Radevormwald Bürgermeister als Lese-Onkel

Radevormwald · Zum bundesweiten Vorlesetag lasen elf Paten den Kindern in der KGS Lindenbaum vor.

 Bürgermeister Johannes Mans war als einer der elf Vorlesepaten an der Katholischen Grundschule Lindenbaum im Einsatz. Er las den Kindern aus dem Buch "Florenz Tschinglebell" vor.

Bürgermeister Johannes Mans war als einer der elf Vorlesepaten an der Katholischen Grundschule Lindenbaum im Einsatz. Er las den Kindern aus dem Buch "Florenz Tschinglebell" vor.

Foto: Moll

Zum bundesweiten Vorlesetag lud die Katholische Grundschule Lindenbaum gestern elf Vorlesepaten ein. Darunter waren auch Bürgermeister Johannes Mans und der Landtagsabgeordnete Sven Wolf. Für eine Stunde gab es ausnahmsweise einmal einen ganz besondern Unterricht. Die Freude war den Kleinen deutlich anzusehen: Wie in einer Ameisenkolonne strömten die Kinder durch das ganze Schulgebäude auf der Suche nach dem richtigen Raum, denn im Vorfeld hatten sie sich schon für eine der elf Geschichten entschieden, die an diesem Tag von den Paten vorgelesen werden würden.

Bürgermeister Johannes Mans las in der ersten Klasse vor. In einer gemütlichen Ecke des Klassenzimmers kamen rund 20 Schüler zusammen. "Ich bin der Bürgermeister", stellte sich Mans schmunzelnd vor. Florian, der es sich neben dem ersten Bürger der Stadt gemütlich gemacht hatte, schaute ihn skeptisch an und fragte prompt: "Wenn du der Bürgermeister bist, kannst du entscheiden, ob unsere Schule eine Etage dazubekommt, damit wir ein großes Spielzimmer haben?" Mans lachte. "Alleine kann ich das nicht entscheiden, aber ich könnte deine Idee mal im Rat ansprechen."

Als das Eis zwischen Mans und den Kindern gebrochen war, setzte er zum Vorlesen an: "Ich habe euch das Buch 'Florenz Tschinglebell' mitgebracht." Die Kinder lauschten aufmerksam der Geschichte. Hin und wieder machten sie große Augen, wann immer die Protagonisten im Buch, Sigi und Schwester Sissi, sich rauften und stritten. Eine kurzweilige Geschichte, die bei den Kindern gut ankam.

"Lest ihr denn zu Hause auch gerne?", fragte Mans, nachdem er fertig war. Die Kinder, die nahezu alle einen Büchereiausweis haben, bestätigten selbstbewusst. Auch die Schule selbst unterhält eine kleine Bücherei, in der sich die Kinder regelmäßig Bücher ausleihen können, erklärte Kerstin Winkler, Lehrerin und Koordinatorin des Vorlesetags an der Grundschule Lindenbaum. "Die Bücherei hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert." Kinder würden so über einen längeren Zeitraum ans Lesen herangeführt. Die Viertklässler betreuen die Bücherei sogar selbst in einer eigenen AG.

Winkler freute sich über die rege Teilnahme der Vorlesepaten. Der Vorlesetag, sagt sie, sei deshalb so wichtig, weil es den Kindern nicht nur das Lesen nahebringt. "Beim Vorlesen wird auch das Zuhören geschult." Ein Ritual, das in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung verliert, bedauert die Pädagogin: "In den Familien wird immer weniger vorgelesen." Dabei unterschätzen die Eltern oft ihre Vorbildwirkung. "Wenn unsere Kinder uns abends mit einem Buch sehen, dann werden sie auch mal nach einem Buch greifen."

(sebu)
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