Radevormwald Auch Rade zeigt Flagge für die Opfer von Paris

Radevormwald · Seit gestern Mittag wehen die Fahnen am Rathaus auf halbmast. Die Stadt zeigt so ihre Anteilnahme nach den schrecklichen Anschlägen in der französischen Hauptstadt. Partnerschaftskomitee ist geschockt.

 Hausmeister Herbert Reiswich hängte gestern Mittag die NRW-Flagge mit schwarzem Trauerflor vor dem Rathaus auf halbmast.

Hausmeister Herbert Reiswich hängte gestern Mittag die NRW-Flagge mit schwarzem Trauerflor vor dem Rathaus auf halbmast.

Foto: nico hertgen

Das Entsetzen über die Anschläge von Paris ist auch in Rade groß. An der europaweiten Schweigeminute für die Opfer beteiligten sich gestern Mittag auch Mitarbeiter und Besucher im Rathaus. Bürgermeister Johannes Mans sprach vor der Information im Eingangsbereich ein paar Worte. "Ich habe um das Gedenken an die betroffenen Menschen gebeten. Das Ereignis ist so dramatisch und macht tief betroffen", sagte er. Mans glaubt, dass die Anschläge Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl vieler Menschen haben. "Einige haben große Angst, denn so etwas wie in Paris kann überall passieren", sagte er. Der Bürgermeister glaubt an einen hohen Grad der Verunsicherung bei den Menschen. "Aber wir dürfen dem Druck nicht nachgeben, damit die Attentäter durch das Horrorszenario nicht weiteren Schaden in den Köpfen der Menschen auslösen", sagte er.

Der Bürgermeister wird in einem Schreiben an seinen Amtskollegen in der Partnerstadt Châteaubriant die Betroffenheit und Anteilnahme der Bürger übermitteln. "Wir sind in Gedanken bei den Menschen in Frankreich und setzen die Flagge vor dem Rathaus auf halbmast", kündigte er an.

Direkt nach den furchtbaren Ereignissen in Paris am Freitagabend hat auch das Partnerschaftskomitee Radevormwald-Châteaubriant den Freunden sein Mitgefühl ausgedrückt. Pressesprecher Herbert Stoffel zitiert aus dem Schreiben im Namen aller Mitglieder: "Mit großem Entsetzen müssen wir alle erneut die furchtbaren und unglaublichen Ereignisse in Paris beobachten, nachdem es bereits Anfang des Jahres zu ähnlichen Verbrechen gekommen war. Man kann sicher sagen, dass nicht nur in Frankreich, ebenso auch in Deutschland und eigentlich überall eine grenzenlose Anteilnahme und Mitgefühl für alle Betroffenen und deren Angehörige besteht. Nach wir vor wird versucht, und Frankreich ist hiervon zurzeit besonders stark betroffen, unsere demokratische Ordnung massiv zu stören und sogar zu zerstören. Ich bin sicher, und das klingt auch aus allen Aussagen und Berichten aus Frankreich als direkt betroffenem Land, dass dieses nicht gelingen wird und alle gemeinsam dafür eintreten werden, unsere uns allen wertvollen Freiheiten zu erhalten. Ich bin überzeugt, dass die außerordentlich guten Beziehungen zwischen unseren Völkern einen wesentlichen Beitrag leisten können, wobei wir mithelfen wollen."

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Die Freunde in Châteaubriant reagierten prompt: "Danke für Eure Anteilnahme. Wir sind alle tief betroffen, und nur gemeinsam können wir für die Werte Europas kämpfen. Wir sind alle tief erschüttert, und unsere Pflicht ist es, gegen solche Terrorakte zu kämpfen", schreibt die stellvertretende Bürgermeisterin Monique Bigot. Dejan Vujinovic, Vorsitzender der Jungen Union, setzt sich schon seit längerem für die guten Beziehungen nach Frankreich ein. Er nahm sofort am Samstagmorgen Kontakt zu Freunden in Paris und Châteaubriant auf - als Ratsmitglied, aber auch als Privatmensch. "Mir ist die Anteilnahme wichtig, um zu zeigen, dass wir hinter den Franzosen stehen", sagte er. Von seinen Freunden erfuhr er, dass die Ereignisse am Freitagabend schrecklich waren. "Viele sind am Samstag aus Angst nicht auf die Straße gegangen", berichtet er.

Châteaubriant liege zwar weit von Paris entfernt, aber die Anschläge seien ein Angriff auf die Werte Europas - "und für diese Werte müssen wir einstehen", fordert Vujinovic.

(RP)
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