Radevormwald Ein Ort mit zahlreichen Erinnerungen (hinter Glas)

Radevormwald · Hinter der Glaswand einer Vitrine reihen sich Pokale, Orden und Plaketten aneinander. Im Schützenhaus am Hölterhof heben die Mitglieder des Schützenvereins 1708 alle wichtigen Erinnerungen ihrer Vereinsgeschichte auf. Der erste König, der im Schützenhaus ausgeschossen wurde, hieß Emil Berg. An ihn und seine Nachfolger wird an einer Ahnenwand erinnert. "Den ersten König in unserem eigenen Haus auszuschießen, war etwas ganz Besonderes. Das werde ich nie vergessen." Für Bernd Lömker, der im Alter von 28 bis 78 Jahren mehrmals in der Woche im Schützenhaus ein- und ausgegangen ist, ist das Vereinsheim ein Stück Heimat. So geht es nicht nur ihm, sondern auch zahlreichen anderen Schützen.

 Der verstorbene Ehrenvorsitzende Hans Gesenberg (oben links) 1999 vor der Pokalwand. Konzentriert ging es 1988 am Schießstand beim Ostereierschießen zu. Das Schützenhaus zierte 1986 die Ehrenscheibe.

Der verstorbene Ehrenvorsitzende Hans Gesenberg (oben links) 1999 vor der Pokalwand. Konzentriert ging es 1988 am Schießstand beim Ostereierschießen zu. Das Schützenhaus zierte 1986 die Ehrenscheibe.

Foto: dörner (Archiv)

Der Schießstand ist ein Hort der Erinnerung. Dieses Jahr haben die Schützen auch ihre Ehrenscheibe, von der jährlich drei ausgeschossen werden, dem Schützenhaus gewidmet. Bernd Lömker kümmert sich seit mehreren Jahrzehnten um die Gestaltung der Ehrenscheibe. Sie dieses Jahr im Zeichen des Jubiläums zu gestalten, war das Mindeste, denn eine separate Festveranstaltung zu Ehren des Schützenhauses ist nicht geplant. "Wir werden bei unserem jährlichen Schützenfest aber natürlich an den Bau des Hauses erinnern", sagt Lömker. Dass er seit 50 Jahren Vorstandsmitglied ist, spricht für den Zusammenhalt des Vereins.

Während der vielen Wettbewerbe, Versammlungen, Treffen und Feiern des Vereins ist in den Räumlichkeiten des Schützenhauses einiges passiert. Freundschaften sind entstanden und zerbrochen, Siege wurden gefeiert und Niederlagen betrauert. Es war und ist immer viel los bei den Schützen. "Wenn die Wände erzählen könnten - wir würden aus dem Staunen nicht mehr rauskommen", sagt Lömker. Genauso lebendig soll das Leben im Schützenhaus in den nächsten Jahrzehnten weitergehen.

(trei)
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