Radevormwald Bärbel Schnütgen will Meisterin werden

Radevormwald · Die 72-jährige Raderin nimmt am Pfingstwochenende an den Nationalen Deutschen Senioren-Meisterschaften im Tischtennis in Kassel teil. Mit ihrem Mann Udo trainiert sie seit 2015 in der Tischtennis-Abteilung des TV Herbeck.

 Beim ersten Einspielen, so hat es sich Bärbel Schnütgen vorgenommen, will sie ihr Können noch hinter leichten Ballwechseln verstecken.

Beim ersten Einspielen, so hat es sich Bärbel Schnütgen vorgenommen, will sie ihr Können noch hinter leichten Ballwechseln verstecken.

Foto: jürgen moll

Mit 72 Jahren trainiert Bärbel Schnütgen für die Nationalen Deutschen Senioren-Meisterschaften im Tischtennis. Dabei gelten Spieler ab 40 Jahren als Senioren und werden für die Meisterschaft in einzelne Altersgruppen unterteilt. Nur 13 Prozent aller Spieler sind weiblich - und damit hatte die Radevormwalderin gute Chancen, sich zu qualifizieren.

Ob Vorhand oder Rückhand - gemeinsam mit ihrem Mann Udo hat sich Bärbel Schnütgen auf ihre Gegner vorbereitet und startet am Wochenende von Samstag bis Montag, 14. bis 16. Mai, in Kassel bei der Meisterschaft. Die Radevormwalderin hat Tischtennis 2012 wieder für sich entdeckt und seitdem mehrfach täglich gespielt. Auf der eigenen Tischtennisplatte hat sie ihre Leidenschaft und ihr Talent für die schnelle Sportart entwickelt.

"Wir spielen zwei mal am Tag und verbessern uns gegenseitig", sagt Bärbel Schnütgen. In der Tischtennis-Abteilung des TV Herbeck trainiert das Ehepaar erst seit 2015. Davor waren sie ein Jahr Mitglied in der Seniorengruppe des LTG Lennep.

Die Grundlagen haben sich Bärbel und Udo Schnütgen selber beigebracht. Ihrer ersten Deutschen Meisterschaft fiebert die Seniorin nun entgegen. "Ich bin auch aufgeregt und hoffe, dass ich mein Können zum richtigen Zeitpunkt abrufen kann", sagt sie.

Tischtennis ist ein schneller Sport, der ein hohes Maß an Konzentration fordert und außerdem mit verschiedenen Taktiken oder Tricks beeinflusst werden kann. Bärbel Schnütgen ist froh, dass sie immer mit ihrem Mann trainiert. "Die meisten Frauen haben einen weicheren Spielablauf. Ich bin es gewohnt, schnell und härter zu spielen. Das könnte ein Vorteil gegenüber meiner Konkurrenz sein." Beim ersten Einspielen, so hat es sich die 72 jährige vorgenommen, will sie ihr Können noch hinter leichten Ballwechseln verstecken. "Am Anfang sollte man nicht direkt alles preisgeben. Außerdem muss man herausfinden, auf welcher Hand der Gegner schwach ist", sagt sie. Udo Schnütgen hat die Erfahrung gemacht, dass die meisten Frauen eine schwache Rückhand haben und seine Frau direkt auf Vor- und Rückhand trainiert. "Dadurch ist sie sehr flexibel und kann fast alle Wechsel annehmen und zurückspielen", sagt er.

Freunde und Verwandte von Bärbel Schnütgen drücken ihr für die Deutsche Meisterschaft die Daumen. "Alle fiebern mit, geben mir Ratschläge und Kraft", berichtet sie.

Die Raderin will am Pfingstwochenende alles aus sich herausholen und bis zum letzten Spiel kämpfen. "Kurz vor dem Turnier wird mein Mann mir helfen, in meine Rolle zu finden und sich mit mir warm machen. Dann darf ich nur nicht die Nerven verlieren."

Damit das nicht passiert, wird Udo Schnütgen seiner Frau während der Meisterschaft nicht von der Seite rücken und sie vom Spielfeldrand aus ermutigen. Wenn man 46 Jahre verheiratet ist, kennt man seinen Partner gut und weiß genau, wie man ihn am besten unterstützt. "Wir fahren als starkes Team nach Kassel", sagt Udo Schnütgen. Bis es soweit ist, trainiert das Ehepaar auf der eigenen Tischtennisplatte und unter Aufsicht von Axel Lischke, Gruppenleiter beim TV Herbeck.

(trei)
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