Radevormwald Ausstellungsführer erläutern das Werk von Hundertwasser

Radevormwald · Wolfgang Björnskow und Harald Fennel teilen ihr Interesse und ihre Begeisterung für Kunst und ihre Heimat Radevormwald. Die Hundertwasser-Ausstellung vereint beides, seitdem sie vor mehr als einer Woche im Gewerbepark Bartels an der Wupper eröffnet wurde. Sie wertet nicht nur die Wupperorte, sondern ganz Radevormwald auf, zieht Kulturinteressierte ins Bergische Land und ist für Kunstliebhaber eine Augenweide.

 Wolfgang Björnskow (l.) und Harald Fennel arbeiten als Guides in der Hundertwasser-Ausstellung in Dahlerau.

Wolfgang Björnskow (l.) und Harald Fennel arbeiten als Guides in der Hundertwasser-Ausstellung in Dahlerau.

Foto: Nico Hertgen

Als Helfer für die Ausstellung gesucht wurden, hatten sich die beiden Radevormwalder umgehend gemeldet und arbeiten jetzt als Guides (Führer) für die Ausstellung. "Ich setze mich gerne mit Kunst, insbesondere mit Kunstgeschichte auseinander. Außerdem will ich die Ausstellung, die eine große Chance für den Standort ist, unterstützen", betont Harald Fennel. Der 37-Jährige hat Anfang des Jahres eine Stadtführerausbildung gemacht und bewegt sich mit dieser Qualifikation nicht auf ganz unbekanntem Terrain.

Wolfgang Björnskow hat als gelernter Siebdrucker ein Auge für Grafiken und Techniken und ebenfalls Erfahrung mit dem Umgang von Besuchergruppen. Für den Rentner ist die Arbeit als Ausstellungsguide mehr als ein Minijob. "Ich lerne selbst viel dazu und kann außerdem mein eigenes Wissen und meine Erfahrungen weitergeben", sagt der 63-Jährige.

Die Vorbereitung auf die Ausstellung haben beide sehr ernst genommen, um künftige Besuchergruppen souverän und mit vielen Hintergrundinformationen durch die Themenwelten der Ausstellung zu führen. "Wir hatten sechs Wochen Vorbereitungszeit, in der wir das Werkverzeichnis von Hundertwasser studiert und den Katalog zur Ausstellung gesichtet haben. Die Literatur war umfangreich und hat uns sehr gut vorbereitet", erzählt Fennel.

Anekdoten zu einzelnen Werken haben die Ausstellungsmitarbeiter von früheren Guides der Ausstellung erfahren. "Das war sehr hilfreich und macht unsere Führungen lebendig", sagte Björnskow. Er freut sich insbesondere auf die Grundschulgruppen, die er in den nächsten Wochen durch Hundertwassers Werk führen wird. "Kinder haben allein durch ihre Körpergröße eine ganz andere Sicht auf die Bilder, als wir. Da sieht man alles noch mal mit anderen Augen." Wo Erwachsene Autos vermuten, sehen Kinder vielleicht Krokodile, Maultiere oder Elefanten. "Wir lassen gerne Raum für freie Interpretation", sagt Fennel.

Intensiv besprechen die Führer gerne die "Regentagmappe", die aus zehn Grafiken besteht. "Wir erläutern den Hintergrund, die Themen und gehen auch auf die Farbschlüssel ein", sagt Björnskow. Die politische Stimme von Friedensreich Hundertwasser erwecken sie anhand der Plakatkunst des Wieners zum Leben.

Insgesamt arbeiten drei Guides in der Ausstellung an der Wupper.

(trei)
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