Radevormwald Feuerwehr probt Ernstfall im Krankenhaus

Radevormwald · Es war nur eine Übung: Die Feuerwehr musste am Freitagabend zu einem vermeintlichen Brandeinsatz in die Sana Klinik ausrücken. Die Chefs von Feuerwehr und Krankenhaus waren nach der Übung überwiegend zufrieden.

 Unter schwerem Atemschutz mussten die Feuerwehrleute am schwülen Freitagabend in die dritte Etage des Sana Klinikums hochstürmen. In den Betten lagen Laiendarsteller - aber das wussten die Feuerwehrleute zunächst nicht.

Unter schwerem Atemschutz mussten die Feuerwehrleute am schwülen Freitagabend in die dritte Etage des Sana Klinikums hochstürmen. In den Betten lagen Laiendarsteller - aber das wussten die Feuerwehrleute zunächst nicht.

Foto: J. Moll

Ein spektakuläres Szenario spielte sich am Freitagabend im Sana Krankenhaus ab: In der dritten Etage war ein vermeintliches Feuer ausgebrochen. Kräfte der Löscheinheit Stadt und Herbeck wurden alarmiert und die Notfallkette des Krankenhauses in Gang gesetzt. Allerdings handelte es sich lediglich um eine Brandübung, von der nur wenige Patienten sowie Krankenhausspitze und Feuerwehr informiert waren. Krankenhauspersonal und Nachbarn wussten von nichts.

Freitagabend, 19.34 Uhr: Bei Jutta Wolf-Muss schrillt der Alarm. Ein vermeintliches Feuer hat sich auf der geriatrischen Station entzündet. Die Rezeptionsdame des Krankenhauses am Infopoint greift reflexartig zum Telefon und wählt, wie in solchen Fällen vorgesehen, die Nummer der zuständigen Stationsleiterin. Besetzt. Die Anspannung steigt. Der Nächste auf ihrer Liste ist der zuständige Arzt. Er wird informiert und probiert selbst Kontakt mit der Stationsleitung aufzunehmen. Kostbare Minuten verstreichen, doch dann geht es ganz schnell.

Kaum ist die Stationsleitung informiert, beginnt das Stationsteam damit, sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Dass betroffene Zimmer ist schnell gefunden. Feuerwehrleiter Wilfried Fischer steht bereits davor: "Wie würden Sie jetzt handeln?", fragt er ernst. Nach einem schnellen und kurzen Blick in den, durch eine Nebelmaschine völlig verrauchten Raum, steht fest: Die Mitarbeiter können nicht mehr rein, ohne sich selbst zu gefährden. Also Tür zu, damit sich der Rauch nicht in den Fluren ausbreitet, die Feuerwehr verständigen, das interne Notfallteam alarmieren und mit der Evakuierung der gefährdeten Nachbarzimmer beginnen.

Bei dieser realitätsnahen Übung verzichtete Fischer zwar darauf, die Patienten der Station tatsächlich durch die Flure hinter die nächst gelegenen Feuertüren schieben zu lassen. Den Feuerwehrmännern blieb es allerdings nicht erspart, bei schwülen Temperaturen in schwerer Montur inklusive Atemschutz und Sauerstoffflaschen in den dritten Stock zu steigen, einen schützenden Rauchvorhang an die betroffene Zimmertür anzubringen, Schläuche auszurollen und die zwei Laiendarsteller der Jugendfeuerwehr aus dem Zimmer zu retten.

Um 19.52 Uhr, 18 Minuten nach der Alarmierung, lagen die zwei Opferdarsteller, bereits in Sicherheit. "Eine gute Zeit", befand Fischer, der jedoch an der einen und der anderen Stelle noch Verbesserungspotential sieht. "Dafür sind solche Übungen ja auch da, um Fehlerquellen zu erkennen und nachzubessern oder nachzurüsten", betonte er.

Im Großen und Ganzen griffen die Notfall-Zahnräder des Krankenhauses und der Feuerwehr jedoch gut ineinander. So wäre im Ernstfall, da ist sich der Wehrführer sicher, auch diese Situation gut ausgegangen.

(sebu)
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