Radevormwald Armin-Maiwald-Schule wird Teilstandort

Radevormwald · Hückeswagen und Rade sind sich einig, dass bei der Zusammenlegung der Förderschulen die Erich-Kästner-Schule Hauptstandort wird. Die Armin-Maiwald-Schule verliert damit ihre Selbstständigkeit und muss formal aufgelöst werden.

 Gila Hüssing leitet die Armin-Maiwald-Schule. Als Teilstandort verliert die Einrichtung an der Elberfelder Straße ihre Selbstständigkeit und muss daher formal aufgelöst werden.

Gila Hüssing leitet die Armin-Maiwald-Schule. Als Teilstandort verliert die Einrichtung an der Elberfelder Straße ihre Selbstständigkeit und muss daher formal aufgelöst werden.

Foto: hans dörner (archiv)

Wenn alles normal läuft, werden die Hückeswagener Erich-Kästner-Schule (EKS) und die Radevormwalder Armin-Maiwald-Schule ab dem Schuljahr 2016/17 eine Verbundschule bilden. Ihr Name wird bürokratisch-uncharmant "Förderschule Nordkreis" sein. Das ist den Unterlagen für den Schulausschuss in Hückeswagen am 3. September sowie der Öffentlich-rechtlichen Vereinbarungen zwischen den beiden Städten Hückeswagen und Radevormwald zu entnehmen.

Die Novelle des Schulrechtsänderungsgesetzes schreibt vor, dass Förderschulen mit den Schwerpunkten Lernen, Soziale und Emotionale Entwicklung und Sprache mindestens 144 Schüler nachweisen müssen, für einen Zweigstandort genügen 72 Schüler. Die Hückeswagener Förderschule war mit 141 Jungen und Mädchen Ende vorigen Schuljahres schon knapp an der Mindestzahl "vorbeigeschrammt", doch angesichts der demografischen Entwicklung und der Inklusion von lernbehinderten Kindern in der Regelschule dürfte ihre Schülerzahl eher zurückgehen.

Die Radevormwalder Förderschule hatte nur etwa 80, die Wipperfürther Alice-Salomon-Schule in der Neye-Siedlung gar nur 50 Schüler und wurde zum Ende des Schuljahres bereits aufgelöst.

Nun bilden alle drei oberbergischen Nordkreis-Kommunen eine Verbundschule mit einem Haupt- (Hückeswagen) und einem Teilstandort (Radevormwald). Allerdings müssen die Schulausschüsse und die Räte in den beiden Städten der Zusammenlegung und der Öffentlich-rechtlichen Vereinbarung noch zustimmen. Das dürfte aber nur eine Formsache sein. Denn zwischen den Verwaltungen besteht in den wesentlichen Punkten Übereinstimmung. "Die Kreisverwaltung und die Bezirksregierung sind frühzeitig in die Überlegungen einbezogen worden und stehen der Fortführung einer Schule an zwei Standorten positiv gegenüber, um eine wohnortnahe Beschulung der Kinder mit Förderbedarf zu gewährleisten", heißt es in den Ausschussunterlagen für den Hückeswagener Schulausschuss. Der Rader Schulausschuss tagt am Mittwoch, 2. September. Diese Unterlagen werden Anfang der Woche vorliegen. Die Leitungen sowie die Elternvertreter beider Schulen seien bei den Planungen ebenfalls mit einbezogen worden. Die Armin-Maiwald-Schule verliert als Teilstandort jedoch ihre Selbstständigkeit und muss daher formal aufgelöst werden.

Trotz des geplanten Zusammenschlusses geht die Stadt Hückeswagen nicht davon aus, dass es einen erhöhten Finanzbedarf geben wird. So heißt es in Paragraf 4 der Öffentlich-rechtlichen Vereinbarung: "Die gesetzlichen Kostenerstattungspflicht für die Schulträger-Aufgaben liegt für beide Standorte bei der Schloss-Stadt Hückeswagen als Schulträger. Es besteht jedoch zwischen der Schloss-Stadt Hückeswagen und der Stadt Radevormwald darüber Einvernehmen, dass jede Kommune alle im Zusammenhang mit dem Betrieb des jeweiligen Standorts entstehenden Aufwendungen, wie Bewirtschaftung, Unterhaltung und Einrichtung (...), trägt und die Maßnahmen eigenverantwortlich ausführt."

Kosten wie Schülerfahrkosten, Lehr- und Unterrichtsmittel und Ganztagsbetrieb übernehmen und regeln die beiden Städte jeweils für ihren Schulstandort.

(RP)
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