.

Den Phoenix' wurde vorerst der Mittwochabend fürs Training auf dem Sportplatz Schnabelsmühle zur Verfügung gestellt. Die etwa 40 Senioren und das gut eine Dutzend Jugendspieler - zum Verein gehören zudem 16 Cheerleader - können von 18.30 bis etwa 21.30 Uhr auf dem Kunstrasen Kondition "bolzen" und vor allem die taktischen Spielzüge einstudieren. Etwa eine Hand voll Footballer kommt aus der Schloss-Stadt.

Das erste Pflichtspiel können die Hückeswagener Football-Fans bereits in Kürze sehen, steht der ASC Phoenix doch mitten in der Saison: Für Sonntag, 9. Juli, geht's an der Schnabelsmühle im letzten Hinrundenspiel vor der Sommerpause gegen die Sauerland Mustangs aus Hagen. Kick-off (Anstoß) ist um 15 Uhr.

Die Anfrage der Footballer stieß beim SSV auf großes Interesse. "Es ist sehr interessant, für Hückeswagen eine neue Sportart kennenzulernen, die auch noch im Kommen ist", sagt Vorsitzender Hans-Georg Breidenbach. Voraussetzung sei allerdings, dass der ASC Phoenix seinen Vereinssitz nach Hückeswagen verlegt und Mitglied des Stadtsportverbands wird, was Fröhlich aber schon durchblicken ließ. Somit können die Footballer - wie alle örtlichen Vereine - die Hückeswagener Sportstätten nutzen.

Eine Beeinträchtigung durch den körperbetonten Sport sieht Breidenbach nicht "Die Herstellerfirma hat uns versichert, dass durch die Footballer kein Schaden am Kunstrasen entstehen wird. Durch die Fußballer wird er mehr strapaziert", sagt der SSV-Vorsitzende. Und auch für das Problem mit der anderen Linierung des Platzes scheint es eine Lösung zu geben: Der SSV will eine wasserlösliche Farbe testen, die bei den etwa fünf Heimspielen in der Saison aufgebracht und mit Wasser wieder entfernt werden soll.

(büba)
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