Neuss Verbraucherzentrale ohne Anlaufprobleme

Neuss · Die erste Jahresbilanz fällt positiv aus. Die neuen Räumlichkeiten werden bislang gut angenommen. Das Angebot wurde erweitert.

 Zur Eröffnung begrüßte Leiterin Dorothea Khairat unter anderem Bürgermeister Reiner Breuer (l.) und Landesumweltminister Johannes Remmel.

Zur Eröffnung begrüßte Leiterin Dorothea Khairat unter anderem Bürgermeister Reiner Breuer (l.) und Landesumweltminister Johannes Remmel.

Foto: woi

Dorothea Khairat relativierte gleich zu Beginn. "Die erste Jahresbilanz ist nicht hundertprozentig repräsentativ", sagte die Leiterin der Neusser Verbraucherzentrale über die von Mai bis Dezember 2016

erfassten Zahlen, die sie mit ihrem Kollegen Christian Fuchs gestern vorstellte. Ihr Einwand hatte einen Grund: Denn in diesem Überbrückungs-Zeitraum war ein provisorisches Büro in der ersten Etage des ehemaligen Sozialamts an der Oberstraße 108 als Anlaufpunkt für ratsuchende Verbraucher eingerichtet. Dennoch vermeldete Khairat, die in diesem Zeitraum quasi eine One-Woman-Show mit eingeschränktem Beratungsangebot leistete, eine Zahl von 1867 Anfragen von Ratsuchenden. "Bereits in dem Provisorium war die Beratungsstelle hoch frequentiert", sagt Khairat. Die häufigsten Beweggründe für Verbraucher, das Angebot zu nutzen, waren Probleme mit Telefon und Internet (28 Prozent).

Als letzte Großstadt in Nordrhein-Westfalen hatte Neuss am 11. Januar dann ganz offiziell ihre eigene Verbraucherzentrale bekommen. Zur Eröffnung der neuen Räumlichkeiten am Meererhof 1a waren Vertreter aus Politik, Verwaltung und Kooperationspartner empfangen worden. Zeit, sich zu akklimatisieren, hatten Khairat und Co. nicht. Denn die neue Zentrale samt erweitertem Beratungsangebot wurden gleich gut angenommen. "Es hat ordentlich Fahrt aufgenommen. Allein in diesem Jahr haben wir schon rund 2300 Anfragen erfasst", sagt Christian Fuchs. Khairat fügt hinzu: "Es wird angenommen wie eine bereits gut eingeführte Beratungsstelle."

Zwar fehlen noch diverse Trennwände, doch bereits jetzt können im Meererhof Beratungsräume genutzt werden, in denen auch datenschutztechnisch sensiblere Themen besprochen werden können. Neben der Leitungs- gibt es eine Beratungskraftstelle sowie eine halbe Stelle für die Büroorganisation. Nach Terminvereinbarung kommen dann Spezialisten hinzu - etwa im Bereich Finanzdienstleistung, Energie oder auch bei Rechtsfragen. Verstärkt in den Fokus rückt zudem der Beratungsbedarf für Geflüchtete, Migranten und deren ehrenamtliche Helfer. Vertragsprobleme mit Mobilfunkanbietern, Fragen rund ums Bankenwesen und Versicherungen stünden laut Khairat dabei im Mittelpunkt.

Aktuell hat die Verbraucherzentrale auch Informationen rund um den Wegfall der Roaming-Entgelte beim Surfen, Simsen und Telefonieren ins oder aus dem europäischen Ausland auf dem Radar. Ebenso prangerte sie jüngst zweifelhafte Geschäfte von Inkassobüros mit nichtbezahlten Rechnungen an. Doch die Verbraucherzentrale ist nicht nur in ihren eigenen Räumen zu finden, sondern mischt sich auch "unters Volk". Zum Beispiel im Dezember vergangenen Jahres bei einer Kampagne zum Thermostat-Check. Gemeinsam mit der Stabsstelle für Klimaschutz und -anpassung der Stadt organisiert, hatten Neusser Bürger im Foyer des Rathauses die Möglichkeit, ihre Glühbirnen kostenfrei gegen LED-Leuchten auszutauschen.

(NGZ)
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