Rhein-Kreis Neuss Walter Urbach feiert 90. Geburtstag und bekommt einen eigenen Film

Rhein-Kreis Neuss · Er lebt in Kaarst, seit vielen Jahren schon, aber seine Bedeutung geht weit über die Stadgrenzen hinaus: Walter Urbach ist ein Künstler, der sich von seinem großen Maler-Vorfahren Josef längst abgenabelt, sich einen eigenen Nimbus geschaffen hat: als Walter Urbach, der Maler, der den Mohn malt wie kein anderer.

 Der Kaarster Malerr Walter Urbach feierte gerade seinen 90. Geburtstag.

Der Kaarster Malerr Walter Urbach feierte gerade seinen 90. Geburtstag.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Seit genau fünf Tagen gehört er zu den 90-Jährigen - und was kann man einem Künstler Schöneres schenken als ein filmisches Porträt? Sohn Tilman Urbach, Jahrgang 1961, arbeitet als Filmemacher (unter anderem für den Bayerischen Fernsehen, Arte und 3sat) in München, hat über seinem Vater einen Dokumentarfilm gedreht, der seine Premiere am Sonntag um 12 Uhr im Düsseldorfer Bambi (Klosterstraße 78) erlebt.

Unter dem schlichten, aber prägnanten Titel "Walter Urbach - MohnMaler" dokumentiert er das Schaffen des Vaters, lässt ihn erzählen, hat ihn zu Ausstellungen begleitet und ihn beim Malen im Kaarster Zuhause gefilmt. Herausgekommen ist dabei nicht nur ein Künstlerporträt, sondern auch - so sagt es Tilman Urbach selbst - eine "biografische Spurensuche" für ihn selbst.

Bei der Arbeit an dem Film über den Vater dürfte dem Münchner Filmemacher seine Erfahrung mit anderen Künstlern zugute gekommen sein. Mit Georg Baselitz, Rupprecht Geiger und Gotthard Graubner hat er schon gedreht, bevor er die Herausforderung annahm, einen Film über den eigenen Vater zu drehen.

An Material kann es nicht gefehlt haben. Eher dürfte die Auswahl eine Qual gewesen sein. Denn Walter Urbach hat nicht nur eine starke Künstlerbiografie, die bei dem kleinen Neffen des Malers Josef Urbach anfängt, der auch Musiker hätte werden können, sondern auch viel zu erzählen. Sein Leben als Künstler ist eng mit dem des Menschen verbunden, des Vaters von drei Kindern, denen ein Gartenzwerg vor der Tür sagte, dass der Vater malte und nicht gestört werden durfte. Und nicht zu vergessen seine Frau Ursula, die ihn gestützt und bestärkt hat, als sich der Kunstlehrer Urbach (in Dormagen tätig) als fast 50-Jähriger entschloss, wieder zu malen. Zum Glück, kann man da angesichts seiner Arbeiten nur sagen.

(hbm)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort