Ehrenamt Bernhard Nick Das Orgelspiel ist seine Leidenschaft

Radevormwald · Kantor Bernhard Nick ist in Radevormwald für den Klang der katholischen Kirchengemeinde St. Marien zuständig. Mit sechs Jahren wusste er, dass er Orgel spielen will. Eine eigene Singschule und ein eigener Kinderchor - das sind seine Träume.

 Bis er mit 17 Jahren endlich an die Orgel durfte, erlernte Bernhard Nick Blockflöte und Klavier. Die Blockflöte landete schließlich im Koksofen.

Bis er mit 17 Jahren endlich an die Orgel durfte, erlernte Bernhard Nick Blockflöte und Klavier. Die Blockflöte landete schließlich im Koksofen.

Foto: meuter

radevormwald Ihn musste niemand zum regelmäßigen Üben an der Orgel überreden, denn der größte Kindheitswunsch von Bernhard Nick war es, selber Organist zu werden. Gefasst hat er diesen Wunsch, als er mit sechs Jahren einem Orgelkonzert im Kölner Dom lauschte. "Ich habe den Organisten wegen der Technik und der vielen Tasten des großen Instruments bewundert. Das hat mich total begeistert, und diese Erinnerungen prägen mich heute noch", sagt der Musiker. Für die Radevormwalder Kirche St. Marien ist er der zuständige Kantor, außerdem leitet er alle Chöre der Gemeinde.

Bis er die Stelle 1993 angenommen hatte, sammelte er viele Erfahrungen und studierte das, was ihn seit seiner Kindheit begeisterte. Bis er mit 17 Jahren endlich an die Orgel durfte, erlernte er Blockflöte und Klavier. "Als ich dann endlich an der Orgel saß, ging es steil bergauf. Ich hatte das Ziel meiner Träume erreicht und habe ununterbrochen geübt. Die Blockflöte ist im Koksofen gelandet", sagt Nick.

Studiert hat Bernhard Nick Kirchenmusik in Köln, danach Orgel in der Hochschulklasse. Seine erste volle Stelle als Kirchenmusiker trat er in Köln-Deutz an. "Da habe ich einen 70-Mann-Chor geleitet und viel Zeit in die Jugendarbeit investiert", berichtet er. An diese Phase seines Lebens erinnert sich Bernhard Nick gerne zurück.

Als die Stelle in Radevormwald frei wurde, war er sich sicher, dass er die richtige Besetzung ist. Kirchenmusiker ist er mit 65 Prozent, die restlichen 35 Prozent arbeitet er für das Erzbistum Köln als Regionalkantor. "Ich bilde Kirchenmusiker aus. Das entspricht meinem Studium, und ich bin dankbar, dass ich mein Wissen in dieser Form anwenden kann und für diese Arbeit viel unterwegs bin", sagt Nick, der außerdem Fachbeauftragter für Seniorenchöre ist.

Als er von Köln nach Radevormwald gekommen ist, fand er in der Gemeinde drei Chöre vor, die nach 25 Jahren unter seiner Leitung immer noch bestehen. "Das Niveau war damals schon gut und hat mich überzeugt. Ich habe allerdings das Repertoire umgestellt und gebe viele Werke in Auftrag, die ich selber arrangiert habe", sagt er.

Die Priorität von Bernhard Nick, die Leistungsfähigkeit der Chöre zu erhalten und Schritt für Schritt auszubauen, hat sich bezahlt gemacht. Wer die Konzerte seiner Chöre in den vergangenen Jahren verfolgt hat, wurde immer wieder von experimentierfreudigen Programmen und sehr guten Leistungen überrascht.

Zu verdanken hat die katholische Kirchengemeinde in Radevormwald Bernhard Nick außerdem einen eigenen Jugendchor, an dem sich 18 Studenten beteiligen und den der Kirchenmusiker ehrenamtlich aufgebaut hat. Das Engagement des 58-Jährigen geht damit weit über seine hauptamtliche Stelle hinaus. Für die Zukunft wünscht er sich, dass er die Chorarbeit für Radevormwald ausbauen und von "unten" aufbauen kann. "Eine eigene Singschule und ein eigener Kinderchor wären mein Traum. Dafür fehlen im Moment leider die finanziellen und bei mir die zeitlichen Mittel. Den Nachwuchs zu fördern tut allerdings jeder Gemeinde gut", sagt Nick.

Wichtiger Termin dieses Jahr ist das Benefizkonzert des gemischten Chores am Sonntag, 4. November, das mit afrikanischer und indischer Musik einen sehr internationalen Klang haben wird.

(trei)
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