Neuss Unitymedia reagiert auf Netzausbau in Neuss

Neuss · Kabelanbieter will Netzzugang auf 400 Mbit/s verdoppeln. Nutznießer sind alle Bauvereins-Mieter.

 Dirk Reimann: Markteintritt über den Bauverein zum Kampfpreis.

Dirk Reimann: Markteintritt über den Bauverein zum Kampfpreis.

Foto: Archiv

Das Thema "schnelles Internet" in Neuss entwickelt im Moment ein beinahe atemberaubendes Tempo. Jahrelang hatte die Breitbandversorgung Politik und Verwaltung beschäftigt, und noch vor wenigen Wochen wurde eine bessere Versorgung vor allem in den südlichen Ortsteilen vehement eingefordert, jetzt reguliert der Markt das Thema. Nachdem die "Deutsche Glasfaser" in die Akquise neuer Kunden eingestiegen ist, zog erst die Deutsche Telekom nach - und jetzt Unitymedia. Hauptnutznießer der Ausbauoffensive des Kabelnetzbetreibers aus Köln, der die Netzgeschwindigkeit auf 400 Mbit/s verdoppeln will, sind vor allem die 7000 Mieter des Neusser Bauvereins.

Das städtische Tochterunternehmen hatte mit einem Exklusivvertrag vor einigen Jahren Unitymedia den Markteintritt ermöglicht und dem Vertragspartner im ehemaligen Gasthaus "Kessel" an der Krefelder Straße ein Ladenlokal vermietet. Die Leistung war ausgeschrieben worden, erinnert Dirk Reimann vom Vorstand des Bauvereins, der das Geschäft einfädelte und einen, wie er sagt, richtigen Kampfpreis aushandeln konnte. "Unsere Mieter haben damit viel Geld gespart", sagt Reimann. Auch für Neubauten des Bauvereins, der bis 2020 rund 1400 Wohnungen schaffen will, wurde Unitymedia ein Exklusivvertrag angeboten. "Nur für Fernsehen", sagt Reimann, Internet und Telefonie seien optional buchbar.

Beides kommt inzwischen in vielen Haushalten durch die selbe Leitung . "Wir haben uns ambitionierte Ziele gesetzt und werden die Netzaufrüstung durch entsprechende Investitionen in den kommenden Monaten und Jahren zügig vorantreiben", berichtet Lutz Schüler, CEO der Unitymedia. Das Coax-Glasfaserkabel sei für die Anforderungen der Zukunft bestens gerüstet und eine verlässliche Infrastruktur, um Bürgern und Unternehmen die Teilhabe an der Informations- und Wissensgesellschaft zu ermöglichen. "Mit den 400 Mbit/s setzen wir ein deutliches Signal im Markt ", sagt Lutz Schüler.

Neben der Steigerung der Geschwindigkeit forciert der Netzbetreiber in seiner Breitbandoffensive auch den Ausbau von weißer Flecken in der Fläche und die Verfügbarkeit mobiler Internet-Zugänge. 2015 wurden dazu 1000 öffentliche WLAN-Zugangspunkte geschaffen. Für 2016 plant Unitymedia, die WLAN-Dichte in Städten zu erhöhen. Ein Verfügbarkeitstest steht ab Montag unter www.unitymedia.de/verfuegbarkeitpruefen bereit.

(-nau)
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