Radevormwald Bald mehr Platz für die Flüchtlinge

Radevormwald · Michael Faubel, Fachbereichsleiter Gebäudemanagement, sieht einen guten Baufortschritt und hofft, dass die Wohnungen in der alten Grundschule an der Neustraße in etwa sieben Wochen bezogen werden können.

 Die alte Aula wird zum Eingangs- und Begegnungsraum.

Die alte Aula wird zum Eingangs- und Begegnungsraum.

Foto: wos

Die Zahl der Flüchtlinge steigt stetig, und damit ist auch ein erweiterter Wohnraumbedarf zu erwarten. Dem trägt die Stadt Rechnung, in dem sie Teile der ehemaligen Grundschule Blumenstraße entwickelt.

In dem alten Gebäude an der Neustraße gibt es bereits Wohnungen und daneben Container, in denen Flüchtlinge untergebracht sind. Ursprünglich hatte die Stadt das Gelände der ehemaligen Grundschule als innenstadtnahe Fläche für privaten Wohnungsbau vermarkten wollen. Im Zuge des Flüchtlingsstroms war die einzige freie Fläche der Stadt dann auf Vorschlag der Verwaltung und mit politischer Rückendeckung für die Aufnahme von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt worden. Das Investitionsprojekt auf dieser großen Fläche ist erst einmal auf Eis gelegt.

 Die beiden Gebäudetrakte der ehemaligen Grundschule Blumen-/Neustraße werden derzeit für die Unterbringung der Flüchtlinge vorbereitet. Die Klassenräume werden entkernt, die Heizung ist wieder eingebaut.

Die beiden Gebäudetrakte der ehemaligen Grundschule Blumen-/Neustraße werden derzeit für die Unterbringung der Flüchtlinge vorbereitet. Die Klassenräume werden entkernt, die Heizung ist wieder eingebaut.

Foto: Nico Hertgen

In etwa sieben Wochen hofft der Fachbereich Gebäudemanagement um Leiter Michael Faubel und Mitarbeiterin Claudia Aschermann, weitere Wohnplätze auf städtischem Grund zur Verfügung stellen zu können. Auf zwei Etagen werden auf insgesamt 820 Quadratmetern ehemalige Klassenräume und andere Zimmer so umgebaut, dass dort demnächst bis zu vier Personen in einem Raum wohnen können. Im Haushalt stehen für die Umbauarbeiten 250 000 Euro zur Verfügung. "Wir bewegen uns derzeit im Kostenrahmen", sagt Faubel.

Der Komplex besteht aus einem Haus aus dem Jahr 1906 und einem Trakt aus den 1960er Jahren (zur Blumenstraße hin). "Wir schaffen Räume für zwei bis drei Personen und Räume für Familien mit bis zu vier Personen oder vier Einzelpersonen", sagt Faubel. Dazu werden die ehemaligen Klassenräume entsprechend hergerichtet. Aus einem großen Klassenraum werden zum Beispiel zwei Wohnräume. Alle erhalten eine neue elektrische Versorgung, eine neue Beleuchtung und einen Satellitenanschluss, der durch eine Zentralanlage gespeist wird. Aus Brandschutzgründen werden die Decken geöffnet und dort neue Leitungen für eine Brandmeldeanlage verlegt. Im Obergeschoss sollen nach dem Umbau je nach Belegung bis zu 30 Personen Platz finden. Aus Sicherheitsgründen wird eine Treppe zum Dachgeschoss verschlossen und der Zugang zum Treppenhaus abgeschottet. Bei der früheren Schulnutzung waren die Treppenhäuser in dem alten Gebäude noch frei zugänglich. Für Rettungswege ist ebenfalls ausreichend Platz vorhanden. Auch Duschen und Toiletten werden im Obergeschoss gebaut.

Der Zugang zum Gebäude wird durch den alten Eingang möglich sein. Dort war früher die Aula der Grundschule Blumenstraße untergebracht. Dieser Raum im Erdgeschoss soll demnächst als Begegnungs- und Aufenthaltsraum dienen. In der daneben liegenden früheren Schulküche werden ebenfalls Wohnräume für bis zu 14 Personen entstehen. Hinzu kommen im Erdgeschoss Duschräume und Toiletten und ein Raum für Waschmaschine und Trockner. Aktiviert werden im vorderen Trakt ehemalige Toilettenräume.

Geheizt wird mit der alten Schulheizung. Die hatte die Verwaltung zwischenzeitlich ausbauen lassen. Sie ist aber inzwischen wieder in Gang gesetzt. Mit den 44 neuen Plätzen und den bis zu 17 Plätzen im Pavillon und 25 Plätzen in den Wohnungen in drei Geschossen werden in dem Trakt an der Neustraße insgesamt 80 bis 85 Personen untergebracht werden können. "Wir gehen davon aus, dass bis zum Jahresende alle Plätze belegt sind, wenn die Zuweisungen sich so entwickeln wie bisher in diesem Jahr", sagt Michael Faubel. Weitere 85 Plätze stehen der Stadt für die Unterbringung von Asylbewerbern in anderen Wohnungen zur Verfügung.

(RP)
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