Radevormwald Arbeit für Gemeinden wird effektiver und schlanker

Pfarrer Dr. Dieter Jeschke von der reformierten Kirchengemeinde ist klarer Befürworter der Verwaltungsstrukturreform der Evangelischen Kirche im Rheinland. "Die Verwaltungsarbeit wird konzentrierter und effektiver. Viele Aufgaben wandern von den Vor-Ort-Ämtern ins zentrale Amt. Dort kümmern sich Mitarbeiter mit einer höheren Qualifikation um diese Aufgaben, auch Vertretungen werden dadurch besser geregelt", sagt er.

Ansprechpartnerin im reformierten Gemeindeamt an der Grabenstraße bleibt Martina Müller, Andrea Zimmermann ist ins zentrale Verwaltungsamt gewechselt. Für die Gemeindeglieder ändert sich nach Meinung von Jeschke nur wenig: Allerdings werde das Gemeindebüro künftig mehr Angelegenheiten delegieren und weiterleiten müssen. "Aber auch dadurch vermeiden wir kommunikative Reibungsverluste, wenn sich drei Leute nicht um ein Thema kümmern müssen", sagt Jeschke. Auch er als Pfarrer der Gemeinde müsse sich umgewöhnen, denn künftig werde er eine direktere Kommunikation zu den Gemeindegliedern pflegen, die ihn in bestimmten Anliegen in Zukunft direkt ansprechen sollen - ein Pfarrer zum Anfassen eben.

"Die gesamte Organisationsstruktur wird schlanker, darin liegt auch der Charme dieser Reform", sagt Jeschke. Finanzen, Personal und die Betreuung der Immobilien - all das werde künftig in Lennep zentral und gebündelt bearbeitet. Trotzdem gebe es auch weiterhin genügend Ansprechpartner vor Ort. Er rechnet in den kommenden Tagen und Wochen mit einer Phase der Umgewöhnung, bei der alle Beteiligten auch auf die Geduld der Gemeindeglieder angewiesen seien. Aber das Ziel, schlanker, effektiver und besser zu arbeiten und mithin dann langfristig auch kostengünstiger, müsse jeden anspornen, den Prozess zu begleiten.

"Zunächst zahlen auch wir als Gemeinde drauf, aber das liegt nur daran, dass alle Verwaltungsangestellten im Kirchenkreis Lennep eine Übernahmegarantie bekommen haben", erklärt Jeschke. Das Personalamt sei damit zurzeit "zu gut bestückt". Jeschke rechnet damit, dass das Personal in den kommenden Jahren verschlankt wird - nicht durch Kündigungen, sondern dadurch, dass Stellen bei Ausscheiden aus Altersgründen oder Umzug nicht wiederbesetzt werden.

Für morgen, Freitag, 8. Januar, 11 Uhr, ist aus Anlass der Errichtung und Indienstnahme des neuen Evangelischen Verwaltungsamtes des Kirchenkreises Lennep ein Gottesdienst mit Superintendent Hartmut Demski in der Remscheider Stadtkirche am Markt vorgesehen. Anschließend gibt es eine Führung durch das Gebäude des neuen Verwaltungsamtes an der Schulgasse 1.

(rue)
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