Neuss Wasserturm in Norf erstrahlt nun wieder in neuem Glanz

Neuss · Im Jahr 2004 gründete sich der Heimatverein Norf. Seit zehn Jahren widmete sich die stetig wachsende Mitgliederschar der Restaurierung des Wasserturms. Jetzt begrüßte er zum Wasserturm-Fest zahlreiche Besucher. "Und das, wo an diesem Wochenende in Neuss so viel los ist", sagt Sprecher Kurt Königshofen. "Wir sehen das als Anerkennung unserer Arbeit."

 Heimatvereins-Vorsitzender Peter Abels vor dem Wasserturm.

Heimatvereins-Vorsitzender Peter Abels vor dem Wasserturm.

Foto: Woi

"Der Wasserturm ist von 1904 und sollte einst die Müggenburg mit Wasser versorgen - er ist aber nie in Produktion gegangen, sodass er verwitterte und zerfiel", beschreibt Königshofen. "Es musste befürchtet werden, dass herabfallende Dachziegel die Gymnasiasten oder Spaziergänger verletzen; der Turm hatte keine Fenster - alles lag in Schutt und Asche". Rund 100.000 Euro an Spendengeldern und viel eigene Muskelkraft wurden investiert. Heute präsentiert sich der Wasserturm als modernes Schmuckstück, das alle Sicherheitsauflagen erfüllt und ganz oben ein "Hochzeitszimmer" bietet, in dem sich schon einige Paare das Ja-Wort gegeben haben. Wer wollte, konnte die 114 Stufen hinaufsteigen, um die Aussicht von oben zu genießen. Für ältere Besucher oder jene, die nicht fit genug sind, gibt es alle sieben Meter Podeste zum Ausruhen. "Aktuell kann man durch die Gitter von ganz oben nach ganz unten schauen. Das verursacht bei vielen Schwindelgefühle. Deshalb werden wir noch Riffelbleche anbringen."

Nach dem Projekt ist vor dem Projekt: Der Heimatverein Norf begleitet mit großem Interesse die Bestrebungen der Stadt, das Norfer Rathaus zu restaurieren. "Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Wir stellen uns vor, einen Raum als Heimatmuseum einzurichten, sodass alle Zugang zu unseren Exponaten haben." Und noch eine spannende Sache: Bisher wissen die rund 400 Mitglieder, dass Norf erstmals 1223 erwähnt wurde. "Jetzt liegt uns ein Dokument aus dem Jahr 817 über den Verkauf eines Grundstücks vor, das an St. Andreas grenzt. Das könnte ein Hinweis sein, dass es die alte Pfarrkirche schon früher gab. Also könnte es sein, dass Norf im nächsten Jahr 1200 Jahre alt wird."

(vest)
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