Radevormwald Bürgerbus-Verein sucht weitere Fahrer

Radevormwald · Bernd Rüggeberg, früher Bankkaufmann und FDP-Politiker, hat den Bürgerbus als Fahrer für sich entdeckt. Er findet den Kontakt zu den Mitfahrern spannend. Zwei- bis viermal im Monat sind die Fahrer für eine Schicht unterwegs.

 Bernd Rüggeberg (l.) ist seit einigen Wochen Bürgerbus-Fahrer und hat vorher schon ein paar Fahrten begleitet. Pressesprecher Wolfgang Schneidewind hilft einer Mitfahrerin aus dem Bus.

Bernd Rüggeberg (l.) ist seit einigen Wochen Bürgerbus-Fahrer und hat vorher schon ein paar Fahrten begleitet. Pressesprecher Wolfgang Schneidewind hilft einer Mitfahrerin aus dem Bus.

Foto: wos

Seit elf Jahren tourt der Bürgerbus durch die Stadt. Seit dem ersten Tag ist gelungen, für die Fahrten zwischen der Innenstadt und den Außenortschaften immer eine ausreichende Anzahl an Bürgerbusfahrern stellen zu können. Jetzt ist der Verein wieder einmal auf der Suche nach weiteren Fahrern. "Wir müssen regelmäßig werben, weil auch immer mal wieder Fahrer aus Alters- oder Gesundheitsgründen ausschieden", sagen der Vorsitzende des Bürgerbus-Vereins Uwe Orzeske und Pressesprecher Wolfgang Schneidewind.

Zuletzt hatten die Fahrer einen prominenten Neuzugang. Bernd Rüggeberg (62), noch in Altersteilzeit, hat sich dem Verein angeschlossen und fährt seit einigen Wochen auf den Bürgerbus-Linien.

"Ich habe darüber nachgedacht, wo ich vielleicht was Gutes tun und was mir Spaß machen könnte", sagt Rüggeberg. Die Politik hat er von vornherein ausgeschlossen. "Das Kapitel ist abgeschlossen", sagt der Bürgerbusfahrer, der auch in einer Außenortschaft wohnt und sich wundert, dass Ältere von dem Angebot nicht so häufig Gebrauch machen. Da Rüggeberg gerne Auto fährt, kam er auf die Idee, einmal beim Bürgerbus-Verein nachzufragen. "Der Bus fährt sicher in die Innenstadt, man hat einen zuverlässigen Fahrplan und es wird beim Ein- und Ausstieg geholfen", sagt Rüggeberg, der den Kontakt zu den andern Fahrern, aber auch zu den mitfahrenden Kunden interessant findet.

Bürgerbus fahren kann im Prinzip jeder, der zweimal im Monat bereit ist, eine Schicht zu übernehmen. "Das sind Rentner, Hausfrauen, aber auch Berufstätige, die es einrichten können und wollen", sagt Uwe Orzeske. Die Einteilung nehmen die Fahrer bei der monatlichen Besprechung vor, die Rainer Schulze organisiert. "Wer nicht kann, teilt seine Wunschtermine per Mail mit. Das funktioniert meistens", sagt Wolfgang Schneidewind, ein Fahrer der ersten Stunde, der aus Altersgründen nur noch im Hintergrund aktiv ist. Die Fahrer würden sich wünschen, dass noch mehr Menschen den Bürgerbus als "Mitfahrgelegenheit" bei den zehn Schichten pro Woche nutzen. Die Fahrpläne liegen an verschiedenen Stellen aus oder sind im Internet zu finden. "Bei einigen Linien kann man den Fahrer anrufen, der hält dann an der entsprechenden Haltestelle", sagt Uwe Orzeske. Ein Angebot, von dem viel zu wenig Gebrauch gemacht würde. Auch bietet sich der Verein für Sonderfahrten gemeinnütziger Einrichtungen an. Uwe Orzeske gibt Auskunft.

Wer Bürgerbus fahren will, der muss ein ärztliches Zeugnis vorlegen und einige Unterlagen ausfüllen, damit er den Beförderungsschein bekommen kann. "Die Kosten tragen wir", sagt Wolfgang Schneidewind.

Bernd Rüggeberg möchte noch viele Runden durch seine Stadt drehen. Bis zum gesetzlichen Ausscheiden mit 74 Jahren dürfte er noch mehr als ein Jahrzehnt unterwegs sein.

(RP)
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