Radevormwald "aktiv55plus" zieht in eine Baustelle

Radevormwald · Die neuen Büroräume von "aktiv55plus" am Schlossmacherplatz sollen zum 23. Juni fertig sein. Der offizielle Umzug fand gestern statt, weil der Umzugsunternehmer bestellt war und die Büros an der Grabenstraße geräumt werden müssen.

 Einzug in eine Baustelle: Das Team von "aktiv55plus" mit Miriam Degutsch, Jörg Klinger, Kyra Springer und Gudrun Weber (v.l.) im neuen Beratungszimmer. Dort baumeln noch die Kabel von der Decke - und der Fußboden ist auch noch nicht verlegt.

Einzug in eine Baustelle: Das Team von "aktiv55plus" mit Miriam Degutsch, Jörg Klinger, Kyra Springer und Gudrun Weber (v.l.) im neuen Beratungszimmer. Dort baumeln noch die Kabel von der Decke - und der Fußboden ist auch noch nicht verlegt.

Foto: jürgen moll

Nach Büros sieht es in dem neuen Sozialhaus am Schlossmacherplatz, für das es noch keinen Namen gibt (Arbeitstitel: Haus der Begegnung) noch nicht aus. Als der Trägerverein "aktiv55plus" gestern mit einem Lkw voller Kisten an der Baustelle ankam, war die Stimmung ziemlich getrübt. "Hier ist noch nichts fertig", sagt Jörg Klinger, stellvertretender Vorsitzender des Vereins.

Kabel baumeln von der offenen Decke, Wände müssen noch verputzt und Böden verlegt werden. Auch die Elektronik des Hauses steht noch nicht. Der Verein, der sich in Radevormwald um zahlreiche Senioren kümmert, lebt nach seinem Umzug von der Grabenstraße 18 jetzt auf einer Baustelle. Etwas ratlos schleppten die Umzugshelfer die Kartons vorerst in den Keller.

Am Freitag kommender Woche, 23. Juni, sollen die Kisten dann endlich ausgepackt und die Räume bezogen werden können. "Dieser Termin wurde uns von der Stadt und allen Verantwortlichen, wie Klaus Giesen von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG), inzwischen zugesichert. Wir planen mit diesem Tag, schließlich brauchen wir Sicherheit", sagt Vereinskoordinatorin Kyra Springer optimistisch.

Jörg Klinger sieht die Situation kritischer. Trotz Zusicherung des Termins der Fertigstellung glaubt er nicht an einen pünktlichen Bauschluss Ende nächster Woche. "An den meisten Tagen arbeiten hier drei Handwerker. Das ist zu wenig für dieses sportliche Ziel", sagt er. Dass der barrierefreie Beratungsraum im Erdgeschoss des Hauses nicht pünktlich fertig wird, haben die Mitglieder von "aktiv55plus" bereits vorher akzeptiert. Auf ihre Büros im ersten Obergeschoss sind sie aber angewiesen, denn der Mietvertrag für die alten Räume an der Grabenstraße läuft zum 30. Juni aus.

Bis dahin werden die Mitarbeiter des Vereins provisorisch von zu Hause oder von ihren alten Büros aus arbeiten. Optimal ist das nicht. "Das geht natürlich alles zu Lasten der Senioren, um die wir uns sonst immer mit voller Aufmerksamkeit kümmern", sagt Kyra Springer. Sie ist aber froh, dass sie die Schulungen in den kommenden Wochen in Räume des Sana-Krankenhauses verlegen konnte. Neben der Enttäuschung über den aktuellen Zustand des Sozialhauses schwingt aber auch Freude über den Neuanfang mit. "Ich finde es toll, dass wir neue Büroräume bekommen und wir endlich einen barrierefreien Beratungsraum haben. Das wird unsere Arbeit langfristig erleichtern. Außerdem freue ich mich über die Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen, die in den nächsten Wochen in das Sozialhaus ziehen", sagt Springer.

Sie sieht das neue Haus für die Sozialvereine - auch für den Rader Mittagstisch - als eine Chance für viele Rader Organisationen, weil unter einem Dach viele neue Ideen entstehen können. "Übers Telefon geht das alles nicht so einfach. Hier wird man sich über den Weg laufen und viel gemeinsam entwickeln", ist Kyra Springer zuversichtlich.

Den gestrigen Umzugstag nutzte "aktiv55plus" außerdem dazu, um die Telefonleitungen umzustellen und die Internetverbindung einrichten zu lassen. Jörg Klinger und Kyra Springer hoffen jetzt auf ein zügiges Bauende. Dass die Miete im Vergleich zum alten Standort an der Grabenstraße nicht teurer geworden ist, rechnet Jörg Klinger der Stadt hoch an. "Das ist fair. Natürlich sind uns zusätzlich viele Kosten entstanden, aber für neue und moderne Räumlichkeiten nehmen wir das in Kauf", sagte er.

(trei)
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