Neuss Vom Klassenzimmer ins Museum

Neuss · Das Clemens-Sels-Museum fördert den Zugang zur Einzigartigkeit des Werks.

 Der "Unterricht am Original" ermöglicht Schülern einen produktiven Zugang zum künstlerischen Werk.

Der "Unterricht am Original" ermöglicht Schülern einen produktiven Zugang zum künstlerischen Werk.

Foto: CSM

"Unterricht am Original" - so lauten Motto und Titel der Reihe des Clemens-Sels-Museums, das jetzt in einer Zusammenarbeit mit Bettina Schneidewin und Dominik Kaulen vom Kompetenzteam Rhein-Kreis Neuss eine neue Publikation erstellt hat. Sie soll junge Menschen wieder an die Einzigartigkeit des künstlerischen Originals führen. Das Handbuch stellt didaktische Aufträge und Arbeitsmaterialien für den Unterricht an Grundschulen und weiterführenden Schulen zur Verfügung.

Knapp 30 Werke sind mit Detailbildern und Informationen zu Hintergrund und Entstehung aufgeführt. Daneben finden sich Verweise zum bereits erfolgreichen Kinder-Audioguide, der 2015 von Neusser Schülern verfasst und gesprochen worden ist. Arbeitsanweisungen für die Lehrer vermitteln Ideen für eine spielerische Herangehensweise, die nicht nur für den Kunstunterricht geeignet sind. Auch Themengebiete aus den Fächern Religion, Sachunterricht, Geometrie und Sprache werden bedient.

"In dem gemeinsamen Projekt von Museum und Pädagogen kommen wir dem Bildungsauftrag nach, Kindern dabei zu helfen, die Fremdsprache des Kunstwerks zu verstehen", sagte Schul- und Kulturdezernentin Christiane Zangs.

Immer schwieriger sei es, kreatives Arbeiten in den Lehrplänen der Schule unterzubringen. Das Projekt "Unterricht im Original" beinhaltet Materialkästen, an denen die Kinder im Museum produktiv werden können. "Wir bieten den Schülern Materialien, die es an den Schulen nicht gibt", sagt Museumsdirektorin Uta Husmeier-Schirlitz. Beispielsweise sind an einer sogenannten Aktionsstation Stoffe unterschiedlicher Qualitäten ausgestellt. Über das Fühlen ermöglichen sie ein neues Verständnis der dargestellten Kleidung. "Diese Mehrdimensionalität im Lernprozess macht das Museum als Ort des passiven Erfahrens zu einem Ort des aktiven Erlebens", sagt Husmeier-Schirlitz. Ein aktiver, emotionaler Zugang zu Wissen sei für das kindliche Lernen essenziell, bestätigen die Pädagogen Schneidewin und Kaulen: "Kinder entwickeln dadurch eine Herangehensweise an das Werk über die eigene Persönlichkeit."

Die 120 Seiten starke Publikation ist im Museumsshop erhältlich.

(NGZ)
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