Radevormwald Bewegender Moment in der Stadtratssitzung

Radevormwald · Der neue Bürgermeister Johannes Mans leitete nach seiner Vereidigung seine erste öffentliche Sitzung.

 Ralf-Udo Krapp (l.) nahm Johannes Mans den Amtseid als neuer Bürgermeister ab und beglückwünschte ihn zu seinem Amt.

Ralf-Udo Krapp (l.) nahm Johannes Mans den Amtseid als neuer Bürgermeister ab und beglückwünschte ihn zu seinem Amt.

Foto: Jürgen Moll

So viele Besucher hat eine Ratssitzung lange nicht gehabt wie zur Einführung des neuen Bürgermeisters Johannes Mans. Seinem ersten Stellvertreter als Repräsentant der Stadt, Ralf-Udo Krapp, war es vorbehalten, Mans als neuem Bürgermeister den Amtseid abzunehmen. Damit ist Mans jetzt bis zur Kommunalwahl 2020 hauptamtlicher Bürgermeister.

Dem Eid folgten erste Glückwünsche von Fraktionsvertretern. Sie überreichten Blumen oder Brot und Salz. Das Ehepaar Petra und Rolf Ebbinghaus (AL), auf dessen Anzeige sich der neue Bürgermeister beworben hatte, überreichte ihm symbolisch einen Besen, der demnächst gute kehren möge.

Johannes Mans bezeichnete den Amtseid als bewegenden Moment, verbunden mit dem Versprechen, dass er beruflich alles für die Stadt geben werde. "Ich bin stolz darauf, Bürgermeister zu sein, werde deshalb aber nicht abheben", sagte Mans, der sich bei seiner Ehefrau Kornelia und seinen beiden Söhnen für die Unterstützung bedankte. Mans ging auch direkt auf seine Ziele ein. Er versprach, Transparenz, Bürgernähe und eine aufrichtige Politik zu verkörpern. "Ich möchte das Vertrauen in die Politik wieder aufbauen", sagte er. Als Verwaltungschef sei er der Vermittler zwischen der Verwaltung und den Bürgern.

Als sehr wichtige Aufgabe bezeichnete Mans eine menschwürdige Versorgung der Flüchtlinge und deren Förderung und Stärkung hin zu einem eigenständigen Leben in unserer Gesellschaft. Bei Wahrnehmung seiner Aufgaben wolle er sich nicht von Selbstdarstellung leiten lassen, sein Ziel sei es, im Dialog immer die bestmögliche Lösung zu suchen.

Sehr großen Wert legt der neue Bürgermeister auf die Förderung und Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements in der Stadt. Dem Sport, der Feuerwehr, dem Ökumenischen Mittagstisch oder auch anderen Kirchen und Ortsvereinen sicherte er Unterstützung zu, um deren Vielfalt erhalten zu können. "Ich möchte Bürgermeister aller Radevormwalder sein", sagte Johannes Mans und forderte die Stadt auf, sich zusammengehörig zu begreifen, damit ein Wir-Gefühl entwickelt werden kann. Er kenne keine Berührungsängste im Gespräch.

Auch den zahlreichen Mitarbeitern der Verwaltung, die dem ersten Teil der Ratssitzung beiwohnten, widmete ihr neuer Chef einige Worte. "Ich möchte die Verwaltung zu einem bürgerfreundlichen und kompetenten Dienstleister weiterentwickeln und den Bürger als Partner sehen", sagte Mans. Dazu gehöre eine bürgerfreundliche Sprache. Die Mitarbeiter könnten aber auch darauf vertrauen, einen allzeit verständnisvollen Chef zu haben, "der sie wertschätzt, sie aber auch fordern wird". Den Parteien möchte Mans aufrichtig und ehrlich begegnen und mit ihnen vertrauensvoll zusammenarbeiten. Sehr großen Applaus erhielt er, als er zum Ende seiner Vorstellung erklärte, "alle zu gewinnen, damit Radevormwald wieder zukunftsfähig wird".

Ralf-Udo Krapp hatte Mans zuvor zu seinem neuen Amt beglückwünscht und ihn gebeten, sich für die Stadt einzusetzen, auch oder gerade weil die finanziellen Mittel begrenzt sind und die Stadt unter Haushaltssicherung steht. Die Organisation der Betreuung der Flüchtlinge solle er zur Chefsache machen. "Die Koordination sollten sie steuern", sagte Krapp. Dabei solle der Bürgermeister nicht vergessen, in der alternden Stadt junge Familien in der Stadt zu binden oder neue in die Stadt zu holen.

(RP)
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