Neuss Zehnter Autobrand auf der Furth

Neuss · Alarmierungschaos ließ Feuerwehr zunächst an drei Einsätze glauben.

 An der Daimlerstraße brannte gestern wieder ein Auto. Es war der zehnte Fall seit Mitte Oktober. Die Kripo ermittelt.

An der Daimlerstraße brannte gestern wieder ein Auto. Es war der zehnte Fall seit Mitte Oktober. Die Kripo ermittelt.

Foto: A. Woitschützke

Die Ermittlungskommission "Furth" jagt noch immer den Feuerteufel von der Furth, der der zeigt sich davon offenbar unbeeindruckt. Denn gestern Abend brannte an der Daimlerstraße schon wieder ein Auto. Es war der zehnte Fall seit Mitte Oktober in der Neusser Nordstadt - und es klang am Anfang noch viel dramatischer.

Um 17.45 Uhr ging der erste Brandalarm bei der Feuerwehr ein, 20 Sekunden später wurde ein weiteres brennendes Auto gemeldet - und zehn Minuten später ein drittes. "Wir wissen, dass es auf der Furth diese Serie gibt", sagt Feuerwehr-Einsatzleiter Dennis Telaar, der deshalb nicht nur persönlich mit ausrückte, sondern auch ein Großaufgebot an Einsatzkräften in Marsch setzte. "Denn es könnte ja noch ein vierter oder gar fünfter Alarm hinzukommen."

Tatsächlich brannte aber nur ein Fahrzeug, auf das in den Häusern ringsum allerdings mehrere Zeugen aufmerksam wurden und die Feuerwehr anriefen. Jeder gab seine eigene Anschrift an, so dass sich die Feuerwehr angesichts von drei Adressen und drei Tatorten konfrontiert glaubte. Entsprechend wurden schon in der ersten Welle drei Löschzüge in Marsch gesetzt, von denen zwei nach Überprüfung vor Ort abrücken konnten. Der Zug, der löschen musste, war nach einer Stunde wieder auf der Wache.

Bei dem Feuer wurde ein Auto total zerstört, ein zweites daneben durch Hitzeeinwirkung beschädigt. Ob es tatsächlich Brandstiftung war, müssen die Ermittlungen der Brandexperten im Kriminalkommissariat elf ergeben. Vorstellbar wäre, so Telaar vorsichtig, dass das Feuer "durch Betrieb des Pkw entstanden ist". Der Wagen wurde sichergestellt, sagte am Abend ein Sprecher der Polizei. Ein technischer Defekt sei ebenso wenig auszuschließen wie Brandstiftung, sagt er. Was er nicht sagt: Es könnte auch die Nachahmungstat eines Trittbrettfahrers sein. Seit Mitte Oktober hält die Serie brennender Autos auch die Polizei in Atem. Sie fährt verstärkt Streife und verfolgt besonders eine heiße Spur: Eine Zeugin sah in Nähe eines Tatortes einen 20 bis 25 Jahre alten und nur 1,65 Meter großen Mann.

(-nau)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort