Neuss Weiblichkeit radiert und gedruckt

Neuss · In den Werken der Künstlerin Kathrin Edwards steht die Frau im Mittelpunkt.

 Kathrin Edwards zeigt in ihren Werken Frauen aus vielen Perspektiven.

Kathrin Edwards zeigt in ihren Werken Frauen aus vielen Perspektiven.

Foto: woi

Im Kunstraum Neuss stellt zur Zeit eine vielversprechende Nachwuchskünstlerin aus: Kathrin Edwards zeigt noch bis zum 1. Oktober eine Auswahl ihrer Arbeiten. Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden zwar Lithografien und Radierungen, zu sehen sind aber auch Bleistiftzeichnungen, Pastelle und Aquarelle. Als Motiv steht eindeutig die Frau im Mittelpunkt.

Kathrin Edwards wurde vor 25 Jahren in Bietigheim-Bissingen geboren. Seit 2011 studiert sie an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Professor Siegfried Anzinger, seit kurzem ist sie Meisterschülerin. Sie hatte bereits einige Ausstellungen. Im Kunstraum stellt sie unter der Überschrift "Mirage" aus. Die junge Künstlerin, die in Düsseldorf lebt und an der Akademie für das Fach "Grafik" eingeschrieben ist, war von Vera Henkel und Ernst-A. Heitmann vom Kunstraum im Rahmen eines Akademierückgangs entdeckt worden. Was jetzt als erstes ins Auge fällt, sind die imposanten Radierungen auf Metallplatten im Format ein mal 1,40 Meter. Eine der Frauen, die jeweils im Mittelpunkt stehen, schaut den Betrachter an - normalerweise verweigern sie den Blickkontakt. Die Künstlerin arbeitet nach Fotovorlage, aber auch mit Modellen. Dabei entstehen auch kleine Serien wie die von der Frau, die geduscht hat und sich jetzt im Bad fertigmacht. Gerne stellt Edwards jedoch Frauen mitten in der Natur dar. "Es war Liebe auf den ersten Druck", erklärte Henkel in ihrer Einführungsrede. Und machte darauf aufmerksam, dass sich nur ganz wenige junge Künstler der Druckgrafik widmen. Egon Schiele ist für die Künstlerin ein großes Vorbild. So akribisch genau ein Großteil der Arbeiten auch ist, die neuen Werke sind viel abstrakter. Edwards zeigt Arbeiten aus der neuesten Serie "Die Schwimmerin": "Hier habe ich die klare Form aufgelöst", sagt sie. Man ahnt, dass es sich um einen Frauenkörper handelt. Dass sich das Gegenständliche verflüchtigt, ist der neue Trend bei der 25-Jährigen. Die Ausstellung an der Deutschen Straße 2 ist bis zum 1. Oktober zu sehen, mittwochs bis sonntags von 17 bis 19 Uhr.

(NGZ)
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