Interview Was die "Lukas"-Leitung zu den neuen Rekordzahlen sagt

Neuss · Freitag gibt der Stadtrat einstimmig den Auftrag, Verhandlungen über eine Zusammenarbeit der Kreiskrankenhäuser mit dem städtischen "Lukas" vorzubereiten, da legt das Neusser Klinikum mit Sitz an der Preußenstraße vier Tage später Rekordzahlen für das Geschäftsjahr 2016 vor.

 Gute Zahlen, gute Laune: Nicolas Krämer (l.) und Thomas Nickel.

Gute Zahlen, gute Laune: Nicolas Krämer (l.) und Thomas Nickel.

Foto: Lber

Die NGZ sprach mit dem Kaufmännischen Geschäftsführer Nicolas Krämer und dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates, Thomas Nickel.

Herr Dr. Krämer, Sie steigern das Jahresergebnis im Konzern um 35 Prozent auf jetzt 2,5 Millionen Euro. Woher kommen die Verbesserungen?

Nicolas Krämer Die mehr als solide Basis steuert die GmbH mit Krankenhaus, Rheintor-Klinik und Herz-Jesu-Heim bei. Auch dort legen wir im Ergebnis noch mal um 13 Prozent zu. Immer wichtigere Treiber sind das Medizinische Versorgungszentrum und die Service-Gesellschaft. Zugleich haben wir den Zuschussbedarf für die LuKita-Kindergärten seit 2014 halbiert. Gute Zahlen sind das Ergebnis gemeinsamer Arbeit.

Machen Sie auch mehr Geschäft?

Krämer Die Patienten kommen in immer größerer Zahl ins "Lukas". Im Vorjahr haben wir 80.000 Menschen ambulant und knapp 30.000 stationär behandelt. Die Umsatzerlöse des Konzerns kletterten dabei auf 157,5 Millionen Euro, gut fünf Millionen Euro mehr als 2015.

Was machen Sie mit dem Geld?

Thomas Nickel Es geht nicht darum, Gewinne zu erzielen, um sie an den Gesellschafter abzuführen. Wirtschaftlichkeit ist ein Mittel zum Zweck. Wir müssen Reserven bilden, um in modernste Medizin und Infrastruktur investieren zu können.

Was sind Investitionsschwerpunkte?

Nickel Über alles hat das "Lukas" im Vorjahr 8,7 Millionen Euro investiert. Der größte Betrag war für den Neubau der Geriatrie erforderlich.

Stichwort Geriatrie. Ihre Chefärztin Nicole Pfeifer ist zugleich auch Chefärztin in Grevenbroich. Ist diese Personalie ein Vorgriff auf die Fusion?

Krämer Sie ist sinnvoll. Die Entscheidung zeigt, dass wir absolut kooperationsbereit sind und dass bei uns der medizinische Versorgungsauftrag vor den Zahlen rangiert.

Rekordzahlen sind ja kein schlechtes Argument, wenn man in Fusionsverhandlungen geht ...

Nickel Ziel ist die Zusammenführung der vier kommunalen Krankenhäuser im Kreisgebiet, auch die Fusion. Die Rechtsform steht derzeit noch nicht zur Debatte. Der Rat hat einstimmig den Auftrag erteilt, dass externe Experten die Krankenhaus-Gesellschaften bewerten.

Wollen die Verantwortlichen im "Lukas" nun die Fusion oder nicht?

Krämer, Nickel Ja, wir wollen die Fusion. 70 Prozent aller Krankenhäuser arbeiten bereits in Verbünden. Eine Hochzeit mit den Kreis-Krankenhäusern ist genau das Richtige, um eine optimale medizinische und pflegerische Versorgung der Menschen an den Standorten Dormagen, Grevenbroich und Neuss zu gewährleisten. So schaffen wir auch eine solide Basis für den Fortbestand aller Häuser. Das Lukaskrankenhaus ist mit seiner Rekord-Bilanz des Jahres 2016 jedenfalls bestens aufgestellt. Derzeit sehen wir uns quasi als Verlobte. Das letzte Wort haben natürlich die beiden Gesellschafter, der Rhein-Kreis und die Stadt Neuss.

(-lue)
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