Radevormwald Eine musikalische Reise um die Welt im Asiatischen Museum

Radevormwald · Im großen Eventzelt rutschten am Sonntagabend die Gäste etwas näher zusammen. Ein Musikerlebnis vom Feinsten war angesagt, doch das Wetter hielt sich einmal mehr nicht an die Spielregeln eines Open-Air-Konzertes. So musizierte das Ensemble "Passatempo" nicht, wie von den Organisatoren Li und Peter Hardt erhofft, unter freiem Himmel im großen Garten des Museums für Asiatische Kunst im Sieplenbusch, sondern eben vorsorglich unter der Zeltdecke.

 Li und Peter Hardt bieten zahlreiche Veranstaltungen im Museum an, so auch am Samstag, 10. September, ab 11 Uhr ein chinesisches Kostümfest.

Li und Peter Hardt bieten zahlreiche Veranstaltungen im Museum an, so auch am Samstag, 10. September, ab 11 Uhr ein chinesisches Kostümfest.

Foto: hn- (Archiv)

"Das ist leider schade, denn unsere Musik auf der fantastischen Bühnenlandschaft am Wasser spielen zu können, war natürlich unser Wunsch", sagte Tanja Kreiskott. Die Flötistin (Querflöte) des Wuppertaler Ensembles erzählte, sie habe zusammen mit ihren Ehemann Klaus Harms das Asiatische Museum bei einer Veranstaltung für sich entdeckt. "Hier stimmt einfach alles. Der Ort ist sehr reizvoll, und unser Interesse am buddhistischem Gedankengut ist hier weiter entfacht worden", erinnerte sie sich.

Es habe das Ehepaar sehr gereizt, sich einmal bei der Familie Hardt vorzustellen und sein Interesse kundzutun, im Garten musizieren zu dürfen. "Unsere Musik hat unterschiedliche Wurzeln, hier ist die Verbindung der Elemente Musik und Kunst bestens gegeben", sagte Tanja Kreiskott. Die Freude sei groß gewesen, zusammen mit der ganzen Band, zu der auch Evelyn Maliahustas mit ihren griechischen Wurzeln sowie Uwe Faulenbach (Percussion) gehört, auftreten zu dürfen.

Jetzt sei der Tag stimmig, auch wenn Regen ein geändertes Konzept diktiere. Tanja Kreiskott gab sich gelassen. Jetzt zählte es, die 70 Besucher mitzureißen in die leidenschaftliche Musik des Tangos, Chamame', Klezmer und in Eigenkompositionen. "Von immer nach immer" ist ein Lieder-Mix, der die Region beflügeln soll, denn das Ensemble ist in Wuppertal und auch in Soest und Münster zu Gast.

Temperamentvoll ging schon die "Reise nach Batumi" (Mulo Francel) los. Die Konzertbesucher gingen gleich mit. Füße wippten. Köpfe wogen hin und her. Hier lag Temperament in der Luft, im Gegensatz zu den vielen asiatischen Statuen, die "stumm zuhörten". Musikalisch führte die Reise rund um die Welt. Evelyn Maliahustas (Gesang, Akkordeon, Gitarre) sang das hebräische Lied "Erev shel shushanim", nach der Pause "Querer", ein spanisches Stück von Rene Dupere. Weiter intonierte sie "Paramythi", ein Werk aus Griechenland und den Tango "Milonga del Angel" aus Südamerika.

Andere Stücke wurden instrumental angeboten. Da durfte sich der Besucher musikalisch am Balkan, in Griechenland oder auch wieder in Spanien zu Besuch fühlen. "Die Idee, in Sieplenbusch ein Konzert zu geben, war einfach etwas Besonderes, auch für uns Musiker", sagte Tanja Kreiskott. Besucherin Erika Bredtmer stimmte dem zu. "Einfach super. Den Tango mit dem asiatischen Flair zusammenzubringen, das fand ich sehr spannend und auch gelungen", sagte sie nach dem Konzert.

(sig)
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