Radevormwald Blickwechsel soll für neue Impulse bei der Flüchtlingshilfe sorgen

Radevormwald · Der Kreis "Frauen im Gespräch" gestaltete mit Pfarrer Jürgen Buttchereyt den ersten Adventsgottesdienst in diesem Jahr. Im Mittelpunkt standen Gespräche.

 Cornelia Seng (mitte) war gestern zu Gast in der lutherischen Kirche und berichtete über die Initiative "Willkommen in Wermelskirchen".

Cornelia Seng (mitte) war gestern zu Gast in der lutherischen Kirche und berichtete über die Initiative "Willkommen in Wermelskirchen".

Foto: jürgen moll

"Blickwechsel" lautete gestern Morgen das Thema des ersten Adventsgottesdienstes in diesem Jahr in der lutherischen Kirche an der Burgstraße. Der Kreis "Frauen im Gespräch" gestaltete die Feier mit Pfarrer Jürgen Buttchereyt und nutzte den Morgen, um die Flüchtlingsproblematik zu thematisieren. "Im Anschluss an den Gottesdienst soll der Blickwechsel mit Gesprächen konkreter werden", kündigte Buttchereyt zu Beginn seiner Predigt an. Er lud die Gemeinde auf eine gedankliche Entdeckungsreise ein, in der Gewohnheiten und Altvertrautes hinterfragt wurde, ohne Verunsicherung zu schaffen.

"Ein Blickwechsel soll uns aus der Ruhe heraus anleiten", sagte der Pfarrer. Katrin Weber vom Vorstand von "Frauen im Gespräch" erhoffte sich von dem Gottesdienst neue Impulse. "Die lutherische Kirche sucht noch nach Lösungen für die Flüchtlingshilfe. Ein Austausch kann uns neue Ideen liefern", sagte sie. Ihre Erfahrungen teilte Cornelia Seng mit. Sie hat in Wermelskirchen die Flüchtlingsinitiative "Willkommen in Wermelskirchen" gestartet und kann bereits auf viele Erfolge zurückblicken. "Ich bin dankbar für die positive Stimmung und die große Hilfsbereitschaft. Am wichtigsten ist es, mit den Flüchtlingen in Kontakt zu kommen, sich zu unterhalten und kennenzulernen. Kommunikation ist die Grundlage für alle Lösungen", sagte Seng. Sie gewährte der lutherischen Gemeinde einen Einblick in den Aufbau ihrer Arbeit, die über Sprachunterricht, feste Treffpunkte und Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur Arbeitsvermittlung geht. "Unsere Aufgabe ist es dabei, für Schnittstellen zu sorgen und uns zu vernetzen", sagte Cornelia Seng. Begleitet wurde sie von Housamedden Darwish vom Amt für Jugend, Bildung und Soziales aus Wermelskirchen.

Eine Ansprache während des Gottesdienstes hielt auch Charles Donkor, Koordinator für Flüchtlings- und Asylarbeit im Kirchenkreis Lennep. Er verbreitete Mut und Tatendrang. "Die humanitäre Bereitschaft ist in Deutschland groß. Wir sind dieser Herausforderung gewachsen. Wir brauchen Dolmetscher, Paten und Sprachkurse", sagte er. Seine Töchter Charlene, Gillian und Sharon sowie seine Frau Bridgett begleiteten den Gottesdienst musikalisch. Gudrun Buttchereyt spielte zu ihrem Gesang auf der Gitarre und motivierte die Gemeinde zum Mitsingen. "Have a little faith, my friend", habe Vertrauen, war die Botschaft ihrer Musik.

"Der Gottesdienst hat mir gezeigt, dass in der Bibel oft von Aufbruch die Rede ist und dieser stets mit Vertrauen in Gott und Menschen, die ihn begleiten und unterstützen, gelingt. Gemeinsam können wir den Flüchtlingen, die in Rade leben, eine Zukunft bieten", sagte Katrin Weber.

Die Kollekte ist für die Flüchtlingshilfe und für die evangelische Frauenhilfe Rheinland gedacht.

(trei)
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