Radevormwald Anschüttung für neue Gewerbeflächen

Radevormwald · Bei Feldmannshaus entstehen im Auftrag der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Schicht für Schicht neue Gewerbeflächen. 150.000 Kubikmeter Erdaushub werden aufgeschichtet. Spätestens 2018 soll die Fläche fertig sein.

 Neben der kleinen Ortschaft Grafweg wird großflächig ein neues Gewerbegebiet aufgebaut. Marcel Lasee (l) und Claudia Pohl (3.v.l.) aus Hilden arbeiten für die WFG um Frank Nipken (2.v.r.), Ingrid Bartholomäus und Michael Langenau (2.v.l.). Ulrich Dippel (3.v.r.) vertritt die Verwaltung.

Neben der kleinen Ortschaft Grafweg wird großflächig ein neues Gewerbegebiet aufgebaut. Marcel Lasee (l) und Claudia Pohl (3.v.l.) aus Hilden arbeiten für die WFG um Frank Nipken (2.v.r.), Ingrid Bartholomäus und Michael Langenau (2.v.l.). Ulrich Dippel (3.v.r.) vertritt die Verwaltung.

Foto: Schütz/wos

Wo früher zwischen Grafweg und Feldmannshaus auf schräg ins Tal laufenden Weiden Kühe sattes Grün fraßen, fahren jetzt wieder zahlreiche Lkw, um spätestens bis Herbst 2018 neue Gewerbeflächen anzuschütten. "Die ersten 300.000 Kubikmeter sind dort bis 2012 verdichtet worden", sagt WFG-Geschäftsführer Frank Nipken. Dann herrschte Stillstand.

Claudia Pohl, Geschäftsführerin von Pohl Erdbewegungen aus Hilden, hatte in der Bergischen Morgenpost über die Ziele der WFG gelesen, die Anschüttung für den fünften Teilabschnitt des Gewerbegebietes Ost wieder aufnehmen zu wollen. "Wir sind schnell ins Gespräch gekommen und waren uns schnell einig", sagen WFG-Geschäftsführer Frank Nipken und Claudia Pohl. Die Unternehmerin aus Hilden hofft, dass ihre Mitarbeiter schon früher fertig werden, weil aus mehreren Projekten Material zur Verfügung steht. "Wir arbeiten sehr flexibel", sagt Claudia Pohl.

150.000 Kubikmeter werden nach den Berechnungen der Experten benötigt, 20.000 sind seit Mai schon verarbeitet worden. Umgeschichtet werden können einige tausend Kubikmeter Erde vom Bauplatz von Gira an der Gewerbestraße. "Auch dort, nur wenige Meter von Feldmannshaus entfernt, sind wir seit einigen Tagen tätig und bereiten den Untergrund für das spätere Aufstellen des Baukörpers vor", sagt Claudia Pohl.

Das Material für Feldmannshaus stammt auch aus Wuppertal-Elberfeld (Neubau Bahnhofsgelände und Zentrum Döppersberg) und von einem Projekt in Dortmund. Interessant sind zum Transport für Pohl Kubikmeterzahlen in einer Dimension ab 2000. Zur Orientierung: Ein Sattelzug-Lkw transportiert zwölf bis 14 Kubikmeter bei einer Tour. "Da kommen viele Touren zusammen", sagt Marcel Lasee.

"Baureif gemacht", so der Fachausdruck, erklärt Ulrich Dippel vom Technischen Bauamt, wird eine Fläche von 8,5 Hektar (85.000 Quadratmeter), von denen etwa 20 Prozent als Erschließungsflächen abgezogen werden müssen. Geschätzt wird, dass 20 Grundstücke mit einer Fläche von 3000 Quadratmetern zur Verfügung gestellt werden könnten. "Wir möchten Grundstücke zwischen 2000 und 10.000 Quadratmetern veräußern", sagen Frank Nipken und WFG-Mitarbeiter Michael Langenau. Käufer können den Grundstückszuschnitt derzeit noch mitbestimmen.

Was für den Normalbürger als Transport von Füllmaterial aussieht, ist aus Umweltgründen ein kompliziertes Verfahren. Das zu verbauende Material muss getestet und beprobt werden. Erst wenn es geeignet ist, darf es zum neuen Ort transportiert werden. Auf der neuen Gewerbefläche mit einem Höhenunterschied von bis zu zehn oder zwölf Metern wird in Schichten von 30 Zentimetern gearbeitet. "30 Zentimeter werden auf einer Fläche planiert und dann gewalzt", erklärt Marcel Lasee. Der Quadratmeter muss einen Druck von 45 Mega-Newton aushalten. Die Qualität des Untergrundes muss die WFG später beim Verkauf gewährleisten. Ingrid Bartholomäus, WFG-Aufsichtsratsvorsitzende, ist froh, dass die Stadt noch Gewerbeflächen zur Verfügung stellen kann. "Das hält eine Stadt attraktiv", sagt sie.

(RP)
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