Radevormwald "aktiv55plus" bei Tagung in Japan dabei

Radevormwald · Der Vorsitzende Dr. Reinhold Hikl berichtet von einer spannenden Dienstreise nach Kobe. Dort beschäftigten sich 212 Teilnehmer aus 24 Ländern drei Tage mit Neuerungen für die älter werdende Bevölkerung. Für Hikl gab's viele Impulse.

 Im November 2012 feierte der Trägerverein "aktiv55plus", dass vor zehn Jahren das WHO-Projekt in Rade gestartet war (v.l.): Dr. Reinhold Hikl, Kyra Springer, Ursula Mahler (aktiv55plus), Renate Greif, Wolf-Rainer Winterhagen (Seniorenbeirat), Erni Huckenbeck (aktiv55plus) und Dorothea Keup, die beim WHO-Projekt schon vor der Vereinsgründung mitgearbeitet und die aufsuchende Arbeit aufgebaut hatte.

Im November 2012 feierte der Trägerverein "aktiv55plus", dass vor zehn Jahren das WHO-Projekt in Rade gestartet war (v.l.): Dr. Reinhold Hikl, Kyra Springer, Ursula Mahler (aktiv55plus), Renate Greif, Wolf-Rainer Winterhagen (Seniorenbeirat), Erni Huckenbeck (aktiv55plus) und Dorothea Keup, die beim WHO-Projekt schon vor der Vereinsgründung mitgearbeitet und die aufsuchende Arbeit aufgebaut hatte.

Foto: nico hertgen (archiv)

Mit wichtigen Eindrücken, Erkenntnissen und Impulsen kehrte Dr. Reinhold Hikl, Vorsitzender des Trägervereins von "aktiv55plus" und Ärztlicher Direktor im Sana Krankenhaus, von einer spannenden Dienstreise aus Japan zurück. In Kobe hatten sich 212 Teilnehmer aus 24 Ländern auf Einladung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) drei Tage mit Innovationen und Ideen für die älter werdende Bevölkerung beschäftigt.

"Mit dem Trägerverein und dem Netzwerk haben wir beste Voraussetzungen, die Herausforderungen der Zukunft anzugehen und schon vieles umgesetzt, was anderswo auf der Welt noch kein Thema ist", sagt Hikl. Die Teilnehmer diskutierten über die Verbesserung der Gesundheitssituation und über wichtige Entwicklungen für die älteren Menschen für die Jahre 2016 bis 2026. Aus dem Projekt der WHO "Gesundes und aktives Altern", das 1998 für einige Zeit auch in Rade entwickelt worden war, hatte sich zum Beispiel der Verein "aktiv55plus" gegründet.

In vielen Gesprächen erfuhr Hikl, wie andere Länder mit der immer älteren Bevölkerung umgehen und welche Projekte umgesetzt werden. "Ziel der Tagung war es, globale Strategien und einen Aktionsplan zu entwickeln", sagt er. "Das ist das im Großen, was wir in Rade seit mehr als zehn Jahren im Kleinen praktizieren", sagt Hikl. Die Teilnehmer betonten, dass die Einbindung der älteren Menschen entscheidend ist. "Ich habe argumentiert, dass zuvor das Aktivieren der Menschen erfolgen muss", sagt Hikl. Dafür erntete er viel Zustimmung, denn das geschieht in vielen Ländern nicht. "Nichts über uns, ohne uns" lautete ein Schlagwort.

Hikl versuchte in seinen Gesprächen mit Regierungsvertretern, Mitarbeitern europäischer Kommissionen und Hilfsorganisationen, Wissenschaftlern und Existenzgründern, das in Rade vorhandene Wissen und die Erfahrung nach Japan zu transportieren. Dabei halfen ihm 15 bis 20 Flyer über den Trägerverein, die die Koordinatorinnen des Vereins vor Hikls Reise ins Englische übersetzt hatten. "Einige waren begeistert von unserem Ansatz, aber ich habe gelernt, dass noch viel mehr passieren muss", sagt Hikl. Für ihn sei es beeindruckend gewesen, den kleinen Verein auf so einer großen und offenen Plattform präsentieren zu können. Er habe gelernt, dass Altern vielfältig ist und weltweit nach geeigneten Sozialsystem gesucht wird, um den demografischen Wandel zu gestalten. Demenz sei zum Beispiel eine Erkrankung, die in vielen Ländern erkannt, aber nicht behandelt wird. Dabei ist es der hauptamtlichen Koordinatorin Kyra Springer sehr wichtig, dass "aktiv55plus" versucht, die Gesellschaft demenzfähig zu machen. Sie kündigt dem gesellschaftlichen Stigma weiter den Kampf an. "Demenz muss als Erkrankung wahrgenommen werden. Wir müssen lernen, damit umzugehen", fordert sie.

Für Hikl steht nach der Tagung in Kobe fest, dass der Trägerverein die richtigen Akzente setzt, aber noch viel zu tun hat. "Wir haben in Japan als Verein eine hohe Anerkennung erfahren. Wir setzen das um, was weltgesundheitspolitisch verlangt wird", sagt er. Auch für seine Arbeit bei Sana hat Hikl Impulse mitgenommen. So will er die Kommunikation verbessern. Es könne nicht sein, dass es so lange dauert, bis ein Arztbrief beim Hausarzt ankommt. "Da müssen wir die Dienstleistung verbessern", sagt er. Auch mit Bürgermeister Johannes Mans will Hikl über die Ergebnisse sprechen. Mans habe schon Interesse signalisiert.

(RP)
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