Neuss Zentrumspartei hält an Kandidat Klaus Brall fest

Neuss · Der Neusser Stadtverband der Zentrums-Partei hält an seinem Kandidaten für die Bürgermeisterwahl, Dr. Klaus Brall, fest. Das kündigte der Stadtverbands-Vorsitzende Merijan Wagner in einem offenen Brief an. Recherchen unserer Zeitung hatten ergeben, dass Brall wegen Betrugsvorwürfen Angeklagter in einem Hauptverfahren am 1. Dezember vor dem Neusser Amtsgericht ist.

 Wahlplakat des Zentrumskandidaten Klaus Brall.

Wahlplakat des Zentrumskandidaten Klaus Brall.

Foto: WOI

"Ich bin weit davon entfernt, etwas zu entschuldigen oder gar gutzuheißen, wenn sich jemand tatsächlich etwas hat zuschulden kommen lassen. Ob dies aber der Fall ist, obliegt in unserem Rechtsstaat den Feststellungen der unabhängigen Justiz", schreibt Wagner. "Aus diesem Grunde erklärt die Deutsche Zentrumspartei weiterhin ihre volle Unterstützung für Herrn Dr. Brall und wird - bis zum Beweis des Gegenteils - von seiner Unschuld gegenüber allen erhobenen Vorwürfen ausgehen." Die Wählbarkeit ist durch die Anklage nicht beeinträchtigt, bestätigte gestern das NRW-Innenministerium. Eine Überprüfung durch die Landeswahlleitung erfolge deshalb zu diesem Zeitpunkt nicht. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf wirft dem 61-Jährigen vor, eine Vorsorgevollmacht seiner Mutter genutzt zu haben, obwohl diese durch eine bestellte Betreuerin bereits widerrufen gewesen sein soll.

Brall stritt dies im Gespräch mit unserer Redaktion ab: "Ich bin weiter Bevollmächtigter meiner Mutter." In einem anderen Verfahren wehrt sich Brall nun in dritter Instanz gegen einen Strafbefehl wegen Trunkenheit im Straßenverkehr und Beamtenbeleidigung. "Es ist ein Unding, dass ein Verfahren gegen mich angestrengt wird", sagte Brall dazu. Außerdem streitet er sich mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein vor dem Sozialgericht um seine Kassenärztliche Zulassung.

(angr)
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