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Neuss Weltmusik und Talentförderung

Neuss · Die Reihe "Acoustic Concerts" im Kulturkeller wurde vor vier Jahren aufgelegt und hat sich unter Musikfreunden fest etabliert. Initiiert wurde sie Kulturamtsleiter Harald Müller, das Programm macht heute Mitarbeiter Christian Weber.

 Cembalistin Ada Tanir ist Teil eines Duos.

Cembalistin Ada Tanir ist Teil eines Duos.

Foto: Stadt Neuss

Sieben Konzerte umfasst die Reihe im Kulturkeller, und wenn man sich die Entwicklung vom Start der "Acoustic Concerts" vor vier Jahren bis heute anschaut, muss man wohl sagen: Darauf haben Musikfreunde gewartet. Von den rund 100 Plätzen im Kulturkeller bleibt kaum einer mal frei, die Abonnenten machen mehr als die Hälfte der Zuhörer aus. Kein Wunder, dass der Initiator der Reihe, Kulturamtsleiter Harald Müller, hochzufrieden ist.

Die Gestaltung des Programms obliegt mittlerweile seinem Mitarbeiter Christian Weber. Den freut vor allem, dass die Reihe mit ihren zwei unterschiedlichen Säulen - klassische und Weltmusik - so gut angenommen wird. "Das sieht man auch am Publikum", sagt er, "das ist richtig gut gemischt." Zudem wird bei der Programmgestaltung auch darauf geachtet, die richtige Mischung aus Musiktalenten und andernorts bekannten Weltmusikern nach Neuss zu holen - das mag auch ein Geheimnis des Erfolgs sein. Und der beständige Termin: immer in den ersten Tagen eines Monats.

 Stela Trambeva spielt mit Barockoboe ein ungewöhnliches Instrument.

Stela Trambeva spielt mit Barockoboe ein ungewöhnliches Instrument.

Foto: Stadt Neuss

Den Auftakt der neuen Saison gestaltet am kommenden Sonntag die aus Armenien stammende Neusser Violinistin Lilit Tonoyan, die 2015 den Kunstförderpreis der Stadt Neuss in der Sparte Musik gewann und seit kurzem in der Deutschen Kammerakademie Neuss (DKN) spielt. Sie wird begleitet von Camilo Sauvalle, der in Santiago de Chile und an der Hochschule in Köln klassische Gitarre studierte, 2013 Preisträger der Yehudi-Menuhin-Stiftung war. Im Kulturkeller werden die beiden jungen Musiker Lieder und Tänze aus Armenien, Osteuropa, Südamerika und Kompositionen von Béla Bartók und Ástor Piazzolla vorstellen.

Das Trio Klare/Bektas/Ak bestreitet das Dezember-Konzert und rückt die zeitgemäße Verschmelzung verschiedener kultureller Hintergründe in den Fokus. Das Trio, das 2015 den Creole-Wettbewerb gewann, spielt eine Art imaginäre Kunstmusik, eine Kombination aus Jazzelementen, türkischer Musik und Improvisation. Mit der elfjährigen Pianistin Victoria Wachenfeld wird im Januar eine Neusserin präsentiert, die als Jungstudentin an der Robert-Schumann-Hochschule bei Barbara Szczepanska aufgenommen wurde. Sie spielt unter anderem Bach, Scarletti und Mendelssohn.

 Lilit Tonoyan eröffnet die Konzertreihe am Sonntag.

Lilit Tonoyan eröffnet die Konzertreihe am Sonntag.

Foto: Stadt Neuss

Mit Stela Trambeva (Barockoboe) und Ada Tanir (Cembalo) wird im Februar die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts musikalisch wieder lebendig. Das Duo präsentiert Kompositionen, die für den Vorgänger der modernen Oboe und für Cembalo entstanden sind.

Feurig gewürzte Musik hat die Harfenistin und Komponistin Ulla van Daelen mit ihrem Duopartner Urs Fuchs und dem türkischen Klarinettisten Selcuk Sahinoglu im März im Gepäck. Die klassisch ausgebildete Harfenistin formt aus Klassik, Folklore und Jazz ihren eigenen Musikstil und spielt in einem Weltmusik-Trio.

 Viktoria Wachenfeld ist ein elfjähriges Neusser Klaviertalent.

Viktoria Wachenfeld ist ein elfjähriges Neusser Klaviertalent.

Foto: Satdt neuss

"Gedichte vom anderen Ende der Couch" stehen im April auf dem Programm. Mit Uta Holst-Ziegeler kehrt eine Neusser Künstlerin zurück an ihre Wurzeln - auch wenn die damals vor allem in der Schauspielerei lagen. Inzwischen hat sie sich als Singer/Songwriterin einen Namen gemacht und ihre erste CD unter dem Titel "Endless Summer" vorgelegt. In ihrem Programm verbindet sie ihre eigene Musik, die Elemente aus Soul, Blues und Rock'n'Roll vereint, mit Werken von Charles Bukowski und wird dabei von Schauspieler und Regisseur Axel Holst unterstützt.

Der Abschluss der Reihe ist aus Sicht von Harald Müller zugleich der Höhepunkt. Er freut sich besonders auf das Gastspiel der mongolisch-persischen Formation Sedaa im Mai. Das Quartett formt aus den archaischen Klängen der traditionellen mongolischen Musik in Verbindung mit orientalischen Harmonien und Rhythmen eine ganz eigene Musik. "Damit haben wir wirklich ein international bekanntes Ensemble der Weltmusik holen können", sagt auch Christian Weber zufrieden. Fast gehört es schon zu den "Acoustic Concerts" dazu, dass eins im Romaneum stattfindet. Dieses Mal ist es das von Sedaa.

(hbm)
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