Radevormwald Ein Schritt zum Neubaugebiet Jahnplatz

Radevormwald · Der Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung hat für das neue Wohngebiet Jahnplatz den Aufstellungsbeschuss für die Änderung des Flächennutzungsplanes beschlossen. Die Stadt geht auch weiterhin von einem Millionen-Erlös aus.

 2004 hatte die Stadt den Platz an der Jahnstraße auch für Trainingszwecke gesperrt. Übrig blieb eine Nutzung als Bolzplatz. Die Zäune im Hintergrund könnten bald durch eine Lärmschutzwand ersetzt werden.

2004 hatte die Stadt den Platz an der Jahnstraße auch für Trainingszwecke gesperrt. Übrig blieb eine Nutzung als Bolzplatz. Die Zäune im Hintergrund könnten bald durch eine Lärmschutzwand ersetzt werden.

Foto: hans Dörner (Archiv)

Die Mehrheit der Politik (CDU, SPD, FDP, Pro NRW) hat am Dienstag (gegen UWG, Grüne, AL) die Planung des Neubaugebietes Jahnplatz vorangetrieben. Ziel ist es, den Flächennutzungsplan zu ändern (von Grünfläche zum Wohngebiet) und bis Anfang kommenden Jahres einen Bebauungsplan aufzustellen, so dass es ab März 2016 ein faktisches Baurecht gibt. Die Fläche umfasst den vor mehr als 20 Jahren aufgegeben Sportplatz und das TSV-Gelände. Den förmlichen Einstieg in das Verfahren hatte die Politik 2007 beschlossen.

Für die Verwaltung erklärte die Technische Dezernentin Julia Gottlieb, dass es in Rade keine Bauflächen mehr gebe. Alle Restflächen an der Loh'schen Weide und der Wasserturmstraße seien inzwischen verkauft oder reserviert. Sie sagte auch, dass bei einer Wohnbebauung am Jahnplatz weiter Tennis gespielt werden könne.

Elisabeth Böhmer vom Fachbereich Stadtplanung ergänzte, dass in diesem Verfahrensschritt erst der übergeordnete Flächennutzungsplan geändert werde. Detailplanungen wie die Errichtung einer Lärmschutzwand blieben dem Bebauungsplan vorbehalten. Dass es eine geben wird, davon sei aber auszugehen, sagte Böhmer. Die Neubaupläne sollen demnächst vorgestellt werden. Auf Anfrage der AL erklärte Böhmer, dass die Vermessung der Flächen 9163 Euro gekostet habe, die Analyse des Untergrundes 5282 Euro. Die Bodenbeschaffenheit sei vergleichbar der an der Wasserturmstraße.

Über weitere Zahlen wurde nicht gesprochen mit Hinweis auf den nichtöffentlichen Teil der Sitzung. Auf Anfrage der BM erklärte gestern der Beigeordnete Frank Nipken, dass die Stadt in ihrem Haushalt die Einnahmen aus dem Verkauf der Grundstücke an der Jahnstraße für die Jahre 2016 bis 2018 eingeplant hat. Nach Abzug der Kosten für die Planung, den Straßen- und Kanalbau, die Lärmschutzwand, den Spielplatz und die Einberechnung des Buchwertes von 334 000 Euro soll ein Erlös von 1,1 Millionen Euro bleiben. Zu den möglichen Quadratmeterpreisen wollte sich Nipken nicht äußern. An der Wasserturmstraße waren die Quadratmeterpreise mit 175 bis 195 Euro ausgeschrieben. Die Gesamtfläche Jahnplatz dürfte etwa 10 000 Quadratmeter betragen.

Dass es eine Lärmschutzwand geben wird, davon geht auch der Kämmerer aus. Die Gespräche mit dem TSV Schwarz-Weiss über eine vorzeitige Nutzung der Fläche seien erst einmal beendet. "Wie es aussieht, können wir keine Einigung über das vorzeitige Ende des Vertrages erzielen", sagte Nipken. Der Erbpachtvertrag über das TSV-Vereinsheim und die Tennisplätze laufe noch zwölf Jahre bis 2027.

Frank Kühn von der IG Jahnplatz erklärte direkt nach der Sitzung, die er mit einigen anderen Anwohnern besucht hatte, dass man rechtlich keine Handhabe gegen die Stadt habe, man aber weiter in der Öffentlichkeit dafür werben werde, dass nicht gebaut wird. "Wir werden Entscheidungsträger ansprechen und unsere Pläne einer alternativen Gestaltung für den Platz als Frei- und Spielfläche vorantreiben", sagte er und ergänzte, dass man den Zahlen der Stadt weiter keinen Glauben schenke. "Wir glauben, dass der Erlös viel geringer ausfallen wird", sagte er. In einer Pressemitteilung gestern teilte er mit, dass die IG den Eindruck habe, die Stadt nehme die Brechstange zur Hand.

(RP)
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