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Radevormwald Ein völlig neuer Blick auf die Rader Innenstadt

Radevormwald · Den 50-minütigen Vortrag von Bernd Niedermeier vom Planungsbüro MWM nahmen die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt in der Sondersitzung am Donnerstag sichtlich erschöpft zur Kenntnis.

 Sollten die Vorstellungen und Ideen des Planungsbüros MWM in die Tat umgesetzt werden, würde sich die Radevormwalder Innenstadt komplett verändern.

Sollten die Vorstellungen und Ideen des Planungsbüros MWM in die Tat umgesetzt werden, würde sich die Radevormwalder Innenstadt komplett verändern.

Foto: jürgen moll (archiv)

Dabei gehe es auch um aktuelle Nutzungen, die nicht mehr dem Anspruch an die geforderte Qualität gerecht werden. Niedermeier skizzierte vier Handlungsfelder und Ziele für das IHK II: Wirtschaftsstandort, Wohnen und Leben, Verkehr und Mobilität sowie Stadtbild und Freiraumqualität. Aus diesen Überlegungen sei ein Strukturkonzept entwickelt worden, deren Kern ein Maßnahmenpaket für die Jahre 2019 bis 2025 umfasst. Niedermeier beschrieb drei "Lupenräume".

STADTKERN Hierbei handelt es sich um den Innenstadteingang West mit einem neuen Kreisverkehr an der Kreuzung Kaiserstraße/Weststraße/Grabenstraße - mit Verbesserung der Fußgängerübergänge (neues Pflaster, neue Beleuchtung) und einer gedrehten Einbahnrichtung auf der Kaiserstraße - grobe Kosten für die Stadt (mit Förderung): 1,5 Millionen Euro. Außerdem umfasst die Grobkonzeption den Lückenschluss Innenstadteingang Ost (Bischof-Bornewasser-Straße/Oststraße) - angedockt an den historischen Stadtkern. "Die Nahversorgung fehlt", sagte Niedermeier - Kosten: 360.000 Euro. Die Verknüpfung Markt-Hohenfuhrplatz gehört ebenfalls in diesen Lupenraum. Niedermeier: "Wir wollen den Lückenschluss von Schützenstraße/Oststraße und Hohenfuhrstraße." - Kosten: 970.000 Euro. Der Hohenfuhrplatz bekommt als innerstädtischer Parkplatz eine große Bedeutung. Allerdings seien Stellplätze trotz großen Handlungsbedarfs nicht förderungswürdig, sagte Niedermeier. Den Platz barrierefrei zu machen inklusive Erhalt der Baumstandorte koste 670.000 Euro, die Erweiterung des Parkplatzangebots zusätzlich 540.000 Euro. Für Mobiliar (Sitzauflagen, Bänke, Stühle mit Lehnen) veranschlagt der Stadtplaner 45.000 Euro. Als "flankierende Maßnahme" zählt die Entwicklung an der Nordstraße. '

NORD Der Lupenraum Nord kennzeichnet sich durch Freizeit, Gesundheit und Tourismus. Das IHK II sieht hier eine komplette Neuordnung der Stadtstruktur in den Bereichen "life-ness", Kino, Schule, Parc de Châteubriant und Wartburghaus vor. "Wir wollen einen Mix aus Wohnen und Dienstleistung", sagte Niedermeier. Allerdings gebe es hier viel Privateigentum. Als Ergänzung zum "life-ness" gebe es eine Anfrage eines Hotelinvestors (17 Millionen Euro), der viele Arbeitsplätze ermögliche. Um das Hallenbad erhalten zu können, müsste es saniert werden (Kosten: eine Million Euro). Auf der Fläche des Wartburghauses wäre "Wohnen am Park" möglich - Kosten: 15 Millionen Euro. Niedermeier bezeichnete all diese Maßnahmen als "lohnende Investitionen", schlug aber zunächst ein Dialogplanverfahren für die Neuordnung vor, um auch mit den privaten Eigentümern ins Gespräch zu kommen - Kosten: 40.000 Euro (vom Land förderungswürdig).

WEST Dieser Bereich (Im Springel Ost, West und Nord) ist gekennzeichnet durch Wohnen und Nahversorgung. Hier soll das Wohnumfeld verbessert werden und ein Mix aus Gewerbe, Handwerk und Wohnen entstehen. Niedermeier: "Es gibt eine gute Wohnsituation, aber eine schlechte Bausubstanz und viele unschöne Garagenhöfe." Der Nahversorger könne sich nicht weiterentwickeln, die geplante Verlagerung des Autohauses biete einige Entwicklungschancen. Ein kooperatives Planverfahren (mit Förderung) koste 140.000 Euro, die übrigen Maßnahmen bis zu elf Millionen Euro.

OST Einzelhandel und Dienstleistung an der Poststraße/Schlossmacher Galerie, aber keine zukunftsfähigen Zuschnitte, unattraktive Rückseiten, Parkplätze sorgen für Zäsur, kein zeitgemäßer Busbahnhof. "Wir wollen die Struktur nicht komplett umkrempeln, aber einen zukunftsfähigen Handelsstandort entwickeln", sagte Niedermeier. Was die Maßnahmen in allen Bereichen eint: Ohne die Hilfe der Nachbarn und privaten Eigentümer geht es nicht. Kosten - Dialogplanverfahren (mit Förderung): 150.000 Euro, Neubau Busbahnhof: ein bis drei Millionen Euro; private Investitionen Handelsflächen: fünf bis 6 Millionen, Wohnen sieben Millionen und Stellplätze, Außenanlagen fünf Millionen. Zu flankierenden Maßnahmen zählt Niedermeier die Fortführung des Citymanagements (50.000 Euro/Jahr), ein Entwicklungs- und Umsetzungsmanagement (60.000 Euro/Jahr), die Co-Finanzierung des Haus- und Hofprogramms (100.000 Euro für zehn Objekte), Lichtkonzept (85.000 Euro), Info- und Leitsystem (40.000 Euro) und Imagekampagne (25.000 Euro).

FAZIT Stadtplanerin Elisabeth Böhmer ist es wichtig, dass es keine Diskussionen im laufenden Verfahren gibt, sondern jetzt. "Wir müssen entscheiden, was wir wollen und was nicht. Wenn es gefördert wird, müssen wir es auch tun und durchziehen bis zum Schluss", sagte sie. Ihr Appell richtet sich vor allem an die betroffenen Eigentümer, denn nur wenn alle an einem Strang ziehen, könne das Maßnahmenpaket funktionieren. "Wir wollen den Spieß umdrehen und nichts vorsetzen, sondern gemeinsam schauen, was möglich ist", sagte sie. Niedermeier betonte, dass es für viele Bereiche noch hohen Klärungsbedarf gebe, um die Kosten zu ermitteln.

(RP)
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