Neuss Traglufthalle: Stadt stellt Fragen zum Brandschutz

Neuss · Die Traglufthalle auf dem ehemaligen VfR-Gelände gilt in der Bewältigung des Flüchtlingsstroms als kostengünstige Aufnahmealternative. Rund 300 Menschen könnten hier kurzfristig aufgenommen werden. Selbst die Miete von 100.000 Euro im Monat schreckt nicht ab. Bis gestern.

Die Unterkunft für Flüchtlinge am Hammfeld steht noch leer.

Die Unterkunft für Flüchtlinge am Hammfeld steht noch leer.

Foto: L. Berns

Denn in Gelsenkirchen ist eine Traglufthalle selben Bautyps vom Berliner Hersteller Paranet völlig ausgebrannt. Glücklicherweise blieben die 41 Menschen, die zum Zeitpunkt in der Halle waren, unverletzt. Die Brandursache ist aber noch unklar. Nach Angaben eines Sprechers der Herstellerfirma sei nicht auszuschließen, dass das Feuer im Inneren durch ein elektrisches Gerät in einem Schlafbereich ausgelöst worden ist, sagt der Sprecher. Die Kripo ermittelt.

Jetzt steht die Frage im Raum, ob die Neusser Traglufthalle, in der PVC und Filzteppiche verlegt sind und die mit Flüssiggas geheizt wird, sicher ist. "Wir können uns, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind, noch nicht zur Zukunft der Traglufthalle äußern", sagt Stadtsprecher Peter Fischer. "Wir stehen aber über die Feuerwehr in Kontakt mit den Ermittlern."

Klar ist: Bevor die Halle in Neuss in Betrieb genommen worden ist, sind alle Sicherheitsauflagen erfüllt worden. Gebäudemanagement, Feuerwehr, Tüv Süd und Tüv Rheinland sowie Versicherungen hätten die Neusser Halle begangen und ihr Okay gegeben. Im Bericht heißt es, dass die Spezial-Hülle aus drei unterschiedlichen Schichten nur schwer entzündlich sei. Die Brandmeldeanlage und die Rauchabmeldeanlage seien installiert, Feuerlöscher ausreichend vorhanden, die sechs Fluchtwege mit maximal 25 Meter Entfernung zur Tür gesetzeskonform. Zudem wurden die Mitarbeiter vom Träger des Deutsches Roten Kreuz (DRK) sowie von der Security-Gesellschaft über Brandalarm und Evakuierungswege in Kenntnis gesetzt.

(KT)
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