Bürgermeisterwahl Christian Viebach - der Engagierte

Radevormwald · Der 38-Jährige geht für CDU/SPD ins Rennen um den Chefsessel im Rathaus. Der Name Viebach war auch vor dem Wahlkampf ein Begriff. Der Christdemokrat engagiert sich schon lange für Rade. Ein Hausbesuch.

 Christian Viebach in seinem Garten am Lerchenweg. Dort genießt er die Ruhe abseits des Wahlkampfes.

Christian Viebach in seinem Garten am Lerchenweg. Dort genießt er die Ruhe abseits des Wahlkampfes.

Foto: Jürgen Moll

Radevormwald Im Lerchenweg zwitschern Vögel, etwas weiter weg dröhnt ein Rasenmäher. Das silberne "Chris-Mobil", ein motorisiertes, nostalgisches Dreirad, steht auf dem Parkplatz vor dem gepflegten Haus. Ulkige Idee, so ein Piaggio-Gefährt, das das Wahlkampfmaterial transportiert. Das Oldtimer-Dreirad, das um die 40 km/h fährt, sieht ein wenig so aus wie der Curry-Flitzer, der samstags auf dem Markt steht. Das Gesicht von Christian Viebach ist großflächig auf das Mobil gedruckt. Der Mann, der am 13. September für CDU und SPD ins Rennen ums Rathaus geht, lächelt breit und freundlich. "Zuhören. Anpacken. Umsetzen", steht über dem Lächeln. Eine klare Ansage in einem Wahlkampf, der den beschaulichen Lerchenweg noch nicht erreicht hat. So scheint es zumindest.

Die Tür geht auf, da steht er: dunkelblaue Jeans, rosafarbenes Hemd, weiße Chucks an den Füßen, dasselbe entspannte Lächeln, gleich wiedererkannt. Der 38-Jährige - geboren in Berlin, mit drei Jahren nach Rade in den Lerchenweg gezogen - sei eine Frohnatur, sagt er, sagen andere, die ihn kennen. Und in Rade kennen viele den studierten Diplom-Betriebswirt und -Medienwissenschaftler, der als Vertriebsleiter bei einem großen Medienkonzern arbeitet. Sie kennen ihn auch nicht erst, seit sein Lächeln auf Plakaten quasi an jeder Laterne hängt. Denn der Christdemokrat ist extrem engagiert. Nicht, weil die heiße Phase des Wahlkampfes begonnen hat (Info: Sie hat im idyllischen Lerchenweg angefangen), sondern seit einer gefühlten Ewigkeit.

Seit 2007 ist Viebach Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes, seit 2009 Vorsitzender der CDU-Fraktion. Die Rader vertritt er seit 2009 als direkt gewähltes Mitglied im Oberberbergischen Kreistag in Gummersbach. Er ist der Motor für viele Entwicklungen in Rade, setzt sich für den Kulturkreis, den Förderverein Haus Thiele, den Heimat- und Verkehrsverein, den Förderverein Freiwillige Feuerwehr oder die 1. Große Radevormwalder Karnevalsgesellschaft ein. Man bräuchte einen weiteren Artikel, um diese Liste zu komplettieren. "Radevormwald ist das Zentrum meines Lebens, hier spielt sich alles ab", verdeutlicht Viebach, als er sich auf die schöne Terrasse hinter dem Haus, in dem er mit seiner Frau Sandra lebt, setzt; auf seinen Lieblingsplatz im Garten. "Ich genieße die unmittelbare Nähe zum Grill", erklärt er augenzwinkernd - und schlägt dabei entspannt die Beine übereinander.

Viebach ist jung, dynamisch und hat Biss. Gestresst wirkt er nicht, obwohl er alle Hände voll zu tun hat, denn er ist für die Bürger ansprechbar. Nicht nur im Wahljahr. Immer. Sein Wecker klingelt um sechs Uhr morgens, erst kurz vor Mitternacht ist Schluss. Dazwischen ist Viebach im Dauereinsatz, klingelt an Türen, besucht Haushalte: "Ich tausche mich intensiv mit den Bürgern aus, habe für alle ein offenes Ohr." Und erklärt die ungewöhnliche gemeinsame Kandidatur: "Es kann nur derjenige erfolgreich arbeiten, der eine breite Mehrheit im Stadtrat hat. So kann ich für die Rader viel erreichen und ein verlässlicher Partner sein."

Seine politischen Projekte sind etwa der Haushaltsausgleich 2022 und die Modernisierung der Verwaltung. Viebach will die Stadt weiterentwickeln, "dem demografischen Wandel entgegenwirken". Der Slogan "Zuhören. Anpacken. Umsetzen", bringt es auf den Punkt. "Es ist eine intensive, faszinierende Phase, die ich durchlebe", sagt Viebach, der dem Journalisten so lange ein Getränk anbietet, bis dieser das Angebot zögerlich annimmt - und merkt: War bei der Hitze doch nicht so eine schlechte Idee. Ein Kümmerer ist Viebach also auch. Um ihn wird sich ja schließlich auch gesorgt: "Familie und Freunde sind meine Basis, sie unterstützen mich, nehmen Rücksicht", sagt er und lächelt. Er ist ja schließlich eine Frohnatur.

(RP)
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