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Radevormwald Bei Oerlikon-Barmag droht ab Sommer Kurzarbeit

Radevormwald · Die Konjunkturdelle in China ist für den Textilmaschinenhersteller Oerlikon-Barmag tiefer als gedacht. Das Unternehmen mit 943 Mitarbeitern am Standort in Lennep prüft zurzeit, ob ab Sommer Kurzarbeit angemeldet werden muss. "Wir sind in Gesprächen mit dem Betriebsrat, den Gewerkschaften und dem Arbeitsamt", sagt Unternehmenssprecher André Wissenberg.

Bisher stehe noch nicht endgültig fest, ob das Mittel der Kurzarbeit eingesetzt werde. Es sei aber höchst wahrscheinlich, sagte Wissenberg. Auch über die Dauer - ob drei Monate, sechs Monate oder sogar länger, konnte der Unternehmenssprecher keine Aussagen machen. Es werde überlegt, nur einzelne Abteilung wie Montage oder Fertigung in Kurzarbeit zu schicken. Betriebsbedingte Kündigung werde es nicht geben.

Grund für diese Maßnahme ist der deutliche Rückgang an Aufträgen für das zweite Halbjahr. Auf dem chinesischen Markt herrsche zurzeit eine Überkapazität an Textilherstellern. Daher gebe es keine große Investitionsneigung mehr. Schon Ende des vorigen Jahres hat Oerlikon-Barmag auf den sich abzeichnenden Einbruch der Konjunktur in China reagiert. 100 Stellen sollten abgebaut werden. Vor allem Mitarbeitern, die älter als 57 Jahre sind, hat das Unternehmen ein Angebot gemacht, freiwillig zu gehen. "Die Quote haben wir übererfüllt", sagte Wissenberg.

Insgesamt haben 150 Mitarbeiter mit entsprechenden Abfindungen das Unternehmen verlassen. Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter liegt bei 45/46 Jahren. Das Unternehmen habe auf Kündigungen verzichtet, sagt Wissenberg, weil man besonders auf die jungen Mitarbeiter setze. Mit der Flaute auf dem chinesischen Markt rechnet die Geschäftsführung noch bis Ende 2017. Die Analysten gehen weiter von einem Bevölkerungswachstum aus und von einem steigenden Bedarf an Kleidung in diesen Ländern. Der Verbrauch von Kleidung soll von sechs Kilo pro Kopf auf zehn bis 15 Kilo steigen - je nach Wohlstandsentwicklung, heißt es. Oerlikon-Barmag gehöre zu den Weltmarktführern in ihrer Branche. Sie teilen sich den Markt mit einem japanischen Konkurrenten. Marktanteile habe das Unternehmen nicht verloren. Oerlikon sei die Nummer eins. Das Unternehmen will daher auch weiter in Forschung und Entwicklung investieren und an der Produktpallette festhalten.

Konjunkturdellen sind in der Branche der Maschinenbauer nichts Ungewöhnliches, sagt André Wissenberg. Eine ähnliche Entwicklung habe es vor einiger Zeit in der Türkei gegeben. Zunächst wurde dort kräftig investiert. Dies führte zu Überkapazitäten.

Es hat eine Weile gedauert, bis die Überkapazitäten abgebaut wurden, und der Weg zu neuen Investitionen wieder frei war.

(RP)
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