Radevormwald "Café Klatsch" in Dahlerau ist der Renner

Radevormwald · Selbst gebackener Kuchen und frischer Kaffee sind die Basis für schöne Stunden im Haus der evangelischen Kirchengemeinde.

 Karola Dippel, Annerose Schünemann und Barbara Bauschel (sitzend, v. .l.) waren schon bei der Premiere in 2009 dabei. Stehend die Initiatorinnen Doris Seibert und Dorit Lauterbach.

Karola Dippel, Annerose Schünemann und Barbara Bauschel (sitzend, v. .l.) waren schon bei der Premiere in 2009 dabei. Stehend die Initiatorinnen Doris Seibert und Dorit Lauterbach.

Foto: Jürgen Moll

Die Idee wurde vor acht Jahren geboren. Einmal im Monat sollte eine Kaffeerunde die Menschen anlocken, die sich die Fahrt zur Innenstadt mit einem Café-Besuch nicht leisten konnten oder wollten. Dorit Lauterbach überlegte, wie sich besonders Senioren diese Freude verwirklichen könnten.

Als Mitglied des Presbyteriums nahm sie kurzerhand Gemeindemitarbeiterin Dorit Seibert mit ins Boot. Gemeinsam eröffneten sie die Kaffeerunde namens "Café Klatsch" im Januar 2009. "Es war ein Tag mit heftigem Schneefall. Daher rechneten wir zur Premiere nicht mit vielen Gästen", erinnern sich die beiden Frauen. Doch weit gefehlt. Die Ankündigung von leckeren Torten und duftendendem Kaffee setzte sich über die Prozedur einer beschwerlichen Anreise.

Die Gäste, teils aus der Gemeinde, dem Seniorenclub, dem Alten- und Pflegeheim Haus Thiele wie auch junge Mütter kamen in Scharen. "Wir waren total überrascht und zugleich auch besorgt, der Kuchen könne nicht ausreichen", erinnert sich Dorit Lauterbach. Doch er reichte, und auch die Stimmung war sehr gut.

"Anfangs konnten wir sogar eine Kinderbetreuung anbieten, die auch angenommen wurde. Doch inzwischen ist die nicht mehr notwendig", sagt die Presbyterin. Während sie zusammen mit Doris Seibert den Kaffee kochte und die gespendeten Torten und den selbst gebackenen Kuchen schnitt, machte sich über lange Zeit Pfarrer Erhard Falkenhagen bereit, die Kaffeetassen der Gäste zu füllen. So verwöhnte gleich ein Trio die vielen Gäste im großen Foyer und im kleinen Saal des Gemeindehauses am Siedlungsweg.

"Heute können wir auf ein Team von etwa zwölf Kuchenbäckerinnen blicken", freut sich Dorit Lauterbach. Käsekuchen-Varianten, Haselnusstorte oder die beliebte Donauwelle sind der Renner. "Wir haben natürlich viele Stammgäste. Einige kommen noch heute regelmäßig, die auch schon bei ersten Café-Nachmittag dabei waren", erzählen die Frauen.

Margret Küppers ist eine davon. "Den Kaffeeklatsch möchte ich nicht mehr missen. Ich treffe dort so viele Bekannte und kann schöne Gespräche führen - natürlich bei leckerem Kuchen", erzählt die 86-Jährige. Der Kaffeenachmittag ist während der langen Zeit noch nie ausgefallen. Selbst in den Schulferien wird es so eingerichtet, dass diese Veranstaltung organisiert werden kann. Mitunter bilden sich kleine Kreise von Gästen, die miteinander diese Stunden genießen. So gibt es einen "Mädchen-Tisch" oder einen "Thiele-Tisch".

Aber auch einzelne Pärchen oder Einzelpersonen besuchen das "Café Klatsch". Dabei machte Dorit Lauterbach eine Beobachtung: "Die eigentliche Zielgruppe, bedürftige Menschen, blieb aus. Stattdessen kommen Gäste aus allen Schichten, was uns natürlich sehr freut." Gerne sehen die beiden Frauen auch neue Gesichter. Auch neu zugezogene Wupperaner sind willkommen. Der Verkaufserlös floss bislang in die Kirchenrenovierung und geht nun in die diakonische Gemeindearbeit. "Der Kaffeenachmittag ist zu einem festen Bestand in den Wupperorten geworden und einfach nicht mehr wegzudenken. Wir werden ihn daher auch weiterhin anbieten", verspricht Dorit Lauterbach.

(sig)
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