Feuerwehr Besondere Ausrüstung (letzte Folge) Alle drei Wochen zum Wartungstermin

Radevormwald · Die BM stellte Ausrüstungsgegenstände und Gruppen der Freiwilligen Feuerwehr vor. Zum Abschluss geht es um das Amt des Gerätewartes. Jede der neun Rader Löschgruppen hat zwei Männer, die diese Verantwortung im Ehrenamt übernehmen.

 Prüfen Drahtseile und Seile (v.l.): Andre Schröder, Jannik Bäumler, Florian Klein, Matthias Osenberg, Marco Hedderich, Marc Schäfer, Ludwig Wiesemann, Detlev Hellwig, Günter Hollberg und Christian Reeh.

Prüfen Drahtseile und Seile (v.l.): Andre Schröder, Jannik Bäumler, Florian Klein, Matthias Osenberg, Marco Hedderich, Marc Schäfer, Ludwig Wiesemann, Detlev Hellwig, Günter Hollberg und Christian Reeh.

Foto: jürgen moll

radevormwald Ein Szenario, dass sich niemand vorstellen möchte: Die Radevormwalder Feuerwehr wird zu einem Brand gerufen, und plötzlich lässt sich die Rettungsleiter nicht ausfahren. Damit so etwas nicht passiert, gibt es bei der Feuerwehr das wichtige Amt des Gerätewartes. Jede der neun Rader Löschgruppen hat zwei Männer, die diese Verantwortung im Ehrenamt übernommen haben. Mit dem Leiter der Gruppe, Detlev Hellwig, der den offiziellen Titel Schirrmeister der Feuerwehr Radevormwald trägt, gibt es insgesamt 20 Gerätewarte.

Als Obergerätewart bestimmt er die regelmäßig stattfindenden Wartungstermine, zu denen sich die Männer in der Hauptwache im dreiwöchigen Rhythmus einfinden. "An diesen Wartungsterminen überprüfen wir im Normalfall jedes Mal ein Fahrzeug. Je nach Fahrzeugart werden dann die Leitern, die persönliche Schutzausrüstung wie die Feuerwehrsicherheitsgurte, die Drahtseile, Schlingen oder Feuerwehrleinen - hauptsächlich in Sichtprüfung - kontrolliert", erklärt er.

Um einen Überblick über die geprüften Einsatzgeräte zu haben und um den gesetzlichen Bestimmungen zu genügen, führt Detlev Hellwig akribisch Buch über die Prüfungsergebnisse. "Wir sind gesetzlich verpflichtet, dass jedes Gerät einmal im Jahr geprüft wird", erläutert er die Maßnahme. Dieser Vorgabe können wir nachkommen, wenn wir zwischen März und November alle drei Wochen einen Wartungsdienst anberaumen. So können wir alle 14 zu prüfenden Feuerwehrfahrzeuge kontrollieren."

Die für diese Arbeiten benötigte Zeit schwankt je nach zu kontrollierendem Fahrzeug. Die von den Männern unbeliebteste Prüfung ist die der vier dreiteiligen Schiebeleitern. "Diese Prüfung ist nicht nur sehr zeitaufwendig, sondern sie ist auch am kompliziertesten. Alle Leiterelemente müssen einem Belastungstest mit vorgegebenen Gewichten unterzogen werden. Dafür müssen die schweren Leitern auf Böcken ausgelegt werden." Damit sich der Aufbau für diese Belastungsprüfung auch lohnt, werden alle vier Schiebeleitern aus Radevormwald, unabhängig, auf welchem Fahrzeug sie montiert sind, gleichzeitig überprüft. Die Pflege des Fahrzeuges selbst, wie zum Beispiel die Kontrolle der Flüssigkeiten, Reifendruck oder Lichtanlagen, erfolgt per Checkliste am jeweiligen Fahrzeugstandort. Andere Feuerwehrgeräte, wie die Atemschutzgeräte oder die hydraulischen Rettungsgeräte, werden bei gesonderten Terminen überprüft. Die Feuerwehrschläuche werden nach jedem Einsatz von einer Spezialfirma gereinigt und bei dieser Gelegenheit auch mittels einer speziellen Anlage überprüft. Für das Drehleiterfahrzeug kommt einmal pro Jahr ein Spezialist nach Radevormwald. Jede der neun Feuerwehreinheiten hat natürlich den Ehrgeiz, mit einem Auto zur Prüfung zu kommen, an dem es nichts zu bemängeln gibt. Daher werden kleinere Mängel, die von den Männern während einer Übung oder einem Einsatz bemerkt werden, auch sofort in der eigenen Wache repariert.

So bleibt den 20 Gerätewarten nach der Prüfung des aktuell zu begutachtenden Wagens auch genügend Zeit zum Fachsimpeln und für die wichtige Kameradschaftspflege. "Diese Gespräche gehören für uns immer dazu", erzählt Detlev Hellwig. "Denn wir sind eine gut funktionierende Gruppe, für die auch ein zünftiger Jahresabschluss vor Weihnachten immer dazugehört."

(gede)
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