Serie Aktiv Im Bergischen Land Eine Reise durch die bergische Natur

Radevormwald · Seit 40 Jahren befährt Thomas Becker seinen Heimatfluss - und auch heute noch findet der ehemalige Olympia-Teilnehmer die Wupper reizvoll. Das vermittelt er auf seinen geführten Kanu-Touren, die für Jedermann geeignet sind.

BERGISCHES land Rein ins Kanu, rauf auf die Wupper, ab in die Natur: Auch in den Sommerferien bietet Kanusportler Thomas Becker geführte Touren über die Wupper an. Auf vier unterschiedlichen Routen zeigen er und die Mitarbeiter seines Unternehmens "Wupper Kanu Touren Solingen" einmal aus einer ganz anderen Perspektive - und nehmen die Teilnehmer in Dreier- und Vierer-Kanus mit auf eine kleine Reise vorbei an Kotten und Wehren und mitten durch die bergische Natur mit Steilhängen, Auen- und Waldlandschaften.

"Die Tour ,Wupper 1' führt vom Wipperkotten bis nach Opladen. Mit zehn Kilometern ist sie die klassische Einsteigertour, die wir auch mit Schulklassen fahren", sagt Thomas Becker, Weltmeister und Olympiadritter im Wildwassersport. Die Tour "Wupper 2" vom Wupperhof nach Opladen sei mit 16 Kilometern die längste. "Hier ist das Steuern etwas anstrengender, aber auch Familien schaffen das locker", sagt Becker - und werden dafür mit dem Blick auf Kotten und einmalige Naturerlebnisse entschädigt.

Vom Wupperhof bis nach Leichlingen führt die Tour "Wupper 3", insgesamt elf Kilometer, und landschaftlich, sagt Thomas Becker, am schönsten. "Man startet im Bergischen, ab dem Wipperkotten wird es immer flacher, die Natur wandelt sich, man kommt vom Bergischen ins Rheinische. Mir gefällt diese Tour am besten, es ist mit das interessanteste Stück, zudem gibt es hier mehr Platz, so dass die Teilnehmer sich besser entfalten können." Allerdings: Wegen der niedrigen Pegelstände der Wupper können diese Touren aufgrund der in diesem Bereich geltenden Naturschutz-Auflagen derzeit nicht gefahren werden.

"Wir weichen deshalb momentan auf die Tour ,Wupper 4' aus", sagt Thomas Becker. Vom Parkplatz Burgholz an der L74 aus geht es in rund drei Stunden über neun Kilometer bis nach Müngsten. "Das Flussbett ist hier schmaler, im weiteren Verlauf entwickelt sich dieser Wupperabschnitt zu einer unerwartet wilden Flusslandschaft mit Steilhängen, engen Durchfahrten und scharfen Kurven. Vielen Teilnehmern gefällt das sehr gut." Zudem biete die Strecke den Vorteil, dass sie mit Haus Müngsten am Ende der Tour eng kooperierten. "Hier gibt es sanitäre Anlagen und beispielsweise bei Touren anlässlich von Geburtstagen oder Firmenfeiern auch die Möglichkeit, im Anschluss zu grillen."

Teilnehmen, sagt Thomas Becker, kann jeder: Kinder ab drei Jahren genauso wie Senioren, Familien wie Schulklassen, Betriebsfeiern und Junggesellenabschiede, Pärchen wie Gruppen. "Regelmäßig fahren wir auch mit Gehörlosen- und Behindertengruppen." Ein bisschen Muskelkater nach den Touren, vor allem in Schulter und Rücken, sagt Thomas Becker, sei normal. "Grundsätzlich sind die Touren jedoch für jeden machbar."

Dabei legt Thomas Becker auf bestimmte Dinge großen Wert: Erfahrene Guides, die die Gruppen begleiten und führen, vernünftige Boote, passendes Equipment. Vor jeder Tour gibt es eine theoretische Einweisung, in der Becker über den Naturschutz im FFH-Gebiet aufklärt und in die Geschichte der Bergischen Kotten einführt, sowie eine technische Einweisung. "Wir sind mit Herzblut dabei: Wir fahren seit 15 Jahren unfallfrei und sehr naturverträglich und können so ein Highlight für Solingen und das Tal der Wupper anbieten."

Seit 40 Jahren, seit er im Alter von acht Jahren die ersten Paddelzüge auf der Wupper gemacht hat, befährt Thomas Becker seinen Heimatfluss - und findet ihn bis heute reizvoll: "Die Wupper ist sehr abwechslungsreich, sie mäandert, hat Kurven und Steine. Wie sich auch die Landschaft drumherum verändert, von Steilufern bis zur offenen Landschaft, das ist das besondere der Wupper."

(RP)
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