Radevormwald 42 Jahre Geschichte der Jugendfeuerwehr

Radevormwald · Im Heimatmuseum an der Hohenfuhrstraße wird am Sonntagnachmittag eine neue Ausstellung eröffnet. Noch bis Mitte September erleben die Besucher ein wichtiges Stück Feuerwehrgeschichte und erfahren viel Neues und Wissenswertes.

 Markus und Emma Schmidt gestern beim Aufbau der Ausstellung im Heimatmuseum. Auch Feuerwehrchef Wilfried Fischer sowie Elke und Dieter Steinkamp (hinten v.l.) vom Heimatmuseum sichten das Material.

Markus und Emma Schmidt gestern beim Aufbau der Ausstellung im Heimatmuseum. Auch Feuerwehrchef Wilfried Fischer sowie Elke und Dieter Steinkamp (hinten v.l.) vom Heimatmuseum sichten das Material.

Foto: nico hertgen

Wie sich die Jugendfeuerwehr in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat, zeigt ab morgen, Sonntag, eine Sonderausstellung im Heimatmuseum. Markus Schmidt, seit 1996 Leiter der Jugendfeuerwehr, hat alte und neue Ausrüstungsgegenstände, Fotos und Erinnerungsstücke der Jugendfeuerwehr zusammengesucht, um sie in einer Ausstellung zu bündeln.

"Die Möglichkeit, die Geschichte der Jugendfeuerwehr von 1973 bis 2015 aufzuarbeiten und unsere Arbeit vorzustellen, wollte ich mir nicht entgehen lassen. Die Ausstellung zeigt unseren technischen Fortschritt und unsere große Entwicklung", sagt Schmidt. Weil es keine durchgängige Archivierung der Jugendfeuerwehr gibt, hat er sich auf die Darstellung der Anfangszeit in Abgrenzung zur Gegenwart konzentriert. "Es gibt natürlich viele Zwischenstationen, die in dieser Sonderausstellung nicht gezeigt werden, aber der große Sprung von 1973 bis heute ist auch interessant", sagt er.

Zu entdecken gibt es unter anderem die Geschichte der Leistungsspange, die die Mitglieder der Jugendfeuerwehr bei einem Wettbewerb erringen können. "Um die Leistungsspange zu bekommen, werden die Jugendlichen in einer Löschübung, einem Schnelligkeitswettbewerb, in Kugelstoßen, Laufen und einem Theorieteil geprüft", sagt Schmidt. Die Leistungsspange ist nach der Jugendflamme das erste Abzeichen, das Jugendliche absolvieren können. "Ich habe meine Leistungsspange 1977 bekommen und damals auch meinen ersten Erste-Hilfe-Kursus bei der Feuerwehr gemacht", sagt Wehrführer Wilfried Fischer. Die Zeltlager sind ein wichtiger Bestandteil der Jugendfeuerwehr und haben sich in den vergangene 40 Jahren besonders hinsichtlich der Schlafplätze verändert. "Früher gab es Wolldecken, heute moderne Feldbetten, Isomatten und Schlafsäcke. Das Unterhaltungsmedium Radio wurde von Smartphones abgelöst", sagt Schmidt. In der Sonderausstellung kann man die alten Schlafplätze mit den modernen Versionen vergleichen und auch Veränderungen in den anderen Ausrüstungsgegenständen feststellen. Das frühere Sammelsurium an alten Tellern, Feldflaschen und Besteckresten ist einer einheitlichen Komplettausstattung gewichen.

Die alte Tragkraftspritze von 1972 wird dem Nachfolger von 1993 gegenübergestellt - und auch die persönlichen Ausrüstungsgegenstände, wie Jacken und Helm, haben ihren Weg ins Heimatmuseum gefunden. Momentan kümmern sich zehn Ausbilder um 32 Jugendliche im Alter von elf bis 18 Jahren. "Die Jugendfeuerwehr ist ein bedeutsames Instrument, um unser Ehrenamt weiterzuführen. Von 200 aktiven Kameraden war über die Hälfte in der Jugendfeuerwehr. Auch viele unserer Führungskräfte waren bereits als Jugendliche dabei", sagt Fischer, für den die Sonderausstellung eine Reise in die Vergangenheit ist. Denn die Ausstellung erinnert auch an die Anfänge der Kinderfeuerwehr in Önkfeld. "Die wurde 1949 gegründet. Wir haben originale Jacken aus Sackleinen und alte Helme für die Ausstellung aufgetrieben", sagt Schmidt.

Die Ausstellung der Jugendfeuerwehr hat ein wichtiges Stück Rader Feuerwehrgeschichte aufgearbeitet und ist bis Mitte September im Heimatmuseum zu sehen.

(trei)
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